Engerlinge, die Larven verschiedener Käferarten, spielen eine komplexe Rolle im Gartenökosystem. Während manche Arten als Nützlinge den Boden verbessern, können andere, z. B. die Maikäfer-Engerlinge Pflanzenwurzeln schädigen und zum Problem werden. Kahle braune Stellen im Rasen deuten auf Engerlingbefall hin!
Gerade in Sandhausen, Leimen und Nussloch ist die Maikäferplage in den Wäldern auch zu einem Problem in den Gärten und Obstplantage geworden.
Oftmals werden Engerlinge vorschnell als Larven des Maikäfers identifiziert. Tatsächlich repräsentieren sie jedoch die Larvenstadien verschiedenster Käferarten. Rosenkäfer sind z. B. sehr selten und geschützt, und ihre Engerlinge fressen im Kompost oder Blumenkübeln das verrottende Pflanzenmaterial und verbessern so den Kompost.
Besondere Merkmale helfen Ihnen, verschiedene Engerlingsarten zu unterscheiden:
Maikäfer-Engerlinge: Drehen sich oft auf die Seite oder Bauchlage, wenn sie auf eine glatte Fläche gelegt werden. Braune Kopfkapsel, 6 starke braune Beine und kräftiges braunes Beißwerkzeug.
Junikäfer-Engerlinge: Creme-weiße Färbung mit brauner Kopfkapsel und sechs langen Gliederbeinen im vorderen Larvensegment; Fortbewegung hauptsächlich in Bauchlage.
Rosenkäfer-Engerlinge: Geschützt! Oft im Kompost und in Blumentöpfen zu finden, nicht im Rasen! Hellbeige, breit; Rückenlage bei der Fortbewegung und ein deutlich plumperes Hinterteil.
Mai- und Junikäfer-Engerlinge bekämpfen: Effektive Methoden
Für die effektive Bekämpfung von Engerlingen im Garten stehen verschiedene Methoden zur Verfügung. Die Wahl der geeigneten Strategie hängt dabei von der Größe des Befalls und den individuellen Bedingungen vor Ort ab. Folgende Methoden haben sich als besonders wirksam erwiesen:
Einsatz von Nematoden: Diese mikroskopisch kleinen Fadenwürmer befallen und töten Engerlinge auf natürliche Weise. Sie werden in den Boden eingebracht, idealerweise im späten Sommer oder frühen Herbst.
Absammeln der Engerlinge: Bei einem geringen Befall können Maikäfer-Engerlinge manuell aus dem Boden entfernt werden, vor allem nach einem Regen, wenn sie näher an der Oberfläche sind. Mit einem Stein draufhauen und die toten Engerling für Igel und Vögel liegen lassen.
Bodenbearbeitung: Regelmäßiges Umgraben des Bodens kann helfen, Engerlinge aufzudecken und zu vernichten. Diese Methode ist besonders im Herbst und Frühling wirksam, wenn Engerlinge aktiv sind.
Förderung natürlicher Fressfeinde: Vögel, Igel und Spitzmäuse und andere Tiere sind natürliche Fressfeinde der Engerlinge und können zur Regulierung der Population beitragen. Eine tierfreundliche Gartengestaltung mit Laubhaufen, Totholzhaufen und Ecken mit höherem Gras kann somit indirekt zur Bekämpfung von Engerlingen beitragen.
Engerlingen vorbeugen: Schutzmaßnahmen
Engerlingen vorzubeugen, schützt Ihren Garten und minimiert Schäden an Pflanzen. Folgende Maßnahmen sind zu empfehlen:
Lichtquellen im Garten ausschalten: Vermeiden Sie eine nächtliche Beleuchtung des Gartens, um Maikäfer nicht unnötig anzulocken. Besonders der Rasen sollte nicht beleuchtet werden
Einsatz von Insektenschutznetzen: Spannen Sie in den Monaten Mai und Juni Insektenschutznetze über Beete und Komposthaufen, um die Eiablage der Käfer zu unterbinden.
Bodenstruktur verbessern: Regelmäßiges Vertikutieren sowie das Auflockern des Bodens schaffen ungünstige Bedingungen für Engerlinge.
Natürliche Fressfeinde fördern: Gestalten Sie Ihren Garten so, dass er Igeln, Vögeln und Spitzmäusen eine Heimat bietet. Diese Maßname fördert die Naturvielfalt im ganzen Ortsgebiet in Sandhausen und trägt zu einem gesunden Gleichgewicht bei.
Rasen nicht zu kurz schneiden, damit Maikäfer sich zur Eiablage nicht gut eingraben können
C. Kienle Kontakt: BUND Homepage Sandhausen/Walldorf
schwandorf.bund-naturschutz.de/bestimmungshilfen/engerlinge-im-garten
www.mein-gartenexperte.de/engerlinge-kaeferlarven-erkennen-vorbeugen-und-bekaempfen