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Für einen Übergang mit Herz und Struktur – Erfolgreiches Modellprojekt von Klinikverbund und Kreisseniorenrat Böblingen

Ein Krankenhausaufenthalt bedeutet insbesondere für ältere Menschen eine erhebliche Belastung. Noch anspruchsvoller gestaltet sich oftmals der Übergang...
Manfred Koebler, Ehrenvorsitzender des Kreisseniorenrates Böblingen und KVSW-Geschäftsführer Alexander Schmidtke (von rechts) würdigen das große Engagement der Haupt- und Ehrenamtlichen vom Team der Sozialberatung des KVSW sowie des Kreisseniorenrates.
Manfred Koebler, Ehrenvorsitzender des Kreisseniorenrates Böblingen und KVSW-Geschäftsführer Alexander Schmidtke (von rechts) würdigen das große Engagement der Haupt- und Ehrenamtlichen vom Team der Sozialberatung des KVSW sowie des Kreisseniorenrates.

Ein Krankenhausaufenthalt bedeutet insbesondere für ältere Menschen eine erhebliche Belastung. Noch anspruchsvoller gestaltet sich oftmals der Übergang zurück in den Alltag. Hier setzt das gemeinsame Modellprojekt „Übergangsbegleitung und Kurzzeitpflege“ des Klinikverbunds Südwest (KVSW) und des Kreisseniorenrats Böblingen an und dies mit großem Erfolg.

Seit Projektstart vor gut zwei Jahren konnten bereits über 200 Patientinnen und Patienten durch qualifizierte ehrenamtliche Übergangsbegleiter erfolgreich betreut und auf ihrem Weg zurück in die Selbstständigkeit begleitet werden. Dieses Engagement würdigten nun KVSW-Geschäftsführer Alexander Schmidtke und der Ehrenvorsitzende des Kreisseniorenrats Böblingen e.V., Manfred Koebler.

„Die Übergangsbegleitung ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, was durch das Zusammenwirken von haupt- und ehrenamtlich Engagierten möglich ist. Mein großer Dank gilt der Sozialberatung und den Ehrenamtlichen des Kreisseniorenrats für ihren unermüdlichen Einsatz. Sie alle leisten einen unschätzbaren Beitrag zum Erhalt der Lebensqualität unserer betagten Patienten“, betont Alexander Schmidtke, Geschäftsführer des Klinikverbunds Südwest.

Drehtür-Effekt wird minimiert

Besonders bemerkenswert: Bei keinem der betreuten Patienten war eine ungeplante Wiederaufnahme ins Krankenhaus aufgrund derselben Erkrankung notwendig. Die Minimierung dieses sogenannten ‚Drehtür-Effekts‘ steht für eine deutlich verbesserte Versorgung und spart gleichzeitig potenzielle Folgekosten für die Krankenhausbehandlung in Höhe von rund 500.000 Euro. Statistisch liegt die Quote der Patienten, die kurz nach der Entlassung erneut in der Klinik aufschlagen, bei 15 Prozent.

„Gerade für ältere Menschen ist der Moment der Entlassung oft mit Unsicherheit verbunden, nicht nur medizinisch, sondern auch emotional. Die Übergangsbegleiterinnen und -begleiter geben Halt, Orientierung und Vertrauen. Sie sind Brückenbauer zurück ins Leben und verdienen größte Anerkennung“, so Manfred Koebler, Ehrenvorsitzender des Kreisseniorenrats Böblingen.

Modellprojekt mit Landesförderung

Im Rahmen des vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg geförderten Innovationsprogramms „Pflege 2022“ wurde ein ganzheitliches Konzept etabliert, das Patienten nicht nur im Krankenhaus, sondern auch während eines eventuellen Aufenthalts in einer Kurzzeitpflegeeinrichtung sowie in der häuslichen Umgebung begleitet. Die intensive Abstimmung mit der Sozialberatung in den Kliniken, fortlaufendes Coaching der Ehrenamtlichen sowie deren hohe Qualifikation sind dabei zentrale Erfolgsfaktoren.

Die Grundlage bildet das erfolgreiche Projekt der Patientenbegleitung im Krankenhaus, das seit 2017 besteht und bereits über 16.000 Menschen während des Klinikaufenthalts unterstützt hat. Das Netzwerk umfasst derzeit 35 speziell geschulte Ehrenamtliche, die in allen vier Krankenhäusern des Landkreises Böblingen aktiv sind.

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Ausgabe 22/2025
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