Galerie im Schloss mit Feuerwehr-Ausstellung: Visueller Spaziergang durch die Zeit

Geplant war sie schon zum 125-jährigen Jubiläum 2020. Dann kam eine Pandemie und die Absage. Fünf Jahre später zeigt sich die Feuerwehr mit der damals...
Feuerwehrkommandant Patrick Janowski mit der restaurierten Handdruckspritze, einem Juwel der Ausstellung.
Feuerwehrkommandant Patrick Janowski mit der restaurierten Handdruckspritze, einem Juwel der Ausstellung.Foto: cs

Geplant war sie schon zum 125-jährigen Jubiläum 2020. Dann kam eine Pandemie und die Absage. Fünf Jahre später zeigt sich die Feuerwehr mit der damals konzipierten Ausstellung im Rathaus. Es ist ein Streifzug ihrer eigenen Geschichte.

Der Titel „Feuerwehr Hemsbach im Wandel der Zeit“ verspricht nicht zu viel. Denn die Betrachtung der Exponate ist genau das: ein Spaziergang durch ein Jahrhundert. Entlang alter Feuerwehrkleidung, alter Löschfahrzeuge, alter Herangehensweisen bei Einsätzen. Einiges wirkt wahrlich altertümlich und mutet hier und da zum Schmunzeln an. Und zugleich gerät der Vergleich des Damals und Heute zu einem Staunen angesichts der Veränderungen. „Es fing an mit einem Wassereimer und ging bis zur Handdruckspritze“, schilderte Feuerwehrkommandant Patrick Janowski die ersten Gehversuche der Wehr.

Vom Filz zum Blaumann

Die von ihm genannte Handdruckspritze aus dem Jahr 1882 ist – in restauriertem Zustand – eins der Ausstellungsexponate. Janowski erzählte auch von früheren Uniformen aus Filz, denen zu späterer Zeit jene folgten, die wie ein Blaumann anmuteten, bis hin zur erst im Dezember letzten Jahres neu beschafften Montur, die Leib und Leben bestmöglich schützt. In seinen Ausführungen war herauszuhören, dass diese Schutzfunktion nicht immer so ausgefeilt war. „Hände und Nacken dienten als Wärmefenster, die waren nämlich nicht geschützt“, erzählte er aus der „Blaumann-Zeit“.

Janowski ging auch auf den Fuhrpark ein. Das erste Feuerwehrfahrzeug war demnach 1957 ein Opel Blitz, der bis 1980 im Dienst war. Fotos zeigen ihn, ebenso die Nachfolger, darunter auch den ersten Wagen mit Drehleiter und Korb.

Authentische Einblicke

Kommunikationsmittel, Helme, Orden und Unmengen Fotos – „wir wollen mit der Ausstellung den Bürgern ein Bild davon vermitteln, wie es durch die Jahre war“, sagte der Kommandant angesichts der Bandbreite der verschiedenen Ausstellungsstücke. Er dankte seinem Vorgänger, Joachim Steilen, auf den die Ausarbeitung zurückging. Schmerzlich vermissen durfte der Kommandant allerdings die Mitglieder des Gemeinderats. Mit Antje Löffel (SPD) und Ernst Hertinger (Freie Wähler) waren nur zwei aus dem Gremium vertreten. Mit der Präsenz zur Vernissage zeigten die beiden, dass sie mehr als nur warme Worte im Rahmen von Beratungen um die Mittelbereitstellung für die Kameraden parat haben.

„Ich bin mir sicher, die Aktiven der Feuerwehr finden die Ausstellung genauso spannend und informativ wie die Besucher“, verwies Bürgermeister Jürgen Kirchner in seiner Begrüßung auf die doch differente Ausstattung und Herangehensweise der Vorgängerkameraden. Kirchner sprach von authentischen Einblicken in die sehr oft gefahrvolle Arbeit der Feuerwehr, für die er den Feuerwehrangehörigen auch an dieser Stelle dankte.

Besonderes Highlight

Während etliche Feuerwehrangehörige der Vernissage beiwohnten, bei der übrigens auch Weinheims Kommandant Ralf Mittelbach sowie die Feuerwehr Laudenbach unter den Gästen waren, hatte die Leitstelle andere zum gleichen Zeitpunkt in den Einsatz gerufen: Ein vollgelaufener Keller bedurfte ihrer Hilfe. Diese Kameraden wie auch alle anderen Interessierten haben glücklicherweise noch bis zum 16. Mai Gelegenheit, die Ausstellung zu den Öffnungszeiten des Rathauses zu besuchen. Ehrenkommandant Thomas Pohl lädt darüber hinaus zu Führungen durch die Ausstellung ein. In deren Rahmen sehen Besucher laut Pohl auch einen ganz besonderen Film. Er wurde 1927 anlässlich der Fahnenweihe gedreht, wie der Ehrenkommandant erzählte. Nur wenige Minuten lang ist er ein echtes Highlight, das der Öffentlichkeit jetzt im Zuge der Ausstellung präsentiert wird. (cs)

Info

Die Führungen sind zu folgenden Zeiten geplant:
Do., 17.4., 16 bis 17.30 Uhr
Do., 24.4., 11 bis 12.30 Uhr
Do., 8.5., 16 bis 17.30 Uhr
Do., 15.5., 11 bis 12.30 Uhr

Die Feuerwehrangehörigen gingen im Rahmen der Vernissage selbst auf Zeitreise.
Die Feuerwehrangehörigen gingen im Rahmen der Vernissage selbst auf Zeitreise.Foto: cs
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von Redaktion NUSSBAUMRedaktion NUSSBAUM
04.05.2025
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