Für einen guten Zweck

Ausstellung „50/50“ spendet Geld an „Frauen helfen Frauen e. V.“ Kunstwerke zu einem guten Zweck zu erwerben, das konnte man am Wochenende der...
Pavel Miguel konnte man am Samstag während der Ausstellung bei der Arbeit zusehen.
Pavel Miguel konnte man am Samstag während der Ausstellung bei der Arbeit zusehen.Foto: war

Ausstellung „50/50“ spendet Geld an „Frauen helfen Frauen e. V.“

Kunstwerke zu einem guten Zweck zu erwerben, das konnte man am Wochenende der Vorwoche im Rathausgewölbekeller. Vier der Künstlerinnen und Künstler der zettzwo. Produzentengalerie Karin Münch, Alexander Holzmüller, Pavel Miguel und Katja Wittemann stellten einen Teil ihrer Werke aus. Drei Gastkünstler Tom Boller, Katharina Wenk und Mirijana Bühler schlossen sich dem an.

50 Prozent aus dem Erlös ihrer Werke geht an „Frauen helfen Frauen e. V.“, Träger auch des autonomes Frauenhauses und einer Frauenberatungsstelle in Heidelberg. Britta Schlichting war vor Ort. Sie ist Sozialpädagogin. Mit dem Verein und den Beratungsstellen ziehen sie unter das Dach von ParaSol, einem Hausprojekt in Heidelberg. Es geht darum, über das Mietshäuser Syndikat bezahlbaren Wohnraum zu schaffen sowie Leben und Arbeiten unter einen Hut zu bringen. Christof Räume malt bei Karin Münch in ihrer Künstlergruppe. Von ihr kam das Angebot, dass sie mit der 50/50-Ausstellung ein Mitglied des Hausprojekts unterstützen. Die Frauengruppe ist ein Bestandteil dessen. „Da wir ja selbst verwaltet sind, sind alle gleichberechtigt, sowohl die Mieter, als auch die Gewerbetreibenden“. "Es ist eine coole Gruppe, die viel drauf hat. Aber natürlich macht es auch viel Arbeit“, so Räume. Die ausstellenden Künstlerinnen und Künstler boten ein breites Repertoire ihrer Werke an.

Alexander Holzmüller

Er zeigte zum Beispiel drei Bilder, die je gemalt weiß sind und die er nach anstrengenden Jahren mit kleinen Kindern und der Selbständigkeit gemalt hat. „Weiß steht für Freiheit. Darin befinden sich farbige, undefinierte Entitäten, die sich scheinbar auflösen. Bei den allermeisten Bildern geht es um Irritationen. Es sind Irritationen, die vielleicht Abscheu oder Ekel hervorrufen können oder auch zum Nachdenken anregen, wie z. B. bei dem Bild ‚Selfie‘, bei dem ein Mann eher eine Grimasse zieht, als in sein Foto lächelt. Oder bei dem Bild ‚Genuss‘, bei dem ein Mädchen aus einer Packung Maggi trinkt.“

Karin Münch

„Die Bilder, die ich zeige, sind die, in denen ich die Arbeit mit meinen Klienten als Kunsttherapeutin aufarbeiten möchte. Zum einen sind es Geschichten von ihnen, zum anderen von mir selbst. Heute zeige ich das erste Mal das Bild ‚Das Mädchen.‘ Dieses Bild hat thematisch mit dem Thema ‚Frauen helfen Frauen‘ zu tun, nicht hinsichtlich Gewalt, sondern Vernachlässigung.“

Marijana Bühler

Sie sagt von sich: „Neu ist bei mir, dass ich Natur, Kinder und Insekten als Thema habe. Das ist, was sich bei mir immer mehr entwickelt – der Wunsch, die Welt zu erhalten. Ich möchte mit meiner Kunst aufwecken und daran erinnern, dass gerade so kleine Insekten wie die Bienen so welterhaltend sind. Das Bild, das mir am wichtigsten ist, ist deshalb auch das große Bienenbild. Es soll auch so ein bisschen diese kleine Welt groß rausbringen. Ich mache aus Dingen, die man sonst eher wegwirft, Skulpturen. Auch Bilduntergründe sind oft aus Holz, das man sonst eher wegwirft, wie bei den verschiedenen Wildbienenarten.“

Pavel Miguel

Er war an diesem Samstagnachmittag mit der Vorbereitung von drei Bronze-Skulpturen beschäftigt. Dazu modellierte er die Formen aus Wachs. Das ergab drei verschiedene Skulpturen, zum Beispiel einen Minotaurus, eine mythologische Figur als Mischung aus Stier und Mensch, und die passende Frau dazu. Er hatte mehr als hundert Zeichnungen vielerlei Richtungen, politisch, erotisch oder auch Modelle, ausgestellt. Dabei handelte es sich um Skizzen, die er auf Partys, Ausstellungen oder unterwegs macht, auf Servietten, Küchenpapier, Karton von Kuchen etc.

Katharina Wenk

Sie hat vor, Mitglied der Künstlergruppe „MaternalArtisticResearchStudio“, in der sich Frauen befinden, die Mutterschaft und Kunst zusammen bringen möchten, zu werden. „Es ist schwierig, die beiden Themen unter einen Hut zu bringen, gerade wenn Ausstellungen sind und die Kinder versorgt werden müssen.“ Zwei neue Bilder hat sie ausgestellt. Eines hat noch gar keinen Titel. Sie hat es angefangen, als ihre Tochter ein halbes Jahr alt war und dann emsig daran gearbeitet. Es zeigt die Gedankenströme, die man als Mutter haben kann, wenn es darum geht, Kreativität, Arbeit und Mutterrolle unter einen Hut zu bringen. Ihre Bilder haben alle eine persönliche Geschichte. Manchmal entwickelt sich auch einfach etwas Neues während des Malens.

Tom Boller

Parking-Reminder ist ein neues Projekt von ihm, das es zum Beispiel für Durlach gibt. Da kann man ein Auto mit einem Magnet unten dran dahinsetzen, wo man geparkt hat. Das Schild ist aus Blech. Das gibt es auch für andere Stadtteile. Alleine für die Südweststadt hat er fünf Ausschnitte gemacht. Sie können auf Anfrage auch für alle Stadtteile bestellt werden.

Katja Wittemann

In vielen unterschiedlichen Techniken und Formaten nimmt die Künstlerin Themen auf, die sie in ihrem Leben begleiten. Die Spanne reicht von „lost“ (Deutsch: Verloren), über „best friends“ (Deutsch: beste Freunde), bis hin zu „perfect day“ (Deutsch: perfekter Tag). Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage von der Stefan Amolsch Band. (war)

Erscheinung
exklusiv online
von Redaktion Nussbaum
24.05.2024
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