Seit einigen Jahren bereits pflegt die Comenius-Schule Schwetzingen eine Schulpartnerschaft mit dem Platengymnasium in Motala in Schweden. Auch dieses Jahr durften wieder fünf Schüler*innen aus der berufsvorbereitenden Einrichtung mitfahren, um das schwedische Schulsystem kennenzulernen.
„Für viele unserer Schüler*innen sind solche Reisen etwas ganz Neues“, so die Schule. Man lerne fremde Länder und Sprachen kennen und muss mit einigen Überraschungen und neuen Situationen rechnen. Partnerschaften wie diese werden von der EU-Stiftung Erasmus gefördert. Die Comenius-Schule ist eine der wenigen SBBZ, die sich für eine solche Förderung beworben und EU-Mittel erhalten hat.
Die lange Reise gehört zum Austausch dazu. Sie startete am Samstagmorgen am Mannheimer Bahnhof und dauerte mit einer Übernachtung in Odense (Dänemark) bis zum Sonntagabend. Unterwegs stoppte die Reisegruppe unter anderem in Hamburg und Kopenhagen und hatte dort neben einer warmen Mahlzeit auch Zeit für eine kurze Besichtigung.
In Schweden hatten die Schüler*innen die Gelegenheit, sich mit der beruflichen Eingliederung zu beschäftigen. Die Reisegruppe besuchte Praktikumsplätze der schwedischen Schüler*innen. Vor allem aber erhielt sie Einblick in ein neues Schulangebot für Schüler*innen mit Einschränkung, die auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt im ersten Versuch nicht Fuß fassen konnten. Levin, einer der Teilnehmenden, meinte, so ein Angebot wäre in Deutschland auch sinnvoll.
Die Schweden zeigten zudem, wie sie ihre Freizeit verbringen und wo sie in Motala auf Lerngängen für ihr Leben lernen. Bei den Angeboten werde immer darauf geachtet, dass möglichst wenig Kosten entstehen, da die Familien für Veranstaltungen in der Schule nicht zahlen müssen. Die Schweden liehen den Reisenden aus Deutschland Fahrräder für den täglichen Weg zur Schule. Außerdem traf man sich einmal zu einer Natur-Rallye und anschließendem Grillen in einem Naturschutzgebiet mit begehbarem Moor.
An einem anderen Abend wurden Interessierte in das Fliegenfischen eingeführt. Am Abschlussabend bereiteten die Deutschen und die Schweden gemeinsam in einem großen Wok eine Fleisch- und Gemüsepfanne vor und feierten damit den Geburtstag von Merima.
Schwierig sei die Kommunikation mit elementaren Englischkenntnissen gewesen. Übersetzer auf dem Handy haben geholfen, um mit den schwedischen SchülerInnen Kontakt zu knüpfen. Wie jedes Jahr kam auch das Angebot der schwedischen Schulmensa gut an. Mit einem Etat von 18 schwedischen Kronen (1,65 Euro) pro Schüler*in wird ein Salatgebot und ein warmes Mittagessen mit Alternative für Vegetarier und Menschen mit Allergien angeboten. Das habe die Reisenden sehr beeindruckt.
„Viel zu schnell verging die Woche, bevor wir uns wieder auf die zweitägige Heimreise machen mussten“, resümiert die Comenius-Schule. Trotz einer langen Verspätung des Zuges, hatte die Reisegruppe beim Umsteigen immer großzügig Zeit eingeplant und kam deshalb Freitagabend pünktlich im Hotel an. Daheim seien sich alle einig gewesen, dass ein solches Abenteuer sehr spannend und lohnend sei. Die begleitenden Lehrer:innen Katja Binder und Christian Hippeli waren stolz auf die Lernfortschritte ihrer fünf Schüler*innen. (pm/red)