Die Freitag Singers aus Königsbach haben sich zu ihrem Konzert gleich vier Gastchöre eingeladen. Auch solche aus dem Landkreis Karlsruhe.
Große Emotionen, mitreißende Rock-Nummern, entspannt vor sich hin fließende Melodien, traditionelles deutsches Liedgut, alte Schlager und Titel aus den aktuellen Charts: All das hat es an einem Abend gegeben, auf einer Bühne, bei einem Konzert: In der Königsbacher Festhalle folgt am Samstag ein Auftritt auf den nächsten, eine sängerische Glanzleistung auf die andere. Nacheinander treten dort insgesamt fünf Chöre auf: jeder mit seinem eigenen Stil, jeder mit einem einzigartigen Programm. Möglich gemacht haben das Spektakel die Freitag Singers, die zum Königsbacher Gesangverein gehören und bei ihrem Sommerkonzert zeigen wollten, wie vielfältig und modern, wie abwechslungs- und facettenreich der Chorgesang sein kann. „Das ist eine tolle Kooperation“, sagt die Vorsitzende Birgit Di Franco, die von einer sehr unkomplizierten Zusammenarbeit berichtet. Insgesamt haben die Freitag Singers dieses Mal vier Gastchöre eingeladen – und damit so viele wie noch nie. Zu allen hatte man vorher schon einen guten Draht: entweder über engagierte Vereinsmitglieder oder über den Dirigenten Elias Hostalrich Llopis, der bestens vernetzt ist. Di Franco sieht in dem Konzert eine gute Gelegenheit, um über die Grenzen des Enzkreises hinauszublicken, um neue Kontakte zu knüpfen, Freundschaften zu schließen und sich Inspiration für eigene Konzerte zu holen. Zahlreiche Zuhörer sind am Samstagabend in die Königsbacher Festhalle gekommen, um sich auf eine kurzweilige Reise zu begeben: einmal quer durch die Genres, Stilrichtungen und Epochen. Die Stimmung ist gelöst, die Atmosphäre locker.
Während die Gäste an langen Tischreihen Platz genommen haben, setzt ein Chor nach dem anderen auf der Bühne seine Akzente. Mit den „Modern Voices“ aus Pfinztal geht es unter anderem zu Louis Armstrong und zum Musical „Blondinen bevorzugt“, mit dem Chor „Ton Art“ aus Grünwettersbach zurück zum Rock’n’Roll der 1950er-Jahre und zu einem Unangepassten, der 1986 „König von Deutschland“ werden wollte. Während „Just for fun“ aus Göbrichen mit Titeln von Lady Gaga, von Queen und von Coldplay punktet, gibt es von „Querbeat“ aus Schwann Lieder zu hören, die manche als „Evergreen“ bezeichnen würden. Etwa die Carpenters-Nummer „Top of the World“ oder den „kleinen grünen Kaktus“. Tosender Beifall ist allen Mitwirkenden sicher, auch den Gastgebern von den Freitag Singers, die unter der Leitung ihres Dirigenten Elias Hostalrich Llopis seit dem Jahreswechsel für ihren Auftritt geprobt hatten: nicht freitags, sondern montags. Bei den aktuell rund 20 Sängern liegt der Fokus auf moderner Chorliteratur mit Anspruch und Niveau: auf Titeln, die eine fokussierte Intonation und ein feines Gespür für Nuancen verlangen. Beim Konzert in der Festhalle präsentieren sie unter anderem das gefühlvolle „All Of Me“, das sphärisch anmutende „Adiemus“ und den mitreißenden „Java Jive“. Das vierköpfige Ensemble des Gesangvereins gibt Filmmusik aus dem „Herrn der Ringe“ zum Besten und bittet „Mister Sandman“ darum, einen Traum zu bringen. Alle Chöre singen ohne Mikrofone, ohne Verstärkung, allein mit der Kraft ihrer Stimmen. – Nico Roller