Wieder einmal war es so weit. Einunddreißig Freunde aus der 1.000 km entfernten französischen Partnerschaftsgemeinde Venansault besuchten uns über das verlängerte Wochenende in Kusterdingen. Nach einer langen Nachtfahrt konnte das Partnerschaftskomitee die Freunde an der Grundschule in Mähringen begrüßen. (Bürgermeister Dr. Soltau konnte krankheitsbedingt an der Veranstaltung nicht teilnehmen.)
Die Kinder aus der französischen Arbeitsgruppe der Grundschule in Mähringen überraschten die Gäste mit französischen Begrüßungsliedern und einem selbstgefertigten Plakat. Für das leibliche Wohl sorgte bei schönem Wetter das Deutsche Rote Kreuz mit „Gaisburger Marsch“. Nach der Sättigung und der Zusammenführung der Gäste mit den Gastfamilien ging es zu Fuß nach Immenhausen zum Place de Venansault (Bouleplatz). Alle Gäste konnten mit einem Planwagen, gesteuert von Siegfried Maier (Ortsvorsteher von Immenhausen), über die Felder eine Rundfahrt durch Immenhausen genießen.
Wir wurden von der Boulegruppe Immenhausen herzlich empfangen. Bevor man mit einem allgemeinen Boulespiel begann, übergaben die Freunde zwei Gastgeschenke: Boulekugeln und ein Brettboulespiel. Nicht zu vergessen ist die Mostbowle, gespendet von Herrn Maier. Nach einem fröhlichen Boulespiel, bei dem viel gelacht wurde, zogen sich die doch von der Fahrt müden Gäste zu den Gastfamilien zurück.
Der nächste Tag begann schon um 09.00 Uhr mit einer Busfahrt zum Freiluftmuseum Beuren. Aufgeteilt auf deutsche und französische Führungen konnte man das frühere Leben in unserer Region anschauen. Nach einem Mittagessen (Maultaschen in verschiedenen Variationen) ging es per Bus wieder zurück nach Kusterdingen. Man hatte nun Zeit, um sich für den Grillabend an der Wankheimer Hütte vorzubereiten.
Michael Gassler (Ortsvorsteher Wankheim) hatte zusammen mit Helfern alles hergerichtet. Auch der französische Bürgermeister Laurent Favreau hatte tatkräftig mitgeholfen. Nach der Speisung mit selbstgegrilltem Fleisch, Würsten und bereitgestellten Salaten, Kuchen und Dessert konnte man zum gemütlichen Teil übergehen. Es wurde nach bekannter Manier getanzt, gesungen und man war fröhlich zusammen. Alle zusammen räumten spät in der Nacht das Gelände auf, bevor wir uns gute Nacht sagten.
Unsere Gäste konnten sich für zwei Führungen am nächsten Tag entscheiden. Die Besichtigungstour in Kusterdingen übernahm Bauamtsleiterin Frau Schoser; Kommandant Frank Ott führte die Gäste durch den Neubau des Feuerwehrhauses Kusterdingen. Anschließend besichtigten unsere Gäste den Neubau „Kinderhaus Kunterbunt“ in der Hölderlinstraße gemeinsam mit Mitarbeiterinnen der Kita.
Die zweite Besichtigung bei den Stadtwerken Tübingen übernahm Erich Spannenberger mit ausgefeilter Übersetzung von Doro Gauß: Wir sahen die zentrale Leitwarte, die Gasverteilerstation, ein Blockheizkraftwerk zur Stromerzeugung für das Tübinger Fernwärmenetz, eine Solargroßanlage sowie die Wasserversorgung mit Filterbrunnen, Mischwasserbehälter und Wassersilo.
Den Rest des Tages bis zum Abschiedsabend im Dorfgemeinschaftshaus in Jettenburg konnten die Gäste mit den Gastfamilien selbst gestalten. So wurden Tübingen, Bebenhausen oder Schloss Lichtenstein besucht. Zum Abschiedsabend gab es ein Abendessen (Leberkäs mit Kartoffelsalat) und Beigaben der Gastfamilien.
Beim offiziellen Teil des Abends wurden vom Bürgermeister von Venansault, Laurent Favreau, der Präsidentin des Komitees, Chrystèle Chupeau, der stellv. Bürgermeisterin von Kusterdingen, Vera Ambros, und dem Präsidenten des Komitees, Herrn Spannenberger, die Bedeutung der deutsch-französischen Freundschaft insbesondere in der heutigen Zeit hervorgehoben. Die Gemeinde Kusterdingen übergab dem Bürgermeister von Venansault einen Karton mit Büchern aus unserer Bücherei als Gastgeschenk für die Bücherei in Venansault.
Nach diesem offiziellen Teil konnte endlich nach französischer Art gesungen und getanzt werden. Unsere französischen Gäste hatten dazu einen begeisternden Beitrag extra einstudiert. Spät in der Nacht ging man zu Bett, um gerüstet für die weite Rückfahrt zu sein. Vor der Abfahrt am Sonntag gab es noch viele Tränen und ein Versprechen, sich im nächsten Jahr in Venansault wiederzusehen.
An dieser Stelle möchten wir allen noch ganz herzlich danken, die zum Gelingen und zu der Freundschaft mit Venansault beigetragen haben.
Partnerschaftskomitee
Erich Spannenberger und Vera Ambros