Über 20 Jahre sind vergangen, seitdem eine Gruppe Mingolsheimer Feuerwehrleute das letzte Mal zur Prüfung für das Feuerwehr-Leistungsabzeichen in Gold antrat. 2024 war es endlich wieder so weit: Neun Feuerwehrleute wurden mit dem Abzeichen ausgezeichnet.
Der Feuerwehrverband Baden-Württemberg versteht die Leistungsabzeichen als optionale Ergänzung der Feuerwehrausbildung. Während alle Feuerwehren mit ihren Mitgliedern regelmäßige Übungen durchführen, in denen mögliche Einsatzszenarien und das zur Verfügung stehende Gerät erprobt werden, steht es Feuerwehrleuten frei, auch am Leistungsabzeichen teilzunehmen. Beim goldenen Leistungsabzeichen muss ein Löscheinsatz einschließlich der Rettung einer Person über eine tragbare Leiter sowie ein technischer Hilfeleistungseinsatz einschließlich der Rettung einer Person aus einem Fahrzeug innerhalb einer gewissen Zeitvorgabe abgearbeitet werden. Die Gruppe muss außerdem bei einer schriftlichen Prüfung das notwendige Fachwissen nachweisen.
In der Abteilung Mingolsheim begann die Geschichte des Feuerwehr-Leistungsabzeichens in Gold mit Ralf Heinzmann. Er war entschlossen, sich das Abzeichen zu verdienen, es mangelte ihm jedoch an acht weiteren Kameraden. Doch im Unterkreis Kraichgau gab es mehrere Feuerwehrleute, denen es so ging, sodass er als Teil der Gruppe „Unterkreis Kraichgau“ als erstes Mitglied der Abteilung Mingolsheim das goldene Leistungsabzeichen erwarb. Er gab seine hierbei gewonnenen Erfahrungen gerne weiter, sodass am 6. Oktober 2001 eine nur aus Mingolsheimer Feuerwehrleuten bestehende Gruppe zur Abnahme in Daxlanden antrat und sie bestand.
Als im vergangenen Jahr eine größere Anzahl Mingolsheimerinnen und Mingolsheimern das silberne Leistungsabzeichen erwarb, wurde der Entschluss gefasst, 2024 für Gold anzutreten. Über die Jahre hinweg hatten zwar immer wieder einzelne Feuerwehrleute das Silberne Leistungsabzeichen bestanden, doch es waren im Folgejahr nie ausreichend viele Personen für eine „Goldgruppe“ zusammengekommen. Es war knapp. Nur neun Feuerwehrleute fanden sich, die die Voraussetzungen erfüllten: silbernes Leistungsabzeichen und Zeit am Tag der Prüfung. Es durfte also niemand ausfallen.
Im März begannen die gemeinsamen Übungen. Mindestens einmal, oft mehrere Male pro Woche trafen sich die interessierten Feuerwehrleute, immer unterstützt von einigen Kameraden: Erfahrene Träger des goldenen Leistungsabzeichens gingen mit ihnen die Theorie durch, Kameraden, die am Tag der Abnahme keine Zeit oder erst das bronzene Abzeichen hatten, sprangen ein, wenn jemand am Übungstag keine Zeit hatte. Durch diese großartige Unterstützung war es möglich, dass die Gruppe am 15. Juni gut vorbereitet in Pfinztal-Berghausen antrat – und die Herausforderung mit Bravour meisterte.