Heimat- und Bildhauer Kern-Verein e. V.
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Fundstücke im Museum

Folge 3: die Schatulle Die Bezeichnung „Schatulle“ lässt sich auf das Wort „Schachtel“ zurückführen (Google). Diese Schachtel hatte es in...

Folge 3: die Schatulle

Die Bezeichnung „Schatulle“ lässt sich auf das Wort „Schachtel“ zurückführen (Google). Diese Schachtel hatte es in sich.

Es geschah 1992 beim Anlegen von Parkplätzen beim Gasthaus neben der Kochermühle. Die jetzigen Besitzer Storchi und Jockel stießen plötzlich auf eine einbetonierte Kassette. Innen eine größere Anzahl von Münzen. Später überließen sie unserem Museum insgesamt 7 Münzen, die jüngste von 1916.

Auf der Vorderseite ist „Wilhelm Deutscher Kaiser König in Preußen“ eingeprägt. Auf der Rückseite findet sich der Adler oder Eichenlaub mit der Wertangabe ½, 1 und 3 Mark (Silber).

Das Areal am Mühlweg gehörte der wohlhabenden Familie Sturm. Der Großvater war Arzt. Um mit seiner Praxis seine Patienten in den Nachbarorten zu erreichen, besaß er eine Chaise und einen Gaul. Durch eine Erbschaft vergrößerte sich der Besitz. Der älteste Bruder der Sturmkinder, Ernst, besaß eine Wollspinnerei und eine große Fischzucht. Auch ließ er sich eine Fischreuse patentieren.

Auf einem Zettel neben unserer kleinen Münzsammlung im Museum ist die Herkunft vermerkt: „Ca. 1916 auf dem Areal Mühlweg 32 von Ernst Sturm vergraben.“ Es war die Zeit des 1. Weltkrieges. Der Staat hatte längst ein Auge auf alle Münzvorräte zur Finanzierung des Krieges geworfen. Und es wurden z.B. im Winter 1916/17 Metalle beschlagnahmt. Die evangelische Kirchengemeinde musste zwei von drei Glocken abgeben. Das Deutsche Reich ging zur Papierwährung über. Die Geldentwertung stieg. Aus diesem Grund wurden Münzen vergraben und im einen oder anderen Fall vergessen.

So kam es, dass Storchi und Jockel einen solchen Fund machten. Dieser entpuppte sich als wirkliche Schatulle, was so viel bedeutet wie ein „Kästchen für Kostbarkeiten“. Die Finder hatten nicht nur etliche Münzen, sondern auch einen Namen für ihre Gaststätte in Forchtenberg gefunden, eben: „Schatulle“.

(Text: Mitarbeiter Kernmuseum)

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Ausgabe 05/2025

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