Vor kurzem hatte unsere Landtagsabgeordnete Fadime Tuncer zu einer Diskussionsrunde zum Thema „Gefahr durch PFAS“ eingeladen. Auch Mitglieder unseres Vorstandes nahmen an der sehr interessanten Veranstaltung teil.
PFAS (Per- und Polyfluorierte Alkylsubstanzen) sind chemische Verbindungen, die Produkte wasserabweisend, hitzebeständig, fett- und schmutzabweisend machen. Sie begegnen uns ständig in nützlichen Dingen im Alltag: Beschichtungen von Pizzakartons und Tüten, Outdoorjacken, Anti-Haft-Pfannen, Backpapier, Zahnseide, Feuerlöschschaum, Imprägnierspray … Doch diese sehr stabilen Verbindungen, sog. Ewigkeitschemikalien, sind nicht nur hilfreich, sondern auch giftig. Sie sind sehr langlebig und schwer abbaubar. Obwohl die Substanzen im Verdacht stehen, krebserregend und umwelttoxisch zu sein, gelangen sie in großen Mengen in die Umwelt, wo sie mittlerweile nahezu überall nachweisbar sind, sich in der Nahrungskette anreichern und schließlich über das Abwasser in das Trinkwasser gelangen. Selbst bei Neugeborenen konnten schon gängige PFAS-Verbindungen im Blut nachgewiesen werden.
Auch hier in der Rhein-Neckar-Region gibt es massive PFAS-Schadensfälle: In Mannheim wurden PFAS-haltige Schlämme auf Ackerflächen ausgebracht, und die Trinkwasserbrunnen in Neckarnähe sind mit TFA (Trifluoressigsäure) belastet. Ursache hierfür ist die Firma Solvay aus Bad Wimpfen, die über Jahre große Mengen an TFA legal in den Neckar einleitet, da es bislang keine Grenzwerte dafür gibt.
In den Wasserwerken (z. B. in Edingen-Neckarhausen) muss dadurch das Trinkwasser aufwändig aufbereitet werden. Ilvesheim ist davon nicht betroffen, da es sein Trinkwasser von der MVV bezieht, deren Brunnen weiter vom Neckar weg liegen.
Über das Trinkwasserproblem diskutierten die Ärztin, Dr. Ursula Schmollinger aus Ladenburg, der Biologe und Staatssekretär im Baden-Württembergischen Umweltministerium, Dr. André Baumann sowie der Redakteur der Wochenzeitung Kontext, Gunter Hauk.
Dr. Schmollinger gab zunächst eine Einführung zu PFAS und erläuterte deren gesundheitlichen Folgen für den Menschen und die Umwelt. Dr. Baumann verwies auf die gesetzlichen Lücken bei den Grenzwerten. Gunter Hauk forderte, die Einleitungen gänzlich zu unterbinden. Hier wurde er von einem anwesenden Mitarbeiter der Mannheimer Wasserwerke unterstützt, der darauf verwies, dass es wesentlich einfacher und billiger sei, die hohe Konzentration aus vergleichsweise wenig Abwasser (z. B. über entsprechende Filter) zu entfernen, als wie derzeit am Ende Millionen Liter Trinkwasser zu reinigen.
Wir BürgerInnen können möglichst auf PFAS verzichten und auf Bundes- und Europaebene auf ein Verbot hinwirken.
Helfer vor Ort (HVO): Wir freuen uns, dass die HVO 2 neue Fahrzeuge erhalten hat. Damit können sie auch zukünftig schnell bei einem medizinischen Notfall helfen. Wir sind froh, dass es dieses Angebot in Ilvesheim gibt.
Bei Fragen und Anregungen erreichen Sie uns unter info@gruene-ilvesheim.de / Helga Zühl-Scheffer