Der Rötelbrunnen, gelegen am nordöstlichen Stadtrand von Neckarrems, an der alten Straße nach Winnenden, ist ein sowohl historisch wie aktuell wichtiger Quellort. Denn einerseits war er jahrhundertelang – und das wohl schon seit der Römerzeit – die traditionelle Trinkwasserquelle des Ortes. Andererseits ist er durch seine stetige Schüttung, die gute Wasserqualität und leichte Zugänglichkeit bis heute der einzige Laufbrunnen im ganzen Remsecker Stadtgebiet, der noch aktiv genutzt wird.
Doch heute steht dieser wichtige Quellhorizont und seine nahe Umgebung unter zunehmendem Stress. Dies vor allem durch den zunehmenden Verkehrslärm der Umgebungsstraße (L 1140), die nur wenige Meter entfernt liegt. Dazu kommen illegale Müllablagerungen. Auch ist absehbar, dass der Nutzungsdruck auf das Gebiet weiter zunehmen wird. Denn, wenn genau vis-a-vis, auf der anderen Seite der L 1140 im Baugebiet „Östlich Marbacher Straße“ fast tausend neue Bürger von Remseck Platz finden sollen, dann liegt auf deren Weg in die Naherholung der Rötelbrunnen auf dem Weg. Auch als Ausgleichsmaßnahme für dieses Bevölkerungswachstum sollte deswegen der Brunnen und seine Umgebung als historische Stätte und Naherholungsgebiet explizit geschützt und neu bedacht werden.
Als erste und vordringliche Maßnahme sehen die Grünen den Lärmschutz. Eine niedrige Lärmschutzmauer entlang der L 1114, naturnah ausgeführt in Naturstein und Erde, würde zum Charakter des Platzes passen und wäre ebenso nachhaltig wie kostengünstig. Denn diese bräuchte nur 60 m Lauflänge, um den ganzen Platz zu schützen. Diese Maßnahme würde zu einer höheren Aufenthaltsqualität führen, die in einem logischen zweiten Schritt das ganze Gebiet als wichtige Stadtrand-Naherholungszone konzeptionell fassen könnte. Hierbei könnte auch das Grabungsschutzgebiet der römischen Villa, 50 m oberhalb des Brunnens, in das Konzept integriert werden.
Alle diese Maßnahmen können und sollten im Austausch mit den Akteuren des Natur- und Landschaftsschutzes in Remseck und der Bürgerschaft erfolgen. Letztere könnte etwa auch beim Bau der Lärmschutzmauer eine aktive Rolle spielen und damit die nachhaltige Aufwertung des Gebietes selbst in die Hand nehmen.
Claus Wilcke
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