Musik

Funcoustic machte beim Heimspiel alte und neue Fans glücklich

Violinistin Carmen Busch als kongeniale Gastmusikerin Nicht allzu viele Hände gingen hoch, als Jens Bohmüller am vergangenen Freitagabend die Frage...
Eine Band bedankt sich beim Publikum
Nach einem phänomenalen Abend mit Funcoustic und Gastmusikerin Carman Busch tobte die ausverkaufte Halle.Foto: cm

Violinistin Carmen Busch als kongeniale Gastmusikerin

Nicht allzu viele Hände gingen hoch, als Jens Bohmüller am vergangenen Freitagabend die Frage stellte, wer Funcoustic noch nicht kennt. Es war überwiegend die Funcoustic-Community auch von weit her, die von Veranstalter Klaus Heinzmann, als wie er sagte „glücklichster Mensch der Welt“ in der schon im Vorverkauf komplett ausverkauften Ohrenberghalle begrüßt wurde. Er erinnerte beim 20. Konzert mit der Tourist Information an die Anfänge im Sigelsaal, in den nicht einmal die Hälfte der Besucher passte.

Wer bei den genialen Rock- und Pop-Songs, die uns schon seit 60 Jahren begleiten, nicht sitzen bleiben konnte, fand trotz der Bestuhlung Platz zum Tanzen. Aber die meisten wollen zuhören und genießen, und trotz der 450 Besucher fehlte der Geräuschpegel durch „Quasseln“ ganz. Mit dem ersten genialen Gitarrenriff in „The one I love“, von REM und ganz neu auf der Setliste war man im Groove, den die Funcousticer Jens Bohmüller, Uli Haßfeld und Marcus Haag so genial draufhaben. Voller Rhythmus und Schwung folgte „Bad Moon Rising“ von CCR, das so wunderbar in die Halloweennacht passte, oder Rod Stewards Megahit „Maggie May“. Mit „Karla with a K“ kam dann auch schon der musikalische Gast Carmen Busch an der Violine dazu und fügte sich so selbstverständlich ein, als ob sie immer ein Bandmitglied wäre. Das Publikum stimmte in das „lie la lie“ vom Simon & Garfunkel Hit „The Boxer“ mit ein, feierte „Land oft the green“ und „Over the hills and far away“ vor tollen Landschaftsbildern. Einmal mehr landete „Child in Time“ bei der SWR Hitparade ganz weit vorne und es so zu hören, wie bei Funcoustic, ist schon à la bonne heure. Noch in der Pause, bestens bewirtet von den Pfadfindern, schwärmte das Publikum von dieser Performance. Schließlich erreicht der Deep Purple Sänger Ian Gillan die hohen Töne schon lange nicht mehr, die Jens Bohmüller so perfekt trifft.

Aus dem damaligen Dancealbum of the year kam eine weitere Livepremiere „You can call me Al“ von Paul Simon, und bei so einzigartigen Gitarristen auf der Bühne darf natürlich ein Stück wie „Bad Love“ von Eric Clapton nicht fehlen. Halloween wurde wieder aufgegriffen, als Suzana Duras poetisch von der Hexe Lilli erzählte, die auf ihrem Besen zu einer „Dorfcombo“ flog, um zauberhafte Klänge und Stimmen zu huldigen – wie der Staub im Wind. In der berühmten Popballade von Kansas gibt es ein von Gitarrenriffs umspieltes Geigensolo, und so war das Stück wie gemacht für den Abend.

Drei Tage hatte es wieder gedauert, die Halle zur Konzertlocation umzufunktionieren. Klaus Hassfeld und Steffen Weidmann sorgten abermals für einen fantastischen Ton, perfekte Lichteffekte und stimmungsvolle Einspieler auf der Leinwand. So wurde der Song „Wichy Woman“ von den Eagles, der Rock und Blues mit etwas psychedelischen Sound verbindet, nicht nur dank des dreistimmigen Satzgesangs, sondern auch der Bildsprache mit Hexen zum Erlebnis. Ein absolutes Highlight war „Am Fenster“ von City, das der eine oder andere vielleicht sogar erwartete, denn der Kultsong in g-Moll ist einer der wenigen Rocksongs mit Geige.

Carmen Busch, die schon in Wacken auftrat und mit einer Schweizer Celtic-Rock Formation durch ganz Europa tourte, verzauberte das Publikum am Instrument, ob pizzicato oder gestrichen, und war auch bei der bereits bei DJ’s beliebten Funcoustic Version von „Drunken Sailor“ an Bord. 3000 Menschen tanzten und tranken bereits an Silvester auf dem Karlsruher Marktplatz zu der Neuauflage des Traditional. Marcus Haag hatte einen Spezialeinsatz bei „Sultans of swing“ am Schlagzeug, Uli Haßfeld sorgte nicht nur als Jonny Cash für tiefe Basstöne und Jens Bohmüllers flinke Finger auf sämtlichen Gitarren sind nicht nur bei „Rebel Yell“ oder „Whole Lotta love“ faszinierend. Als ausgerechnet bei der Zugabe „Brothers in Arms“ eine Saite auf Uli Haßfelds Gitarre riss, zeigte das auch, dass hier alles handgemacht ist. Carmen Busch demonstrierte abschließend sogar noch ihre Qualitäten als Rockröhre.

„Die Halle muss man nach diesem Abriss eigentlich renovieren“, stellte eine begeisterte Besucherin fest, die in die Standing Ovations einstimmte. Auch im nächsten Jahr sollte man für den letzten Abend im Oktober nicht Halloween, sondern das Jahreskonzert von Funcoustic mit musikalischem Gast im Kalender eintragen. (cm)

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exklusiv online
von Redaktion NUSSBAUMRedaktion NUSSBAUM
03.11.2025
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