"Ein Hoch auf uns, auf dieses Leben". Der Schülerchor der Karl-May-Grundschule Hohenstein-Ernstthal stimmte beim Empfang im Rathaus am Altmarkt die Hockenheimer Reisegruppe mit dem großen Hit von Andreas Bourani auf die folgenden Tage ein.
Das gab viel Beifall von der Reisegruppe des Freundeskreises Hockenheim/Hohenstein-Ernstthal, die sich für die Dauer von fünf Tagen (19. bis 23. Juni) nach Sachsen aufgemacht hatte, um die Partnerstadt zu besuchen, Freunde dort zu treffen, gemeinsam zu feiern und die Kultur aufzunehmen. Mit dem alten Bergmannsgruß "Glück auf!" begrüßte Oberbürgermeister Lars Kluge gemeinsam mit seinem Hauptamtsleiter Jens Hölperl im Ratssaal die Hockenheimer Gäste, was diese auch gutgelaunt erwiderten. Mit dabei waren auch Hölperls Vorgänger Uwe Gleisberg, der natürlich viele Hände schütteln musste. Neu war in diesem Jahr die musikalische Umrahmung durch den Chor, wofür sich die Hockenheimer mit viel Beifall bedankten und auch ein mitsangen. "Hohenstein-Ernstthal ist immer einen Besuch wert". Dieser Ansage von OB Kluge konnte die Reisegruppe auf jeden Fall wieder zustimmen. Die beiden Vereinsvorsitzenden Lucy Jung und Edelgard Rutz überreichten Gastgeschenke.
Die Reise nach Sachsen hat sich schon allein wegen des angenehmen Klimas, das Hohenstein-Ernstthal zu bieten hat, gelohnt. Die große Kreisstadt mit Blick auf das Erzgebirge liegt auf einer Höhe von 355 Metern. Das Thermometer zeigte deshalb auf den Fahrten in die Umgebung immer 4 bis 5 Grad weniger als daheim in der Rheinebene an.
Das weitere Programm führte die Hockenheimer nach Oelsnitz in das Museum KohleWelt, wo sie in die vergangene Welt des sächsischen Steinkohlebergbaus eintauchten. Besonders eindrucksvoll war der Gang durch das Anschauungsbergwerk. Am Abend wurde gemeinsam mit den sächsischen Freunden bei der Feuerwehr gefeiert.
Chemnitz ist im Jahr 2025 die Kulturhauptstadt Europas und die Nachbarstadt Hohenstein-Ernstthals. So standen am nächsten Tag standen eine Stadtrundfahrt und der Besuch des Industriemuseums auf dem Programm. Danach blieb noch genügend Zeit, das Stadtzentrum auf eigenen Füßen zu erkunden und den überdimensionalen, 40 Tonnen schweren Karl Marx-Kopf zu bestaunen.
Am Sonntag ging es direkt hinein ins Erzgebirge. Der Frohnauer Hammer bei Annaberg-Buchholz war das erste Ziel. Das historische Hammerwerk bietet einen Einblick in die frühe technische Entwicklung Sachsens und ist das älteste Schmiedemuseum Deutschlands. Ein Klöpplerin führte zudem im danebenliegenden Museum die Kunst des Klöppelns vor. Mit der Fichtelbergbahn ging es unter Dampf danach von Cranzahl nach Oberwiesenthal. Der Zug legt die Strecke von 17 Kilometern Länge bei einer Geschwindigkeit von etwa 25 km/h in einer Stunde zurück - ein ganz besonderes Erlebnis mit herrlichen Ausblicken auf die Erzgebirgslandschaft. In Oberwiesenthal aus bestieg die Reisegruppe wieder den Bus, um auf den 1215 Meter hohen Fichtelberg zu gelangen. Ganz Mutige nutzen die Seilbahn. Der Reisetag endete mit einem Essen in der Alten Molkerei in Meerane.
Der Montag war der Abreisetag, der einen Abstecher ins bayrische Kulmbach beinhaltete. "Ein Hoch auf uns, auf dieses Leben. Auf den Moment, der immer bleibt". Die Reisegruppe erlebte in diesen fünf Tagen viele schöne Momente und es steht fest, dass im nächsten Jahr eine Wiederholung ansteht. (bg)