Tiere, Natur & Umwelt

„Fruchtbarer Boden ist unsere Lebensgrundlage“

In einer weiteren Veranstaltung der Hechinger NABU-Gruppe zum Schwerpunktthema „Ressource Boden“ hat Bio-Bauer Manfred Kränzler kürzlich im Bildungshaus...

In einer weiteren Veranstaltung der Hechinger NABU-Gruppe zum Schwerpunktthema „Ressource Boden“ hat Bio-Bauer Manfred Kränzler kürzlich im Bildungshaus St. Luzen die Bedeutung eines gesunden humusreichen Bodens, insbesondere unter dem Aspekt der Bodenfruchtbarkeit und des Klimaschutzes, beleuchtet. Darüber hinaus stellte er das Motto seiner Hofbewirtschaftung „Mit der Natur – für den Menschen!“ als zentralen Gedanken seiner Arbeit vor.

Die Ausweitung der Bebauung und Infrastrukturanlagen wie Straßen und Parkplätze führe zu immer mehr Versiegelung und damit Verlust an Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Zusätzlich bewirkten Überdüngung und hoher Pestizideintrag die Schädigung oder gar den Verlust landwirtschaftlich nutzbarer Flächen. Schließlich habe der Klimawandel mit immer mehr Dürren und Überschwemmungen und dem Anstieg des Meeresspiegels in vielen Ländern einen weiteren Verlust landwirtschaftlich nutzbarer Böden zur Folge, führte der Referent einleitend aus. „In den letzten 40 Jahren ist weltweit etwa ein Drittel des fruchtbaren Ackerbodens verloren gegangen und diese Entwicklung schreitet fast unbemerkt fort.“
Aus seiner Praxis als Demeter-Landwirt schilderte er dann im Detail die Bedeutung des Humusanteils am Boden und listete die verschiedenen Schutzfunktionen eines humusreichen Bodens auf. Grundwasserschutz: er kann die eingebrachten Nährstoffe besser speichern, Hochwasserschutz: Er kann Wasser besser speichern, Klimaschutz: Er speichert mehr CO₂, und – vor allem – er kann die Pflanzen besser ernähren, erhöht also die Bodenfruchtbarkeit.

Auch wie dies bewerkstelligt wird, erläuterte der nach den Demeter-Regeln wirtschaftende Landwirt in seiner Powerpoint-Präsentation im Detail. Dazu gehört unter anderem: das Bodenleben fördern mit Gründüngung, den Boden schonend bearbeiten und belüften. Der Boden wird ständig bewachsen gehalten mit Gründüngung und der Aussaat einer Zwischenfrucht, wenn zwischen den Hauptkulturen mehr als 6 Wochen liegen.
In der anschließenden längeren Diskussions- und Fragerunde erklärte der Referent, dass beispielsweise die Menge des erzeugten Getreides zwar etwas geringer sei als in der konventionellen Landwirtschaft, der Ertrag aber durch die etwas höheren Preise sowie durch wegfallende Kosten für Pestizide und geringere Ausgaben für Dünger mindestens genauso hoch ausfällt. Auch ging er noch näher auf die Vermarktung seiner tierischen und pflanzlichen Erzeugnisse ein. Die vielen aufkommenden Fragen der sehr interessierten Zuhörerschaft zeigten auf, dass die Produktion gesunder Lebensmittel aus gesunden Böden für viele Konsumenten immer wichtiger wird. Hans-Martin Weisshap vom Hechinger NABU-Vorstand dankte Manfred Kränzler für den hochinteressanten Bericht und übergab als kleines Geschenk ein Buch zu den „Machenschaften“ in der Natur: „True Crime in Nature“ sowie einen nach den Regeln biodynamischer Bewirtschaftung erzeugten Wein, verbunden mit den Wünschen für eine weiterhin erfolgreiche ökologische Landwirtschaft.

Erscheinung
Stadtspiegel Hechingen – Lokalzeitung mit den Amtlichen Bekanntmachungen
Ausgabe 26/2025
von NABU Zollernalb
26.06.2025
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
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