Schon Wochen vor der Faschingsfaschingsveranstaltung des Gesangvereins Frohsinn Jöhlingen im Martinussaal waren die Eintrittskarten vergriffen! Die Gäste schätzen vor allem, dass fast alle Auftritte von aktiven Sängerinnen und Sängern bestritten werden. In den Pausen zwischen den drei Abschnitten bleibt auch ausreichend Raum für Gespräche, zum Tanzen – Lothar aus der Pfalz heizte mit seinen Liedern wieder ein – oder zu einem Gang an die Bar. Und so viel darf schon mal erwähnt werden, der Run auf die Karten wird nächstes Jahr wegen eines zugesagten Gastauftritts sicher noch größer. Aber hierzu mehr am Ende des Berichts.
Gewohnt souverän moderierte Karl-Heinz Burgey durch die Veranstaltung, der im Laufe des Abends verschiedene Titel wie Perlkönig und Sitzungspräsident verliehen bekam.
Den Opener, oftmals der schwerste Auftritt bei einer solchen Veranstaltung, bewältigte Marianne Sauter mit Bravour! Ihr Vortrag als Fußballspieler Theo, der leider lispelte und kein „s“ und „z“ sprechen konnte, begeisterte das Publikum. Sie stellte bildlich eindrucksvoll dar, wie Theo nach 55 m Anlauf, der schon sehr ermüdend war, einen Freistoß ins Tor schoss und 35.000 Zuschauer seinen Namen riefen.
Im Anschluss traten Alex Burgey und Bernhard Kroninger als Mönche auf. Sie priesen Timur Özcan, der sich jetzt endlich zu den Bürgermeistern zählen darf, die einen Kreisverkehr haben. Sie merkten an, dass unser aktueller Gemeindevorsteher aufgrund seiner Aktion „Rent a Bürgermeister“ kürzlich den Staatsanzeiger-Award erhalten hat, den nicht mal sein Vorgänger Burgey bekommen habe. Auch für Karl-Heinz erhofften sie göttlichen Beistand, damit er beim nächsten Chorausflug nicht wieder ein Restaurant bucht, das Ruhetag hat.
Der so Bedachte trat dann direkt im Anschluss als Kammersänger auf. Er gab das Binsheimer Oratorium zum Besten, ein Stück in fünf Akten. Bei diesem handelte es sich aber entgegen der geistlichen Ankündigung um bekannte Melodien, die von fleischlichen Genüssen wie Fleischkäs und Leberwurst handelten. Er konnte überhaupt nicht verstehen, warum seine liebste Valerie nach einem Kompliment bezüglich ihres Geruchs beim Aufstoßen die Flucht ergriffen hat.
Anwesend waren auch zahlreiche Mitglieder des Elferrats des TSV Jöhlingen, des TV Wössingen und der Brettener Bütt. Vertreter dieser drei Gruppierungen wurden auf die Bühne gebeten und brachten mit einigen Anmerkungen den Saal zum Toben.
Gebhard Mang als geschiedener Mann erklärte dem Publikum, warum ein lediger Mann schlanker ist als ein verheirateter. Sein Freund, der schon lange nicht mehr beichten war und einiges dem Pfarrer vor der Hochzeit zu erzählen hatte, musste aufgrund seiner baldigen Ehe keine Buße leisten.
Marianne Sauter als Stewardess zeigte ein zweites Mal ihr komödiantisches Talent. Angestellt bei der faroerischen Fluggesellschaft „Albatros Eierleines“ erzählte sie von den Landungen, die aufgrund der kurzen Landebahn erst durch das Hüpfen der schwergewichtigen Stewardessen ermöglicht werden.
Am Ende des zweiten Abschnitts fragten die Frohsinnperlen in ihrem Auftritt die weiblichen Gäste, ob sie schon auf dem Friedhof gießen können oder noch kochen müssen. Allen gemeinsam war, dass sie lieber zwei Ringe unter den Augen haben als einen am Finger. In einem zweiten Liedvortrag bedauerten sie, dass man leider keinen Mann bei Amazon oder Zalando bestellen kann, der nie lallt oder schwankt und sich fürs Kochen bedankt.
Silke Meyer
Fortsetzung folgt!