
Das Landratsamt Zollernalbkreis hat seinen Sitz zwar in der Kreisstadt Balingen, aber die genutzten Gebäude der Kreisverwaltung verteilen sich auf den gesamten Landkreis. Allein 15 Bürogebäude (davon zehn im Eigentum) nutzt die Behörde in den drei Mittelbereichen Albstadt, Balingen und Hechingen. Auch das „Gebäude 48“ in Meßstetten (gelistet im Mittelbereich Albstadt) gehört zu den Immobilien, die das Landratsamt nutzt.
Das schmucke und energetisch effiziente Gebäude ist im Eigentum des Landkreises. Das nach einer aufwändigen, rund viereinhalb Millionen Euro teuren Sanierung, die sogar mit einem Architekturpreis für beispielhaftes Bauen dekoriert ist. Heute holzverschalt und im modernen Design – innen wie außen – diente das Gebäude einst (seit 1973) der auf dem Geißbühl ansässigen Bundeswehr als Werkstatt und Lager. Im Rahmen einer Feierstunde im Oktober 2022 wurde „Gebäude 48“ (nach seiner Adresse Geißbühlstraße 48) seinem neuen Zweck übergeben. Es beherbergt mittlerweile das Forstamt, das Amt Straßen- und Radwegebau sowie das Kreisarchiv des Landkreises. Darüber hinaus sind hier die BW-Forstbezirksstelle Baar/Hegau sowie der Zweckverband Interkommunaler Industrie- und Gewerbepark (IIGP) Zollernalb zu Hause.
Im Zuge einer „Zentralisierungsstrategie Verwaltung“ möchte das Landratsamt in Zusammenarbeit mit dem Kreistag den eigenen und angemieteten Gebäudebestand nun verschlanken und somit Kosten sparen. Im Fokus stehen insbesondere Objekte mit auslaufendem Mietvertrag oder hohem Sanierungsbedarf. Steht hier auch das „Gebäude 48“ in Meßstetten auf der Streichliste? Dieser Eindruck konnte nach jüngsten Medienberichten bei der Bürgerschaft entstehen. Fakt ist jedoch: „Der Stadt Meßstetten liegen aktuell keine offiziellen Informationen hinsichtlich der Planungen des Landratsamts zum Auszug der in Gebäude 48 beherbergten Ämter vor; auch hat der Kreistag bisher keine derartigen Beschlüsse gefasst.“ Diese Presseauskunft lieferte die Stadtverwaltung Meßstetten auf Nachfrage einzelner Zeitungsredaktionen.
Bürgermeister Frank Schroft äußert sich dazu ergänzend: „Landrat Günther-Martin Pauli und ich sind uns einig, dass die Außenstelle der Landkreisverwaltung in Meßstetten derzeit nicht zur Disposition steht. Das sogenannte Gebäude 48 ist nicht nur energetisch ein Vorzeigeprojekt, sondern auch Ausdruck einer erfolgreichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis und dem Interkommunalen Industrie- und Gewerbepark Zollernalb im Zuge der Konversion. Das Gebäude hat sich als funktionaler Verwaltungsstandort bewährt und wird auch perspektivisch einen wichtigen Beitrag zur Unterbringung eines Teils der Kreisverwaltung leisten.“
In der Kreistagsvorlage ist zum „Gebäude 48“ u.a. Folgendes zu lesen: Die Liegenschaft ist in einem sehr guten energetischen und baulichen Zustand. Die Nutzung ist wertvoll, wurde jedoch von Anfang an nicht als dauerhaft angesehen. Es war vermutlich dieser Zusatz, der so manche Spekulation entfachte. Aber, Stand jetzt, bleibt alles, wie gehabt.
(VB)