Grillen im Sommer bedeutet für viele ein gemütliches Beisammensein mit Freunden und Familie. Durch flüssige Grillanzünder wie Brennspiritus kann das Grillvergnügen jedoch schnell zu einem traumatischen Erlebnis für die ganze Familie werden. Vor allem Kinder sind nach einem Grillunfall oft schwer betroffen und für ihr ganzes Leben gezeichnet. Paulinchen e.V. ruft zu besonderer Vorsicht beim Grillen auf. Dazu gehört vor allem der Verzicht auf flüssige Grillanzünder wie Brennspiritus, um insbesondere Kinder vor folgenschweren Grillunfällen zu schützen.
Susanne Falk, Vorsitzende von Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder e.V., weiß: „Nach einem Grillunfall bleiben auf der Kinderhaut lebenslang sichtbare Narben zurück. Das hat nicht nur für die Kinder, sondern für die ganze Familie langfristige Folgen. Deshalb ist es besonders wichtig, Kinder nie unbeaufsichtigt am Grill spielen zu lassen. Erklären Sie ihnen die Gefahren von Feuer und Hitze und halten Sie einen sicheren Abstand zum Grill. Auch nach dem Grillen kann die Glut noch sehr heiß sein.“
Jochen Stein, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Leiterinnen und Leiter der Berufsfeuerwehren in der Bundesrepublik Deutschland (AGBF Bund), betont: „Die Verwendung von Spiritus oder anderen Brandbeschleunigern birgt erhebliche Risiken und ist absolut fahrlässig. Insbesondere bei Kindern kann es durch eine Verpuffung zu schweren Verbrennungen durch meterhohe Flammen kommen. Wir empfehlen daher dringend, auf alternative Methoden wie feste Anzünder zurückzugreifen, um das Grillfeuer zu entfachen. Nur ohne den Einsatz von Spiritus ist es möglich, sicher zu grillen.“
Prof. Dr. Frank Siemers, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Verbrennungsmedizin e.V. (DGV) und Chefarzt des Schwerbrandverletztenzentrums Halle, ergänzt: „Verbrennungen durch Grillunfälle sind bei Kindern meist besonders schwerwiegend, da ein großer Teil der Körperoberfläche der dünnen Kinderhaut betroffen ist. Neben der äußerst schmerzhaften Verletzung folgt eine lange Nachsorge mit Korrekturoperationen, Tragen von Kompressionskleidung, Physiotherapie und psychologischer Verarbeitung. In den meisten Fällen werden die Kinder frontal von der Flammenwand erfasst und erleiden schwerste Verbrennungen an Kopf/Gesicht, Oberkörper und Armen.“