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Friedenslinde / Sonderausstellung / Reparaturtreff

www.heimatkulturverein.de // hkv_althuette @ instagram Museum Althütte, Rathausplatz 3 Kontakt Führungen: M. Tegenkamp / 07183-428180 / mtegenkamp@t-online.de...
Stickerei mit Schwan
Foto: M. Tegenkamp

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Museum Althütte, Rathausplatz 3

Kontakt Führungen:

M. Tegenkamp / 07183-428180 / mtegenkamp@t-online.de

Feierstunde zur Enthüllung der Gedenktafel an der Friedenslinde in Althütte

Mit der Intonation des Liedes „Meine Hoffnung und meine Freude“ durch den Posaunenchor der evang. Kirchengemeinde Althütte wurde diese Feierstunde eröffnet.

In seiner Ansprache wies Bürgermeister Reinhold Sczuka darauf hin, dass diese Friedenslinde „ein Ort der Erinnerung, der Hoffnung und der Mahnung zugleich“ sei. Der Bürgermeister ging darauf ein, dass zum Zeitpunkt der Pflanzung dieser Linde, dem 16. November 1985, „die Welt in zwei Lager geteilt war“ und „in unmittelbarer Nähe, hier in der Region, Pershing-II-Mittelstreckenraketen stationiert waren“. Der Bürgermeister führte dann aus, dass friedensbewegte Menschen, wie z. B. Peter Bona, „in Althütte ein Zeichen des Friedens setzten. Kein lautes, kein kämpferisches – sondern ein lebendiges Symbol“. Dass es dieses Symbol in Althütte gab, war dem Bürgermeister, wie auch wohl den meisten Einwohnern/Einwohnerinnen der Gemeinde nicht bekannt. Die Bedeutung der Gedenktafel „erinnert an die Geschichte und schwierige Zeit, an den Mut und die Weitsicht jener, die damals sagten: Wir wollen Frieden und wir wollen ihn sichtbar machen“,führt Sczuka weiter aus.

Mit den Worten: „Mögen die Wurzeln dieser Linde tief wachsen – in unsere Erde und in unsere Herzen. Und mögen wir alle nie vergessen, dass Frieden nicht gepflanzt und dann vergessen werden darf, sondern Tag für Tag gepflegt werden muss – wie diese Linde.“

Der Initiator für diese Gedenktafel, Wilfried Bauer, ist in Althütte aufgewachsen. Auf einer Fahrradtour in Frankreich hat er eine vergleichbare Tafel gesehen und in ihm den Wunsch ausgelöst, eine solche Tafel auch in Althütte bei der Friedenslinde anzubringen. In seiner Ansprache erläuterte H. Bauer den Anlass für das Pflanzen der Linde wie folgt: „Nachdem sich am 23.11.1983 der Deutsche Bundestag für die Stationierung von neuen Mittelstreckenraketen Pershing II ausgesprochen hat, wurden diese in Mutlangen in Heilbronn stationiert. Schon vorher wurden die Pershing-Raketen bei uns im Ochsenhau immer wieder zu Übungszwecken aufgestellt, was die Bevölkerung sehr beunruhigte. … So bildete sich auch in Althütte, wie in vielen anderen Gemeinden, eine Friedensinitiative mit Personen wie Peter Bona, Klaus Reik, Christa Wagner, Familie Kohler und vielen anderen“.

H. Bauer erläuterte dann noch weitere Friedensaktionen wie z. B. den „Protest-Demonstrationszug mit einem Würfel durch Althütte am 25.5.1985" sowie der Teilnahme an der „108 km langen Menschenkette von Stuttgart … bis Neu-Ulm“.

u. a. auf dieser Menschenkette hat Susanne Bona, die jüngste Tochter von Peter und Elfriede Bona, ihren Vater begleitet. In bewegenden Worten schilderte sie den „Hintergrund für den Einsatz ihres Vaters in der Friedensbewegung“ wie folgt: „Peter und Elfriede Bona, unsere Eltern, kamen beide Anfang der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts als Flüchtlinge nach Althütte. Sie hatten erfahren, wie schmerzlich es ist, die Heimat durch einen brutalen Krieg zu verlieren, und wollten hier für sich und ihre Nachkommen eine neue Heimat finden. Anfangs stießen sie auf große Skepsis bis zur Ablehnung bei den Bürgern. Doch ihr unermüdliches Engagement für die Gemeinde, ihr Wille zu einem friedlichen Miteinander, hat ihnen allmählich die ersehnte Anerkennung gebracht.

Der Kalte Krieg weckte bei ihnen wieder die Angst vor dem Verlust der gerade neu erworbenen Heimat und deshalb setzten sie sich für den Frieden ganz besonders ein, unser Vater als sichtbarer Akteur, unsere Mutter eher im Hintergrund.“ Frau Bona brachte ihre Freude darüber zum Ausdruck, „dass hier 40 Jahre später seiner Aktion für den Frieden in Althütte gedacht wird“.

Die Gedenktafel wurde dann gemeinsam von Mitgliedern der Familie Bona, Herrn Bürgermeister Sczuka, dem Initiator Herrn Wilfried Bauer sowie dem Vorstand des Heimatkulturvereins Herrn Markus Frank enthüllt.


Nach dem Lied „Gib uns Frieden jeden Tag“ – gespielt vom Posaunenchor – wurde, so wie auch vor 40 Jahren, vom kath. Pfarrer ein Friedensgebet gesprochen. Eine zentrale Passage lautet: „Möge uns diese Friedenslinde mit ihrer neuen Gedenktafel immer daran erinnern, dass Frieden kein ferner Traum ist, sondern eine tägliche Verantwortung. So schenke uns den Mut, auch in unserem Umfeld für Frieden und Versöhnung einzutreten, für Menschlichkeit und Achtung voreinander, für Geschwisterlichkeit und Nächstenliebe und gegen dumpfe Parolen, Hass, Antisemitismus und Rassismus. Gib uns Herzen voller Hoffnung, damit wir den Frieden suchen, wo wir ihn erspähen, auch unter denen, die mit uns leben, geflohen vor Krieg und Gewalt.“

Nach dem 3. Musikstück, dem Choral „Großer Gott wir loben dich“ dankte der Vorsitzende des Heimatkulturvereins, Markus Frank, zunächst dem Initiator dieser Gedenktafel Herrn Wilfried Bauer für sein Engagement, bei Susanne Bona und Reinhold Sczuka für die „passenden Worte“, Pfarrer Thomas Müller für das Friedensgebet sowie dem Posaunenchor für die musikalische Umrahmung dieser Veranstaltung. Markus Frank brachte abschließend seine Freude darüber zum Ausdruck, dass diese Veranstaltung von unerwartet vielen Gästen besucht worden ist; darunter auch einige Mitglieder des Gemeinderats.


Ab dem 30. November 2025 öffnet das Heimatmuseum Althütte seine Türen für eine besondere Ausstellung.

Unter dem Titel „Kirchliche Textilien und Ikonen“ erwartet die Besucherinnen und Besucher ein faszinierender Blick auf jahrhundertealtes Glaubenskunsthandwerk und seine bis heute lebendige Tradition.

Gezeigt werden kunstvoll gestaltete kirchliche Textilien – historische Messgewänder aus verschiedenen Stilepochen und Jahrhunderten, die in der katholischen Kirchengemeinde Auenwald-Althütte getragen wurden, sowie eine Auswahl von Altar- und Kanzelbehängen, die aktuell in der evangelischen Kirche verwendet werden. In der Ausstellung wird außerdem ein Altarbehang (Antependium) aus der orthodoxen Tradition gezeigt – in Handarbeit nach einer eigens entwickelten Technik ausgeführt.

Diese kirchlichen Textilien werden durch mehr als 50 Ikonen ergänzt, die passend zum Kirchenjahr ausgewählt wurden. Viele davon sind in Althütte geschrieben worden. Zu den besonderen Exponaten zählen seltene ukrainische Hochzeitsikonen in Sticktechnik sowie ein Seraphim; gestickt mit Gold- und Seidenfäden, deren Symbolik und kunstvolle Ausführung faszinieren.

Den Einführungsvortrag zur Vernissage hält die Kunsthistorikerin Dr. Julia Matveyeva (Charkiw, Ukraine), derzeit wohnhaft in Spiegelberg. Mit ihrer Expertise vermittelt sie den Besucherinnen und Besuchern einen tiefen Einblick in die gezeigten Exponate und deren kulturellen Hintergrund.


Vernissage

Sonntag, 1. Advent – 30. November 2025, 14:00 Uhr, Heimatmuseum Althütte, Rathausplatz 3, 71566 Althütte

Öffnungszeiten Sonderausstellung & Museum:

06.12.2025 von 11 bis 18 Uhr

07.12.2025 von 11 bis 17 Uhr

14. + 21. + 26. + 28.12. 2025 von 13.30 bis 16.30 Uhr

1.1.2026 / 6.1.2026, jeweils 13:30 bis 16:30 Uhr

Kunst in Aktion – Vorführungen & Workshops

An mehreren Ausstellungstagen sind Kunstschaffende vor Ort und lassen die Besucherinnen und Besucher hautnah erleben, wie textile und ikonografische Kunstwerke entstehen. Das Augenmerk liegt dabei nicht nur auf dem künstlerischen Handwerk, sondern auch auf dem geistlichen Hintergrund der Werke.


Sonntag, 30.11.2025, 13:30 - 16:30 Uhr

Stickarbeiten an einem handgewebten Altarbehang – Astrid Merkle (Althütte)


Samstag/Sonntag, 6./7. Dezember 2025, 11:00 - 16:30 Uhr

Kostenpflichtiger Workshop: „Sticken mit Goldfäden“ mit Dr. Julia Matveyeva. Anmeldung erforderlich bei Manfred Tegenkamp, Tel. 07183-428180, E-Mail: MTegenkamp@t-online.de. Fragen zur Technik oder zum Inhalt beantwortet gerne Dr. Julia Matveyeva Tel. 0160-5919865, E-Mail: matveyevoy@gmail.com. Kosten inkl. Material: 15 € Dauer: etwa 2 Stunden, nach Wunsch auch länger (bis zu 4 Stunden).


Sonntag, 14.12.2025 und 21.12.2025, 13:30 - 16:30 Uhr

Hartmut Müller (Althütte) zeigt, wie eine Ikone entsteht. Es wird die Ikone des Heiligen Nikolaus geschrieben.

Sonderöffnungen auf Anfrage möglich

Der Eintritt ist frei. Der Heimatkulturverein Althütte e. V. freut sich über Spenden zur Unterstützung seiner kulturellen Arbeit.


Kontakt:

Manfred Tegenkamp, Althütte, Tel. 07183-428180

Heimatmuseum Althütte, Rathausplatz 3, 71566 Althütte

Veranstalter: Heimatkulturverein Althütte e. V.

Erfolgreicher Reparaturtreff im Heimatmuseum


Der Reparaturtreff am 11.11.2025 im Heimatmuseum war erneut ein voller Erfolg. Insgesamt konnten elf Reparaturen erfolgreich durchgeführt werden, darunter ein Wasserkocher, eine Personenwaage, ein Stuhl, ein Radio-Kassettenrekorder oder eine Radio-CD-Station.

Die Besucherinnen und Besucher waren sehr zufrieden und haben sich gefreut, dass ihre Schätzchen wieder funktionierten, und die Atmosphäre war bei Kaffee und Kuchen von guter Laune und Gemeinschaftsgefühl geprägt.

Die engagierten Reparateurinnen und Reparateure haben einmal mehr gezeigt, wie vielseitig ihre Fähigkeiten sind.

Dieser Tag stand ganz im Zeichen von Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein, denn jedes reparierte Gerät trägt dazu bei, Ressourcen zu schonen und die Umwelt zu entlasten.

Der nächste Reparaturtreff findet am 9.12.2025 ab 15 Uhr im Heimatmuseum statt und wir freuen uns auf viele weitere erfolgreiche Reparaturen.

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