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Freiwillige Feuerwehr zu Gast bei den Aktiv im Alter Senioren

112 – Die Nummer, die Leben rettet Brennt es im Gemeindehaus, ist da etwas passiert, so die bange Frage einiger Mitbürger, die am Dienstag das rote...

112 – Die Nummer, die Leben rettet

Brennt es im Gemeindehaus, ist da etwas passiert, so die bange Frage einiger Mitbürger, die am Dienstag das rote Feuerwehrauto vor dem Ev. Gemeindehaus stehen sahen. „Nein“, so die Senioren, „heute sind der Feuerwehrkommandant Sascha Langlotz, Feuerwehrmann und Maschinist Manfred Horsch und Karl-Heinz Meixner von der Altersmannschaft bei uns Aktiv im Alter Senioren zu mit einem Vortrag ‚Tipps zur Sicherheit‘ zu Gast.“

Zahlen von Kommandant Sascha Langlotz

Wie wichtig dieses Thema ist, sah man am bis auf den letzten Platz gefüllten Gemeindesaal.

Das freute Alexandra Oezkalay, die vor dem Kaffeetrinken dem Team für ihre Arbeit und die österliche Dekoration auf den Tischen dankte.

Kommandant Sascha Langlotz hatte ein paar Zahlen mitgebracht: 41 Aktive über 18 Jahre hat die Neulußheimer Wehr (Maschinisten, Gruppenführer und Atemschutzträger), der Frauenanteil bei 4 Frauen. Eine Zahl, die sicher noch steigen darf. Die Altersabteilung hat sechs und die Jugendfeuerwehr mit zwei Gruppen im Alter von 9–14 und von 14 bis 17 Jahren, 31 Jugendliche. Interessant auch der Weg zur zweijährigen Ausbildung, die mit 17 Jahren beginnen kann. Bis zum ersten vollen Einsatz stehen Grundausbildung, Funklehrgang, Führerschein Klasse CE und Ausbildung zum Maschinisten an, der dann, wie Manfred Horsch, das Feuerwehrfahrzeug lenken darf. Seine PSA (Persönliche Schutzausrüstung) im Falle eines Einsatzes ist 30 Kilogramm schwer. Auch eine Zahl, die erstaunte. Weitere Ausbildungen finden zum einen auf Unterkreisebene und in der Landesfeuerwehrschule BW in Bruchsal statt.

Einsatzzahlen hatte er auch mitgebracht, die man auch auf der Internetseite der Gemeinde finden kann. Im Durchschnitt sind es 60–70 Einsätze im Jahr, mit 126 Einsätzen im August 2024 wurde die Statistik übertroffen. Da die Tagesverfügbarkeit der Feuerwehr tagsüber schwach ist, wird durch die Leitstelle seit Jahren parallel zur Tagesverfügbarkeit zwischen 6.00 Uhr und 18.00 Uhr auch die Altlußheimer Wehr informiert. Eine Zusammenarbeit, die sich äußerst gut bewährt hat.

Und wie schnell ist die Feuerwehr am Einsatzort, wenn der Pieper bzw. Pager sich meldet? Die in Baden-Württemberg und Deutschland geltende Hilfsfrist beträgt für das erste Fahrzeug am Einsatzort 10 Minuten. In Neulußheim, dank kurzer Wege, ca. 6–8 Minuten. Ein Bild zeigte den Fuhrpark der Wehr, die sich auf eine Ersatzbeschaffung freuen kann. Das Land BW schafft insgesamt 69 Fahrzeuge an.

Vom Notruf zum Einsatz

Manfred Horsch kam als Quereinsteiger mit Zivildienst und Rettungsdienst vor 13 Jahren zur Wehr, der sich über die Begeisterung der Jugendfeuerwehr freut. Über 100 Berufsfeuerwehren mit dem Hintergrund der Freiwilligen Feuerwehr gibt es. Er informierte über die Alarmierungskette von der Entdeckung des Notfalls, vom Notruf 112 zur Leitstelle und den Einsatz dann der Wehr. Sonderrechte zur Überschreitung von Geschwindigkeitsgrenzen vom eigenen Fahrzeug zum Feuerwehrhaus gäbe es natürlich nicht. Ein kleiner Film der Wehr Rheinstetten zeigte einen Einsatz vom Notruf bis zum Brand. Einsätze, so Horsch, sind vielfältig. Brände, technische Hilfe, sonstige Einsätze wie Türöffnungen oder Tragehilfen und auch Fehlalarme fordern die Wehr. Fehlalarme sind nicht unbedingt mutwillig, sondern durch technische Fehler verursacht. Lieber einmal zu viel ausgerückt, auch bei privaten Rauchmeldern, als einmal zu wenig. Bestens bekanntes Thema in Neulußheim der Fahrstuhl am Bahnhof, wo im vergangenen Sommer 10-mal ausgerückt wurde und er schmunzelnd „Auch die Katze auf dem Baum komme durchaus mal vor, die gerettet werden soll.“

Richtiges Verhalten im Brandfall

Wie entstehen Brände, wie ist die chemische Reaktion, was kann ich selber tun? Karl-Heinz Meixner, der seit 50 Jahren der Feuerwehr angehört und einen großen Erfahrungsschatz hat, zeigte die Zündquellen im Haushalt auf. Elektrische Geräte, wie Fritteusen, Wäschetrockner, Überlastung von Mehrfachsteckdosen, Essen auf dem Herd, Heizdecken, Strahler und offene Flammen, Zigaretten und sogar Körnerkissen können Brände verursachen.

Das Bewusstsein dafür wurde durch einen weiteren Film gezeigt, wo in allerkürzester Zeit durch eine Zigarette ein verheerender Brand entstand. „Bringen Sie sich nicht in Gefahr“, so Meixner, „schärfen Sie Ihr Bewusstsein, drei Atemzüge giftigen Rauch eingeatmet und Sie sind bewusstlos. Geht der Rauchmelder los, haben Sie nur 120 Sekunden Zeit, sich in Sicherheit zu bringen.“

Wie sich verhalten beim Brand in der Wohnung oder im Treppenhaus? Die Senioren waren mucksmäuschenstill, als Meixner anhand der Präsentation das richtige Verhalten erklärte.

Mit einem gekonnten Rollenspiel zwischen Horsch und Meixner wurde verdeutlicht, wie ein Notruf nicht sein soll. Hektik am Telefon bringt Zeitverlust. Richtig seien die Aussagen: Wo, was, wie viel Verletzte und Warten auf Rückfragen der Leitstelle, bevor man auflegt.

Die Nummer 112, das Verhalten bei Brand und auch das richtige Datum des 125-jährigen Jubiläums der Feuerwehr am 24.5. wurde einstimmig richtig im Test von den Senioren beantwortet. Einen hilfreichen Tipp gab Karl-Heinz Meixner zum ausgehändigten Flyer für den Fall des Falles: „Legen Sie ihn ans Telefon oder hängen Sie es besser an die Tür des WCs, da können Sie es in Ruhe lesen und verinnerlichen.“

Nach dem Dank von Alexandra Oezkalay an die drei Feuerwehrmänner und dem Hinweis auf den Tagesausflug am 13.5., Treffpunkt 10:30 Uhr, Abfahrt um 10.45 Uhr am Rathaus an die Saarschleife Mettlach mit Schifffahrt, bestaunten die Senioren die Funktionen des Feuerwehrautos und waren sich sicher: Die Feuerwehr ist jederzeit für uns bereit.

Anmeldung zum Seniorenausflug notwendig!

Kulturamt 06205/3941-11

Renate Hettwer

Erscheinung
Lußheimer Nachrichten
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Ausgabe 16/2025

Orte

Altlußheim
Neulußheim

Kategorien

Panorama
Senioren
von Aktiv im Alter
17.04.2025
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