Es beherbergt zudem auch andere Sammlungsbestände. Hierzu gehört ein kleinerer Bestand von Tonträgern und audiovisuellen Medien – konkret handelt es sich um einen großen Schrank mit Musik- und weiteren Audioaufnahmen sowie Filmen, die einen Bezug zu Calw und der Region haben und in den letzten Jahrzehnten in das Archiv aufgenommen wurden: beispielsweise Einspielungen der Aurelius Sängerknaben und der Stadtkapelle, Mitschnitte von Lesungen, bei denen Hesse-Texte vorgetragen wurden, oder Radiosendungen über Calwer Themen.
Nicht nur für analoges und digitales Schriftgut, sondern auch für Audio- und AV-Medien stellen sich konservatorische Fragen, so verschieden beispielsweise die Restaurierung von Papierakten und die Lesbarerhaltung von VHS-Kassetten oder Filmrollen auf den ersten Blick sind. Da ein Archiv und zumal ein kleineres Kommunalarchiv kein Technikmuseum ist, können wir die erforderlichen Abspielgeräte für die verschiedenen Medienformate nicht allesamt vorhalten. In den meisten Fällen dürfte die „Rettung“ dieser Audio- oder AV-Medien also ihre Digitalisierung bedeuten.
Teil des Bestandes sind auch mehrere Werke der Calwer Filmproduktion Mania Pictures, darunter gewissermaßen als „blaue Mauritius“ ein Film mit dem heiklen Titel „Tato… Calw“. Die Truppe um Armin Schnürle ist aus unserer Stadt seit vielen Jahren nicht wegzudenken und hätte, gäbe es beispielsweise in der Lederstraße einen „Walk of Fame“, schon zahlreiche Sterne im Straßenpflaster vorzuweisen. Besonders gefreut haben wir uns, als letzte Woche auch durch das Stadtarchiv ein Hauch von Hollywood wehte – das Filmteam von Mania Pictures nahm für das neue Projekt „Die Hesse-Verschwörung“ nämlich einige Szenen in den Innenräumen und im „Zwinger“ vor dem Archivgebäude auf. Ein mysteriöser Titel, fast so geheimnisvoll wie viele unserer Archivalien … Das dürfte auf voll besetzte Sitzreihen vor den lokalen wie regionalen Filmleinwänden hinauslaufen.
Und wer ist nun der Mörder in dem neuen Film? Wird selbstverständlich nicht verraten. Schließlich kennt sich das Archivteam mindestens so gut wie das Filmteam mit der Behandlung diskreter Informationen aus, ob es sich nun um personenbezogene Angaben gemäß Landesarchivgesetz oder die Pointen eines Krimis handelt …