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Gemeinderatssitzung am 8. Juli Top 4. Bildung und Betreuung, Kindergartenbedarfsplanung 2025 und Schulbericht 2025 Für die Grünen stellte...
Vier Personen der Fraktion.
Fraktion Bündnis 90/Die GrünenFoto: Grüne

Gemeinderatssitzung am 8. Juli

Top 4. Bildung und Betreuung, Kindergartenbedarfsplanung 2025 und Schulbericht 2025

Für die Grünen stellte Max Himberger unsere Sicht der Dinge dar:

„Bildung ist die mächtigste Waffe, um die Welt zu verändern“ – dieses Zitat von Nelson Mandela beschreibt treffend, wie wichtig gute Bildung in Zeiten globaler Krisen und einer immer stärkeren gesellschaftlichen Polarisierung ist. Wir als Gemeinderat haben vor Ort die wichtige Aufgabe, gute Rahmenbedingungen für gute Bildung zu schaffen.

Schon von Anfang an im Bereich der kleinsten WalldorferInnen wollen wir den Bedarf an Kinderbetreuung und frühkindlicher Bildung in Walldorf decken. Die größte Herausforderung ist der Mangel an Fachkräften. Über die Entlastung des pädagogischen Personals durch die Einstellung von Bürokräften in Einrichtungen mit mehr als vier Gruppen sowie die Möglichkeit für auswärtige MitarbeiterInnen, einen Kita-Platz in Walldorf zu bekommen, wurden schon zwei positive Maßnahmen geschaffen. Der Ausbau des Mitarbeiter-Wohnens kann ein positiver Faktor im Wettbewerb um die Fachkräfte sein. Der Fachkräftemangel wird uns noch weiterhin beschäftigen – auch mit Blick auf das Thema Öffnungszeiten, wenn sich die Personalsituation weiter verschärft. Der Gemeinderat ist eng in die Abstimmung einzubinden und fortlaufend zu informieren, wie die Lage ist und welche Maßnahmen ergriffen werden sollen. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, für die Kinderbetreuung maßgeblich ist, nehmen wir ernst. Das Thema pädagogische Fachkräfte steht bei uns ganz oben.

Für die Schulpolitik, die wir als Schulträger durch die Bereitstellung der Rahmenbedingungen für gute Bildung leisten, gibt es einige politische Erneuerungen und damit verbundene Herausforderungen. Fangen wir mit den positiven Neuigkeiten an: Wir freuen uns, dass die Waldschule im Rahmen des Startchancenprogramms ausgewählt wurde und von den Unterstützungen für bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche profitiert! Solche Programme von Bund und Ländern wünschen wir uns natürlich in Zukunft weiterhin und noch mehr, um die Kommunen bei ihren wichtigen Aufgaben zu unterstützen und den Kindern und Jugendlichen unabhängig von ihrer Herkunft den besten Lernerfolg zu ermöglichen. Positiv ist in diesem Kontext auch das Landesprogramm „Sprachfit“ zu erwähnen, das die alltagsintegrierte Sprachbildung schon ab der Kita besser fördern soll, denn Sprache ist mit einer der wichtigsten Hebel für Bildung und Teilhabe an unserer Gesellschaft.

Bleiben wir bei der Waldschule: Im letzten Bildungspaket der Landesregierung wurde beschlossen, den Werkrealschulabschluss zum Schuljahr 2029/2030 auslaufen zu lassen. Vom bildungspolitischen Grundgedanken her begrüßen wir diese Entscheidung, denn sie schafft ein wenig mehr Ordnung im bisher wild verzweigten Schulsystem. Vor Ort trifft sie uns aber hart. Unsere Schule am Wald (nach der Baumaßnahme dann auch hoffentlich wieder mit deutlich mehr Bäumen!) funktioniert als Grund-, Haupt- und Werkrealschule sehr gut. Die SchülerInnen haben dort die Möglichkeit, in einem ruhigen Umfeld zum mittleren Schulabschluss zu kommen. Ab dem jetzt im Herbst startenden Jahrgang fällt diese Option leider weg. Dennoch gibt es mit 23 Anmeldungen auch im Schuljahr 25/26 eine stabile Zahl an SchülerInnen – das freut uns sehr und spricht für die außerordentliche Qualität der Waldschule. Wir werden diese Entwicklung aber weiterhin im Auge behalten müssen. Vom Kultusministerium würden wir uns dabei etwas mehr Flexibilität wünschen – ein Schulverbund mit der Realschule wäre bestimmt nicht die schlechteste Lösung.

Mit dem Bildungspaket geht es auch am Gymnasium weiter: Die Wiedereinführung einer verbindlichen Grundschulempfehlung sowie von G9 sind die großen Erneuerungen, die uns als Schulträger insbesondere in räumlicher Hinsicht vor großen Herausforderungen stellen. Wir stehen dabei hinter der Vorgabe, bei der Sechszügigkeit des Gymnasiums und der Realschule eine Grenze zu setzen. Es ist toll, dass die beiden Schulen auch über Walldorf hinaus gut angenommen werden und einen guten Ruf genießen – der Raumbedarf zeigt uns dabei aber klare Grenzen auf, denn unendlich erweitern lässt sich das Schulzentrum (leider oder zum Glück, wie man es nimmt) nicht.

Das Thema Hitze in den Klassenzimmern und Kita-Gruppenräumen müssen wir möglichst bald behandeln und angehen.

Eine Person auf dem Bild.
Stadtrat Max Himberger.Foto: Stadt Walldorf
Erscheinung
Walldorfer Rundschau
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Ausgabe 30/2025
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