Während der jüngsten Sitzung des Verwaltungsausschusses der Stadt präsentierten Kommandant Mario Feller und sein Stellvertreter, Uwe Pawlitschko, einen Bericht zum vergangenen Jahr und einen Ausblick auf die aktuellen Aufgaben und Herausforderungen für die Feuerwehr Eislingen.
Das ganze Jahr gab es für die Floriansjünger alle Hände voll zu tun. 99 aktive Feuerwehrleute gibt es momentan bei der Freiwilligen Feuerwehr Eislingen. Nötig wären eigentlich 130, wie Kommandant Mario Feller erklärte. Dass diese Zahl in der näheren Zukunft erreicht wird, hält er aber für unwahrscheinlich. Der freiwillige Dienst bei der Feuerwehr ist für immer mehr Menschen nicht mit dem Beruf vereinbar. Hinzu komme ein gesellschaftlicher und demografischer Wandel, der die ausreichende Rekrutierung an Freiwilligen erschwert. Gleichzeitig werde die Zahl der Einsätze nicht weniger.
Was sich auch verändert, ist die Art der Einsätze. Brände gibt es immer seltener zu löschen. Dafür nehmen Aufgaben wie technische Hilfe, beispielsweise nach Autounfällen, zu. Auch für gewaltsame Türöffnungen, wenn beispielsweise ein medizinischer Notfall vermutet wird, wird die Feuerwehr mit ihren Werkzeugen gerufen. Immer wieder sind es auch Fehlalarme, etwa durch automatische Brandmeldeanlagen in der Stadt, die die Feuerwehr ausrücken lassen.
Eine Sorge, die laut CDU-Fraktionsvorsitzendem Hans-Jörg Autenrieth viele Menschen umtreibt, ist die Befahrbarkeit der Mühlbachtrasse für Rettungskräfte bei Starkregen. Es gibt zwar eine verbaute Wasserpumpe mit Notstromversorgung an der neuen Unterführung. Doch was, wenn die Pumpe oder das Stromaggregat ausfällt?
Bei einem Ausfall der festen Notstromversorgung könne die Feuerwehr mit mobilen Stromaggregaten für Energie sorgen. „Das ist die Notstromversorgung für die Notstromversorgung“, brachte es Feller auf den Punkt. Wenn auch die Pumpe nicht mehr funktioniere, verfüge die Feuerwehr über 15 mobile Pumpen mit einer Leistung von jeweils 800 Litern pro Minute. „Den Strom dafür bringen wir mit“, so Feller. Fazit: Falls es nötig werden sollte, könnte die Feuerwehr die Mühlbachtrasse auch bei Hochwasser und Starkregen für die Rettungskräfte befahrbar halten. (bra)
Allein beim Hochwasser und Starkregenereignis war die Eislinger Feuerwehr 181 Mal im Einsatz. Darüber hinaus kam die Wehr auf 191 Einsätze im vergangenen Jahr. Mitglieder der Wehr waren unter anderem im Saarland im Einsatz. In Eislingen musste ein Brand in den Weingärten gelöscht werden. Auch ein Brandstifter hat die Feuerwehr, glücklicherweise nur kurzzeitig, in Atem gehalten. Es wurden zahlreiche Müllsäcke im Stadtgebiet angezündet. Beim Brandanschlag auf das Restaurant Adler war die Feuerwehr ebenfalls vor Ort.
Neben den Einsätzen sind die Feuerwehrleute bei Übungen und Ausbildungen gefragt. Und um auf neue Herausforderungen reagieren zu können, muss sich die Wehr stets weiterbilden. Eine dieser neuen Herausforderungen sind Brände von Elektroautos. Unterm Strich waren es 4300 Einsatzstunden plus 5100 weitere ehrenamtlich geleistete Stunden, die die Feuerwehrleute ansammelten. Neben den 99 aktiven Feuerwehrleuten gibt es eine 27-köpfige Jugendfeuerwehr und eine Altersabteilung mit elf Mitgliedern.