Früher war es die Atomkraft, heute sind es die Freundschaften, die verbinden

Besuch einer Delegation der Gemeinde Obrigheim im slowenischen Krsko Ursprünglich verbunden hat die beiden Gemeinden die Atomkraft. Doch während in...

Besuch einer Delegation der Gemeinde Obrigheim im slowenischen Krsko

Ursprünglich verbunden hat die beiden Gemeinden die Atomkraft. Doch während in Obrigheim das Kernkraftwerk schon lang keinen Strom mehr produziert, wird in der slowenischen Partnerschaft konkret über die Erweiterung der bestehenden Anlage gesprochen. Auch wenn hier die Wege auseinandergehen, so bleibt die Freundschaft zwischen Krsko und Obrigheim doch lebendig. Wie lange die Beziehungen zwischen den beiden Partnerstädten schon besteht, zeigt auch das Foto, das am Rande eines Mittagessens von den insgesamt 6 anwesenden Bürgermeistern gemacht wurde, die über die Jahre hinweg den Austausch begleitet haben. Vier sind es auf der Seite der slowenischen Freunde neben dem amtierenden Bürgermeister Janez Kerin, seine drei Vorgänger Danilo Sitar, Franci Bogovic und Miran Stanko, aus Obrigheim sind Altbürgermeister Roland Lauer und Bürgermeister Achim Walter auf dem Bild zu sehen. Die Botschaft ist klar: „Wir werden Freunde bleiben, auch wenn wir mal nicht mehr im Amt sind“, verspricht Achim Walter und Roland Lauer bringt es auf den Punkt: „Es ist einfach etwas ganz anderes, wenn man eine persönliche Beziehung zu den Menschen in einem Land aufbaut.“ Viele der insgesamt 20-köpfigen Delegation aus Obrigheim erinnern sich auch noch an die beunruhigenden Tage, als Slowenien um seine Unabhängigkeit von Jugoslawien gekämpft hat. Während in Krsko selbst bald wieder Frieden herrschte, dauerten die kriegerischen Auseinandersetzungen im nur wenige Kilometer entfernten Kroatien bis August 1995 an. Heute sind beide Länder Teil der Europäischen Union. „Es hat sich so viel getan seit ich das erste Mal hier war“, stellen die fest, die teilweise schon in den 90er-Jahren den Austausch begleitet haben.

Begrüßt wird die Delegation gleich nach der langen Busfahrt in der wunderschönen neuen Bibliothek der Gemeinde. Stolz ist Kerin, der von der Verwaltungsdirektorin Ajda Struck begleitet wurde, dass die Bibliothek vor Kurzem zur viertschönsten der Welt gewählt wurde. Die 25.000 Einwohnergemeinde wird in einem Atemzug mit Singapur genannt. Die Bibliothek ermöglicht nicht nur das ruhige Arbeiten, sondern bietet auch schöne Leseecken, gemütliche Rückzugsbereiche und einen Kinderbereich. Die Architektur greift Elemente des alten Klosters auf, das zuvor Heimat der Bücher gewesen ist. Sogar einen modernen Kreuzgang findet man zwischen den Bücherregalen. Das Organisationsteam rund um Metka Resnik, Ales Benje und Olga Vintar hatte für die insgesamt vier Tage ein intensives Besichtigungsprogramm für die Gäste aus Deutschland geplant. Neben einem Gaskraftwerk, das nur dann ans Netz geht, wenn dringend teurer Strom aus Öl oder Gas gebraucht wird und das auch als eine Art großes Notstromaggregat des Atomkraftwerks dient, stehen die Besuche von historischen Burgen und Klosteranlagen auf dem Programm. Beim Besuch der Hauptstadt Ljubljana wird die Stadtführung um eine Bootsfahrt ergänzt. Die Landfrauen übernahmen an einem Abend die Bewirtung der Gäste. Teilnehmer der Delegation aus Obrigheim sind vor allem Gemeinderäte und Vertreter der verschiedenen Sparten des Obrigheimer Sportvereins. Die Tischtennisabteilung traf sich mit Vertretern vor Ort, auch die Handballer kamen auf ihre Kosten und verfolgten gespannt ein entscheidendes Spiel des Vereins, der dort sogar in der ersten Liga spielt. Gleichzeitig können die Gäste, die nicht für den Sportverein angereist waren, das Konzert eines Bläserensembles genießen, bei dem die klassischen Instrumente Popsongs von ABBA bis Queen zum Besten gaben. Zentrales Thema der Begegnungen vor Ort waren die weiteren Treffen. Die Reservistenkameradschaft wird bald mit einer Gruppe in die Partnerstadt reisen und auch die Handballjugend ist noch diesen Sommer vor Ort. Auch mit der Feuerwehr aus Krsko steht man in Kontakt. Der Austausch ist lebendig und wird von vielen Schultern getragen, sodass es auch in Zukunft weitergehen wird. „Wir freuen uns über die enge Freundschaft, die uns verbindet, und bedanken uns recht herzlich für die Gastfreundschaft“, so Walter bei der offiziellen Verabschiedung im Rathaus und fast kurz zusammen: „Bis bald.“

Erscheinung
Obrigheimer Nachrichten
NUSSBAUM+
Ausgabe 18/2025

Orte

Obrigheim
von Gemeinde Obrigheim
30.04.2025
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