Bis auf den letzten Platz gefüllt war die Aula des Schulzentrums, als das Frühlingskonzert des Max-Born-Gymnasiums am Dienstag vor einer Woche über die Bühne ging – und schon dieser Rahmen machte deutlich, wie groß die Vorfreude im Publikum war.
Eltern, Großeltern und Geschwister fieberten den Auftritten entgegen. Die Schule hatte mit Geschick und spürbarem pädagogischem Feingefühl ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, das von der Musical-AG bis zum großen Schüler-Eltern-Lehrer-Orchester (SELO) eine breite Palette musikalischer Ausdrucksformen bot. Soloauftritte wechselten sich mit Chordarbietungen, Band-Performances und orchestralen Klangfarben ab – so entstand ein kurzweiliger Abend, der weit mehr war als ein Konzert: ein Schaufenster musikalischer Bildung und ein Mutmacher für junge Talente.
Ob allein oder im kleinen Ensemble vor Publikum zu stehen, zu singen oder zu musizieren, dazu braucht es Mut – dieser wurde vom Publikum mit viel Applaus belohnt. Großer Verdienst kommt dabei den Musiklehrern zu: Sabine Krings, Julia Ruch und Jannis Knof, der das Team in diesem Jahr neu verstärkte, begleiteten viele Solistinnen und Solisten am Klavier und sorgten gemeinsam mit Timon Winterbauer, dem Leiter der Schulband, für die organisatorische wie musikalische Umsetzung. Für ihr Engagement gab es am Ende nicht nur anerkennende Worte von Schulleiter Joachim Philipp und seinem Stellvertreter Dr. Thomas Heinlein, sondern auch Blumensträuße und Rosen – ebenso wie für die Solisten.
Das Programm eröffnete die Musical-AG unter der Leitung von Julia Ruch (stellvertretend für Lilli-Viola Schuh) mit zwei Liedern. Besonders anrührend war die Interpretation von „Caresse su l’océan“. Der Mittel- und Oberstufenchor überzeugte unter Sabine Krings unter anderem mit dem Renaissance-Stück „Tourdion“ in französischer Sprache. Ein Höhepunkt war sicher „Only you“ von Vince Clarke mit solistischen Parts von Samuel McCaughey und Adhees Mukher. Begeisterung rief auch „Radioactive“ von Imagine Dragons hervor, bei dem Isabelle Nikolajewicz (Geige) und Amir El Atassi (Cajon) mitreißend aufspielten.
Die neuformierte Schulband präsentierte sich stilistisch vielseitig: Kira Welker und Theresa Rondot übernahmen die Gesangsparts, Diego Salafia spielte Percussion, Max Baner saß am Klavier, Jakob Knecht an der Trompete und Leo Bender ließ die E-Gitarre erklingen. Winterbauer unterstützte mit Bass und Rassel unter anderem bei „One of Us“ und „All of Me“. Mit Wood & Brass stellte sich eine neue Formation unter Leitung von Jannis Knof vor. Querflöten, Klarinetten, Saxophon und Percussion sorgten bei „Tanguango“ und Auszügen aus „How to Train Your Dragon“ für abwechslungsreiche Klangfarben.
Musikalisches Talent fördert die Schule obendrein – so hatten Schüler aller Altersstufen Gelegenheit, ihr Können zu präsentieren; so wie Friederike Reinhart und Amélie Gal (Klasse 6) als Gesangsduo mit „A Million Dreams“. Malou Mann (Klasse 9) spielte Mendelssohns Bartholdys „Lied ohne Worte op. 109“ auf dem Cello begleitet von Sárka Merzova am Klavier. Meriel Kos (K2) beeindruckte mit ihrem Klavierspiel bei der auswendig interpretierten „Ungarischen Rhapsodie Nr. 2“ von Franz Liszt. Kimberley Van Venrooy (Klasse 10) ließ ihre Stimme zu dem Lied „Diamonds“ erklingen und Louisa Christopher (K2) beeindruckte mit Gesang und Klavier bei Eltons Johns „Your Song“. Ein schöner Beitrag, der viel Beifall erhielt, war „I’ll be Waiting“, dargeboten von Kira Welker und Theresa Rondot (Gesang), Sophia Neumann-Liedemit (Geige), Paul Müller (Cello) und Julia Neumann-Liedemit (Klavier).
Den Schlusspunkt setzte das Schulorchester unter Leitung von Julia Ruch. Gemeinsam mit dem erweiterten SELO unter Jannis Knof gelang ein eindrucksvoller Ausklang unter anderem mit „Fluch der Karibik“. Das war ein fulminanter Abschluss, der zeigte, was möglich ist, wenn viele musikalische Kräfte an einem Strang ziehen. (du)