Die in Hechingen schon durch Gastspiele bekannte koreanische Pianistin Gee Hye Lee hatte 2019 in Seoul den deutschen Schlagzeuger und Dozent für Jazz Manuel Weyand getroffen.
Es entstand eine Kooperation mit der Idee, die Stil-Elemente der unterschiedlichen musikalischen Kulturen zu verschmelzen. Die so geschürten Erwartungen der zahlreichen Zuhörer beim Konzert von „Seoul Calling“ in der alten Synagoge wurden bei weitem übertroffen. Die vier Musiker boten einen atemberaubenden Mix aus Virtuosität, Spielfreude, Kreativität und beeindruckender Vielfalt.
Neben Eigenkompositionen von Gee Hye Lee wie „Seoul is my Soul“ und einer persönlichen Reminiszenz an ihre Mutter (a letter to her), mit melodisch elegischen Linien bot der Saxophonist Alexander Sandi Kuhn Stücke mit spannenden rhythmischen Figuren und intensivem Drive.
Im zweiten Teil hatte der Professor an der Musikhochschule Stuttgart auch einige Stücke von John Coltrane präsentiert.
Das Programm bestach durch stilistische Vielfalt, spannende Melodiebögen, hohe Emotionalität und ideenreiche Soli der Mitspieler.
Eröffnet wurde der Abend mit einem Prolog von Samuel Restle, der ein Stück von Arno Haas (Mr. Valerie) präsentierte. Der zunächst experimental anmutende Posaunen-Solo wurde dann in einer klangvollen Jazz-Ballade mit wunderschönen Melodie-Linien aufgelöst.
Bemerkenswert, dass der Hechinger Musiker bei Sandi Kuhn in Ausbildung war. Dieser fand hier für seinen Schüler Worte höchsten Lobes.
In der Pause wurde unter der Regie des Ehepaars Ruloff wieder Erfrischendes und Belebendes angeboten.
Wie in der Konzert-Reihe üblich, war nach Beendigung des Konzerts in einer Hechinger Lokalität ein persönliches Gespräch mit den Künstlern unter dem Motto „Musiker hautnah“ möglich.