Aus den Rathäusern

Freunde zu Gast: Besuch aus der Partnerstadt Stadtilm

Nachdem der Waldbronner Freundeskreis im letzten Frühjahr einmal mehr herzlich in Stadtilm aufgenommen worden war, konnte er am Wochenende nach Ostern...
Ein Abschlussbild vor dem Waldbronner Rathaus
Ein Abschlussbild vor dem Waldbronner RathausFoto: Privat

Nachdem der Waldbronner Freundeskreis im letzten Frühjahr einmal mehr herzlich in Stadtilm aufgenommen worden war, konnte er am Wochenende nach Ostern 13 Freunde aus Stadtilm zum Gegenbesuch empfangen. Der Auftakt eines gelungenen Wochenendes war der Empfang am Freitagabend im Hirsch in Etzenrot. Bürgermeister Christian Stalf hatte die Freundeskreise zu Sekt und Flammkuchen eingeladen. Die Freude über das Wiedersehen war groß und die Stimmung demgemäß prächtig. In ihrer Begrüßung ließ Marianne Müller vom Waldbronner Freundeskreis anhand vieler kleiner Anekdoten die Entstehung und Entwicklung der Partnerschaft zwischen Stadtilm und Waldbronn seit 1990 Revue passieren. Bürgermeister Christian Stalf würdigte die Freundschaftsbeziehungen zu Stadtilm mit eindrücklichen Worten. Gudrun Baer, die Vorsitzende des Freundeskreises in Stadtilm, dankte für den herzlichen Empfang und überbrachte schon mal die Einladung zum Gegenbesuch nach Stadtilm im nächsten Frühjahr. Neben den Flammkuchen und Getränken trugen auch die gemeinsam geträllerten Lieder, die von Harry Reiser mit Schwung intoniert wurden, zur tollen Stimmung bei. Natürlich durften dabei weder das Badnerlied noch das Rennsteiglied fehlen.

Die fast schon obligatorische Erkundungsfahrt am Samstag führte auf besonderen Wunsch der Gäste aus Stadtilm nach Rastatt. Das Interesse an dem Besuchsprogramm, auch auf Seiten der Waldbronner Gastgeber, war groß, so dass der gecharterte Bus bis fast auf den letzten Platz gefüllt war. Bei schönstem Frühlingswetter wartete die Gruppe in Rastatt vor dem Wasserturm auf die Stadtführer, die den zwei Gruppen entlang des „Revolutionspfades“ die Geschichte der revolutionären Wirren im 19. Jahrhundert nahebrachten. Die sehr sachkundigen und persönlich engagierten Führer konnten eindrucksvoll vermitteln, welch große Bedeutung die badische Revolution und ihre Niederschlagung in Rastatt 1849 für die deutsche Demokratie-Geschichte hat.

Nach einem gemütlichen Mittagessen in der urigen Brauereigaststätte Hopfenschlingel ging es weiter zum nächsten Highlight. Am Eingangstor zur Rastatter Unterwelt wartete schon der Reiseführer, der die Gruppe in die Kasematten der Rastatter Festung begleiten sollte. Im Befehlsstand der früheren Festungskommandanten sieben Meter unter der Erde wurde klar, was mit „Funzelführung“ gemeint war, dem Begriff, unter dem die Veranstaltung angeboten wird. Allen Teilnehmern wurde eine flackernde Petroleumlampe in die Hand gedrückt und sodann das elektrische Licht ausgeschaltet. Nachdem die Augen sich einigermaßen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, ging es durch scheinbar endlose Gänge mit Schießscharten, die heute aber kein Tageslicht mehr hereinlassen, da die Verteidigungsgräben der Festung heute mit Erde verfüllt sind. Der junge ehrenamtliche Führer vom Historischen Verein Rastatt vermittelte mit seinen Erklärungen ein gutes Gefühl dafür, wie sich die Soldaten, die hier vor 170 Jahren Dienst geschoben haben, gefühlt haben müssen. Mit der Schilderung des Schicksals der Revolutionäre, die hier unten 1849 drei Tage ohne Wasser und Brot gefangen gehalten wurden, schloss sich der Kreis der Geschichtsstunde zur badischen Revolution in Rastatt.

Zurück in Waldbronn wurden die Gruppe vor dem „Lindenbräu“ ausgeladen, wo schon Plätze reserviert waren. Vertrautes Bier und gutes Essen waren die Grundlage für weitere ausgiebige Gespräche und lockere Späße. Mit den Gesangseinlagen von Karl Scheibl und einem Sketch im Thüringer Dialekt fand der ereignisreiche Tag einen würdigen Abschluss.

Zur Verabschiedung am Sonntagmorgen trafen die Freundeskreise ein letztes Mal zusammen. Nachdem sich alle davon überzeugt hatten, dass der Partnerschaftsbaum sich wieder gut von den letzten Dürrejahren erholt hat, konnten die Gäste aus Stadtilm beruhigt die Heimfahrt antreten. (Text Andree Keitel)

Der Auftakt zu einem gelungenen Wochenende startete im urigen Gasthof Hirsch in Etzenrot.
Der Auftakt zu einem gelungenen Wochenende startete im urigen Gasthof Hirsch in Etzenrot.
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Amtsblatt Waldbronn
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Ausgabe 19/2025
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