Was für eine schwungvolle Lesung! Das Treppab war gefüllt, als am 2. Februar Jandl präsentiert wurde – genau so, wie es ihm wohl gefallen hätte. Oder vielleicht doch nicht? Schließlich war er, wie die mitreißenden Telefonprotokolle zeigten, nicht immer nur heiter, sondern auch herrlich „grandig“.
Egal! André Becker und Thilo Langer lasen nicht einfach nur – sie spielten Jandl. Gedichte und Anekdoten wurden greifbar, spürbar, lebendig. Stilecht gekleidet, mit „Jandlbrille“ auf der Nase und manchmal sogar mit roter Clownsnase, ließen sie sich von der Sprachkunst mitreißen und nahmen das Publikum mit. Ihre Begeisterung sprang über, ihre Freude war ansteckend.
Vom absurden Humor eines „Mops, der kotzt“ bis zur beklemmenden Kraft der Lautpoesie reichte das Spektrum. Besonders in schtzngrmm (Schützengraben) entfaltete sich Jandls Wortgewalt mit voller Wucht. Wer es einmal laut ausspricht, versteht sofort.
Am Ende war sich das Publikum einig: Das war mehr als eine Lesung. Es war ein Erlebnis – lebendig, unterhaltsam, lehrreich.
Und wie geht es weiter?
Am 9. März, 11 Uhr, folgt die nächste literarische Perle, im Programm von Alle meine Bücher mit dem Langgedicht von Joseph Moncure March. Ein Skandalwerk! 1928 verboten, vor 30 Jahren wiederentdeckt – und heute aktueller denn je.
Starten Sie poetisch in den Sonntag. Ach ja, Kaffee gibt’s auch. Wir freuen uns auf Sie!
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