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Geistliche Chorklänge in überraschender Vielfalt

Gleich drei Chöre haben in der Obergriesheimer Kirche beeindruckendes geboten. (Text von Anton Zuber, Heilbronner Stimme) Welch ein faszinierendes...
Foto: Richard Mall

Gleich drei Chöre haben in der Obergriesheimer Kirche beeindruckendes geboten.

(Text von Anton Zuber, Heilbronner Stimme)

Welch ein faszinierendes Konzert: Die Chöre O-Ton Obergriesheim, Nachklang Eppingen und der Männerchor Höchstberg begeistern in der Obergriesheimer Herz-Jesu-Kirche mit bekannten Chorälen und geistlichen Liedern. Alle Interpreten sind hochmotiviert und freuen sich, dass das Gotteshaus bis zum letzten Platz gefüllt ist.

Was die drei Singgemeinschaften unter der Gesamtleitung von Bernd Söhner an Klanggenüssen bieten, zählt wahrlich zu den Sternstunden der geistlichen Chormusik. Söhner arbeitet als Musiklehrer am Hartmanni-Gymnasium in Eppingen und ist Dirigent der Chöre O-Ton und Nachklang. Auch als charmanter Conferéncier überzeugt der Vollblutmusiker die Zuhörer. Doch es ist nicht allein das Programm und die Liedbeiträge, die entzücken, Söhner fungiert auch als Meister der Performance: Um die Chöre ins rechte Licht zu setzen, nutzt er den gesamten Kirchenraum und lässt die Gesangsstimmen von der Empore, dem Altarraum und im Kirchenschiff erschallen.

Dem Themenbereich „Geistliche Chormusik“ widmen sich die jeweilige Sängergruppe mit kontrastreichen Klangkonstellationen epochenübergreifend aus verschiedenen Blickwinkeln. Da gerät das „Ave Maria“ der Operngroßmeisters Gioachino Rossini unter dem federnden Dirigat Söhners mit dem Chor O-Ton zur einem eindrucksvollen Gesamtwerk voller Harmonik und melodischem Einfallsreichtum. Die Komposition von Gotthilf Fischer „Frieden“ gibt dem Männerchor Höchstberg unter Leitung von Jörg Meckes reichlich Gelegenheit, seine furiose Klangvielfalt voller wohlwollender Kontraste unter Beweis zu stellen. Ebenso eindrucksvoll entwickelt sich Fischers Komposition „Herr, den ich tief im Herzen trage“ mit den Stimmen der Choristen gleichsam zu einem Gebet.

Der Choral „Regina Coeli“, das „Abendlied“ von Josef Rheinberger und die Tondichtung „Gloriosa“ intonieren die Chormitglieder von Nachklang zu einem beeindruckenden und furiosen Klangerlebnis. Die Gesangsformation Nachklang, das sind ehemalige Gymnasiasten, die sich nach dem Abitur zu einem Chor zusammengefunden haben. Jungen Interpreten tragen die Kompositionen voller Hingabe und Sangesfreude vor.

Von vitalen Tongipfeln getragen, formen die Sängerinnen und Sänger weitere Chorwerke und meistern darin vitale Töne und frische Klänge in souveräner Exaktheit. In den Liedern „Das ist der Tag des Herrn“ nach einem Gedicht von Ludwig Uhland und „Schäfers Sonntagslied“ von Konradin Kreutzer erreichen die Sänger ebenso faszinierende Tongipfel wie in Felix Mendelssohn Bartholdys Komposition „Hebe deine Augen auf“.

Das „Halleluja“ im Finales des Konzerts zur Mittagszeit ist ein nachhaltiger Aufruf an die Zuhörer, dem Lobpreis an Gott, den Schöpfer Raum zu geben. Jeder Programmpunkt beinhaltet zahlreiche verschiedenen Genres und überzeugt durch spirituelle Vielfalt und geistliche Impulse. Die eineinhalb Stunden konzertante Musik ist wie aus einem Guss, kurzweilig und voll beeindruckender Qualität – einfach schön. „Ich habe viel Kraft und Energie getankt“, drückt eine Besucherin in knappen Worten ihre Begeisterung aus, als sie das Gotteshaus verlässt.



Foto: Michaela Bachor
Erscheinung
Gundelsheimer Nachrichten
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Ausgabe 44/2024
von MSG Eintracht Obergriesheim 1974 e. V., Abteilung Gesang
31.10.2024
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