Die Premiere von Ingrid Lausunds bitterböser Büro-Groteske „Bandscheibenvorfall“ lockte am Donnerstag, den 26.06., abends viele Besucher in den Lichthof der Schule, als der Vorhang für knapp zwei Stunden Tempo, Spott und stille Verzweiflung aufging.
Lausund zeigt fünf austauschbare Angestellte in einem hermetischen Vorzimmer, die unter Karriere-Druck zu Raubtieren und Prügelknaben zugleich werden. Sie entlarvt in einem assoziativ entwickelten Bildfeuerwerk, das das Publikum forderte, den Menschen hinter der Maske und fragt, wie viel Haltung eine gebeugte Wirbelsäule noch tragen kann. Das Ensemble der Theater-AG überzeugte mit präziser Figurenzeichnung, trocken geschleudertem Timing, Mut und Spielfreude. Es spielten: Ester Markarian, Victoria Gritz und Lina Seghir als herrisch-fahriger Chef Hufschmidt, Sara Jamal und Polina Gerhenrejder als ehrgeizige, burn-out-gefährdete Kristensen, Leonie Weinfurtner und Sophie Buchwald als latent zynischer Kollege Schmitt, Eddy Fritz und Sylvan Beach als eitler Geschäftsführer Kretzky sowie Nikita Buchmüller und Bogdan Winter als unterschätzter Aktenknecht Kruse. Kein typisches Schultheater, sondern spürbare Auseinandersetzung mit zeitgenössischem Theater: ein rundum gelungener Auftakt, der Lust macht auf weitere Vorstellungen in den kommenden Jahren. Die Regie hatte Sebastian Arnold.