Das gemeindeeigene Gebäude der Wohnanlage Buchenweg 42/2, das als Gemeinschaftsunterkunft und als Anschlussunterbringung für Flüchtlinge errichtet wurde, soll mit einem geschätzten Aufwand von 720.000 Euro zu 14 Einzelwohnungen umgebaut werden. Diesen Beschluss fasste der Gemeinderat nach reger Debatte mehrheitlich.
Das in Holzständerbauweise errichtete Gebäude besteht aus Einzelzimmern und Gemeinschaftsflächen für Sanitäranlagen und Küchen. Bereits beim Bau der beiden Gebäude hat die Gemeinde die Möglichkeit eines späteren Umbaus vorgesehen. Das Obergeschoss war bis zum 31. März an das Landratsamt Karlsruhe zur Erstunterbringung von Flüchtlingen vermietet. Seither steht das Obergeschoss leer und das Erdgeschoss wird noch von zwei Obdachlosen bewohnt.
Inzwischen macht ein massiver Wasserschaden im Gebäude 42/2 eine Sanierung erforderlich. Der geplante Umbau könnte damit zugleich realisiert werden. So könnten 14 Wohneinheiten mit einer eigenen Nasszelle und Küchenzeile in einer Größe von 50 bis 77 Quadratmetern entstehen. Das Bauamt veranschlagt die Kosten hierfür auf 720.000 Euro. Da im Haushalt 2024 keine Mittel für eine Gebäudesanierung vorgesehen sind, muss eine außerplanmäßige Ausgabe in Höhe von 250.000 Euro beschlossen werden. Die Verwaltung prüft, was durch Eigenleistung erbracht werden könnte.
Andrea Friebel (CDU) sah in der Aufteilung in Wohnungen den Vorteil, dass dann die Verantwortlichkeit bei den Mietern liege und Schäden zugeordnet werden können. Werner Burst (SPD) schloss sich dieser Meinung an. Sonja Güntner (Grüne Liste) fragte, ob die Schadenssumme nicht von einer anderen Stelle im Haushalt aufgebracht werden könnte.
Timo Martin (WBB) befürwortete die Vorgehensweise, denn ein leer stehendes Objekt sei keine Alternative. Auch Wolfgang Wehowsky (SPD) sprach sich für die Sanierung aus, denn sonst fielen noch weitere Einnahmen aus. Matthias Görner (FDP) regte an, vor künftigen Maßnahmen zunächst die prognostizierten Flüchtlingszahlen zu ermitteln.
Bürgermeister-Stellvertreter Gerhard Fritscher (CDU), der die Sitzung leitete, meinte, wenn erneut Flüchtlinge kämen, könnten diese auch in den kleinen Wohnungen untergebracht werden können. Fritz Küntzle (CDU) forderte, die Wohnungen in Zukunft stärker zu kontrollieren.
Die Verwaltung schlug vor, die außerplanmäßige Ausgabe für das Haushaltsjahr 2024 zu genehmigen und das weitere Vorgehen im Ausschuss für Umwelt und Technik zu besprechen. Dieser Vorschlag wurde bei Enthaltung der FDP-Fraktion und von Fritz Küntzle angenommen. (rof)