Kirche & Religion

Fronleichnam in Mosbach

Prozessionen, Gemeindefest und Priesterjubiläum „Als ich vor über 20 Jahren hier herkam, war an Fronleichnam fast immer Regenwetter, aber jetzt haben...
Im Burggraben des Neckarelzer Tempelhauses fand der eröffnende Festgottesdienst der Katholischen Seelsorgeeinheit MOSE Mosbach-Elz-Neckar zu Fronleichnam am Vormittag statt.
Im Burggraben des Neckarelzer Tempelhauses fand der eröffnende Festgottesdienst der Katholischen Seelsorgeeinheit MOSE Mosbach-Elz-Neckar zu Fronleichnam am Vormittag statt.Foto: frh

Prozessionen, Gemeindefest und Priesterjubiläum

„Als ich vor über 20 Jahren hier herkam, war an Fronleichnam fast immer Regenwetter, aber jetzt haben wir strahlenden Sonnenschein – vielleicht sollte ich doch noch ein bisschen bleiben!“, meinte Pfarrer Dr. Stefan Rencsik augenzwinkernd. Mit einem Festgottesdienst im Neckarelzer Burggraben des Tempelhauses startete die Katholische Seelsorgeeinheit MOSE Mosbach-Elz-Neckar in den Feiertag Fronleichnam (19.06.). Auf dem Programm stand neben den Prozessionen im Stadtgebiet von Mosbach unter anderem auch das traditionelle Gemeindefest.

Begrüßen konnte Rencsik, der die Messe unter freiem Himmel gemeinsam mit Diakon Erich Luffer liturgisch leitete, rund 100 Teilnehmende. Angeführt von der örtlichen Pfadfinderschaft und deren großer Flagge waren die Zelebranten zuvor über ausgestreute Blüten zur Bühne hin eingezogen.

Hochfest

Fronleichnam feiern Katholiken am zweiten Donnerstag nach Pfingsten als Hochfest zur Verehrung einer leiblichen Gegenwart von Jesus Christus. In überwiegend katholischen Bundesländern wie Baden-Württemberg handelt es sich um einen gesetzlichen Feiertag. Diakon Luffer befasste sich in seiner Predigt mit der Fischergeschichte aus dem Johannes-Evangelium. Aufgegriffen wurde im Zusammenhang auch der sogenannte „Deal“ als ein „heutiges Modewort“, welches gerade nicht ausdrücke, was in dem Austauschverhältnis der biblischen Übermittlung intendiert sei.

St. Maria

Im Anschluss wurde zum Gemeindefest der Pfarrgemeinde St. Maria in den Pfarrgarten der nahe gelegenen Marienkirche eingeladen. Angeboten wurde dort eine Bewirtung vom Grill sowie aus der Küche des Gemeindezentrums. Angesichts der hohen Temperaturen schienen dieses Mal die Plätze im Gemeindesaal deutlich beliebter zu sein als die in den Pavillons des Außengeländes. Der Kirchenchor unter der Leitung von Margret Kretschmer stimmte am frühen Nachmittag einige Lieder an.

Prozessionen

Zu Fronleichnam gehören traditionell auch die Prozessionen, bei denen eine Monstranz durch die Straßen getragen und prächtige Blumenteppiche ausgelegt werden. Solche fanden in mehreren Stadtteilen von Mosbach statt und schlossen sich an weitere Gottesdienste an. So waren auch dieses Mal etwa rund um die Kirche St. Paulus im Außenstadtteil von Lohrbach zahlreiche kleine, aus Blüten gelegte Kunstwerke zu bewundern.

Kernstadt

In der Kirche St. Cäcilia wurde das Hochamt von Abt Johannes und Diakon Andreas Wolf gehalten. Dr. Johannes Eckert (eigentlich Josef Claudius Eckert) ist gebürtiger Mosbacher und Abt des Benediktinerklosters Sankt Bonifaz in München und Andechs. Die Lesung aus der Apostelgeschichte (Kapitel 28, Vers 16-31) beschrieb die Ankunft des Apostels Paulus in Rom. Im Anschluss folgte die Prozession, die von Zugleiter Otto Hitzelberger angeführt wurde und über die Pfalzgraf-Otto-Straße sowie die Zwingerstraße verlief.

Dort wurde an einem mit Blumenschmuck verzierten Altar Halt gemacht und der Segen erteilt. Danach ging es über die Carl-Theodor-Straße in die bis hin zum Marktplatz festlich geschmückte Altstadt. Auch dort war das örtliche Gemeinde-Team schon frühmorgens unterwegs und hatte die Fußgängerzone sowie besonders den Marktplatz für die Feierlichkeiten mit unzähligen Blumen und Blüten verziert. Am Marktplatz warteten weitere Gläubige, welche auf den Prozessionszug wegen des drückend-warmen Wetters verzichteten.

Abt Johannes thematisierte dort den Geleitspruch „Der Geist nimmt sich unserer Schwachheit an“. Nach Gebeten und Gesängen wurde auch hier der Segen mit der Monstranz erteilt.

Abt Johannes Eckert

In einer launigen Rede zeigte Abt Johannes sich ergriffen, sein 25-jähriges Priesterjubiläum mit besonderem festlichem Rahmen in seiner Heimatstadt feiern zu dürfen. Hier hatte damals auch seine Primiz (Priesterweihe) stattgefunden. Die Stadtkapelle Mosbach verlieh dem Anlass zusätzlichen musikalischen Glanz.

Im Anschluss lud Abt Johannes zu einem kühlen Getränk und einer Brezel in den Pfarrsaal von St. Cäcilia ein. Als Überraschung hatte er Bier aus der bekannten Klosterbrauerei Andechs mitgebracht. Der kleine Empfang gab vielen Mosbachern die Gelegenheit, mit „ihrem“ Abt persönlich ins Gespräch zu kommen. (rb/frh)

Erscheinung
Stadtanzeiger Mosbach
Ausgabe 26/2025
von Redaktion NUSSBAUMRedaktion NUSSBAUM
25.06.2025
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