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Froschversteher sollte man sein

Frosch ist nicht gleich Frosch. Grasfrosch, Springfrosch, Laubfrosch und etliche weitere Arten leben mehr recht als schlecht in unseren Gefilden. Der...
Ein grüner Wasserfrosch schaut aus dem Teich.
Foto: Helmut Jung

Frosch ist nicht gleich Frosch. Grasfrosch, Springfrosch, Laubfrosch und etliche weitere Arten leben mehr recht als schlecht in unseren Gefilden. Der aus Amerika stammende Ochsenfrosch fühlt sich hingegen pudelwohl und frisst alles, was ihm passend vor sein Maul kommt. Der bekannteste ist jedoch der grüne Wasserfrosch, der an einigen Neckarabschnitten und in Ilvesheimern Privatteichen mit lautem Quaken auf sich aufmerksam macht, seine Beschallung stellte er wie üblich Ende Juli ein. In der Schule lernt man, der Frosch quakt, um sein Revier zu markieren und um eine Partnerin zu finden. Stimmt das wirklich? Ein Besuch der Altstadtserenade der Dilsberger Kantorei in Ladenburg vor einigen Tagen ergab neue Erkenntnisse. Dorothee Grieshammer rezitierte aus der „Fünften, sogenannten feuchten Sinfonie“ von Manfred Kybers. „In einer verschwiegenen Ecke des Teiches hatten sich Frösche versammelt. Es war der philharmonische Chor, der sich zu einer Generalprobe eingefunden hatte. Zu beiden Seiten des Dirigenten, eines dicken, echauffierten Frosches, hatten der Damenchor und Herrenchor Aufstellung genommen. In der Mitte war nichts, denn der Dirigent konnte wohl vorzüglich nach beiden Seiten zugleich sehen, aber nicht geradeaus. Seine Augen waren mal so eingerichtet, und man nahm Rücksicht darauf, denn es war ein sehr berühmter Dirigent. Das Wasser klatschte nur so, wenn er dirigierte. Der Dirigent klopfte mit dem grünen Finger auf ein Blatt.“ „Zuerst das Andante“, sagte er. „Die Damen und Herren singen gemeinsam. Bitte piano. Mit halber Kehlblase.“ „Beim Scherzo bitte ich die Damen, leise im Wasser zu klatschen, staccato in lappigen Lauten. Die Herren bitte ich dringend, unterdessen keine Fliegen zu fangen.“ Wenig später bat er die Herren sich crescendo aufzublasen. Ist es folglich möglich, dass das manche Zweibeiner störende Gequake nur Übungsstunden für einen großen Froschkonzertwettstreit darstellen? Wie auch immer, es wäre dringend nötig, mittels einer Doktorarbeit die Wissenslücken über unseren Wasserfrosch zu schließen.

Jürgen Schnepf

Homepage: www.vogelschutz-ilvesheim.de

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Ausgabe 33/2025
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