Bernd Müller war vor noch gar nicht so langer Zeit der oberste Baumeister für alle Gebäude des Landes Baden-Württemberg in Mannheim, Heidelberg und im Rhein-Neckar-Kreis, mithin auch für das Schloss Schwetzingen. Heute ist er spiritus rector der „Heidelberger Schlossgespräche“ und gilt als renommierter Architekturexperte. Mit Bernd Müller knüpft EPPLE an die beliebten Pfaudler-Abschieds-Führungen an und lädt zum Erleben dessen ein, was dort entstand, wo einst Pfaudler-Gebäude standen.
Konkret geht es um Architektur-Führungen der besonderen Art durch den bereits fertig gebauten 1. Bauabschnitt der Schwetzinger Höfe. Gastgeber und Führer sind der leitende Baudirektor a.D. Bernd Müller und der EPPLE Unternehmenssprecher Herbert W. Rabl. Eingeladen sind alle interessierten Schwetzingerinnen und Schwetzinger.
Ein erster Termin für diese Architektur-Führung ist So., 25. August, 15.30 Uhr. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt, berücksichtigt werden die Anmeldungen in der Reihenfolge ihres Eingangs. Anmelden kann sich jede und jeder, per Mail an architektur@schwetzinger-hoefe.de.
Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten ein Headset und können so die Erläuterung von Bernd Müller live verfolgen. Als Fragensteller und Moderator qualifiziert den EPPLE-Sprecher Rabl sein kunsthistorisches Studium mit dem Schwerpunkt Architektur des 19. Jahrhunderts. Entstanden ist die Idee der Architekturführungen durch die Schwetzinger Höfe schon vor über fünf Jahren. Damals lud der Bauherr EPPLE zu Führungen durch die baufälligen Hallen der verlassenen Pfaudler-Werke ein. Zahlreiche Zusatztermine mussten anberaumt werden, weil der Andrang so groß war. Schon damals wurde deutlich: Die Schwetzingerinnen und Schwetzinger wollten von dem Pfaudler-Gelände, wie es bislang war, Abschied nehmen und sich zugleich das jetzt wieder zur Stadt gehörende Areal neu aneignen. Genau das wollen die jetzt aufgelegten Architektur-Führungen bieten.
Es gibt sogar einen konkreten Anlass, der die Führungen zusätzlich interessant macht. Erst vor wenigen Wochen hat das markante Turmhaus mit der Email-Klinkerfassade den „best architects award 25“ in der Kategorie „Wohnungsbau/ Mehrfamilienhäuser“ gewonnen. Dieses Gebäude, in dem im Erdgeschoss eine Augenarztpraxis eingezogen ist, glitzert sogar von Ferne betrachtet im Sonnenlicht. Die besondere Fassade aus brandbeschichteten Klinkern ist kein Zufall. Es ist eine Erinnerung und eine Reminiszenz an die hier 100 Jahre lang produzierende Firma Pfaudler, die mit emaillierten Fässern und Kesseln aus Metall zu einem weltweit führenden Unternehmen wurde. Genau wie die Pfaudler-Kessel beschichtet werden, wurden auch die Fassaden-Klinker des Turmhauses beschichtet.
Die Führung erlaubt Einblicke in einzelne Wohnungen, Laubengänge und Treppenhäuser ebenso wie einen kleinen Spaziergang durch zwei Gartentypen, die – klein, aber fein – in dem Areal sichtbar sind. Als Zitate des Schwetzinger Schlossparks gibt es eine kleine Allee, die eine Barock-Attitüde hat, und es gibt die leise Anmutung eines „englischen Gartens“, wie er für den hinteren Teil des Schlossgartens typisch ist. Der erste sichtbar gestaltete Bauabschnitt des Stadtquartiers, dem sechs weitere Bauabschnitte folgen, weist Zitate auf, die auf Schwetzingen verweisen und die erkennbar sind, wenn man die Architektur zu lesen weiß. (red)