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Gemeinderat: Anna Maria Ostermeier scheidet aus CDU-Fraktion aus

Ralf Kuhn folgt der stellvertretenden Landrätin des Landkreises Ravensburg nach „Parlamentsrätin Anna Maria Ostermeier wird als Erste Landesbeamtin...
Blumen zum Abschied: Anna Maria Ostermeier wurde von Bürgermeister Hakan Günes (r.) und CDU-Fraktionsvorsitzendem Lars Albrecht (l.) verabschiedet, während Ralf Kuhn für Ostermeier nachrückt.
Blumen zum Abschied: Anna Maria Ostermeier wurde von Bürgermeister Hakan Günes (r.) und CDU-Fraktionsvorsitzenden Lars Albrecht (l.) verabschiedet, während Ralf Kuhn für Ostermeier nachrücktFoto: Gemeinde Sandhausen

Ralf Kuhn folgt der stellvertretenden Landrätin des Landkreises Ravensburg nach

„Parlamentsrätin Anna Maria Ostermeier wird als Erste Landesbeamtin stellvertretende Landrätin des Landkreises Ravensburg“ war auf der Seite der baden-württembergischen Landesregierung Anfang Juni zu lesen – die Nachricht mag gut für den zweitgrößten Landkreis im südwestlichen Bundesland sein, doch sie bleibt nicht ohne Folgen für den Sandhäuser Gemeinderat: Für das scheidende Mitglied der CDU-Fraktion rückt Ralf Kuhn nach, der zudem die vakant gewordenen Plätze Ostermeiers im Technischen Ausschuss (Vertreter) sowie im Verwaltungsausschuss (ordentliches Mitglied) übernimmt – der Gemeinderat der Hopfengemeinde machte mit seinen einstimmigen Entscheidungen in seiner jüngsten Sitzung jeweils den Weg dafür frei. Bürgermeister Hakan Günes verpflichtete den Nachrücker Ralf Kuhn sogleich.

Der Rathauschef würdigte auch mit sehr persönlichen Worten das Engagement und die ehrenamtliche Leistung Ostermeiers für die Gemeinde – Anna Maria Ostermeier war seit 2014 im Rat tätig. Sie werde ihre Heimatgemeinde freilich immer im Herzen tragen, versprach Ostermeier. Ihr Dank galt nicht allein den CDU-Fraktionskollegen, sondern auch allen Kolleginnen und Kollegen der weiteren Fraktionen. Sie habe viel gelernt und stets für die Kommunalpolitik gebrannt und werde dies auch weiterhin tun. „Wir lassen dich nur ungern ziehen“, sagte CDU-Fraktionsvorsitzender Lars Albrecht in Richtung der 35-Jährigen. Man sei stolz gewesen, als sie vor elf Jahren erstmals in den Rat gewählt wurde und die CDU-Fraktion sei nach wie vor stolz auf Ostermeier, die nun als Erste Landesbeamtin wahrlich nicht als Quotenfrau wirke.

Bedarfsplanung bei der Kinderbetreuung fällt positiv aus

Die Bedarfsplanung der Krippen-, Kindergarten- und Schulkindbetreuung 2025/26 stellte Hauptamtsleiterin Nina Gellert vor. Ihr Fazit für die unter 3-jährigen Kinderbetreuung falle positiv aus: Dank einer Vielzahl von Angeboten wie Kindertagespflege und konfessionellen Trägern sei die Gemeinde gut aufgestellt und könne trotz Fachkräftemangel und anderen Herausforderungen optimistisch in die Zukunft blicken. Aufgrund der sinkenden Anmeldezahlen und des veränderten Anmeldeverhaltens der Eltern sei es möglich gewesen, zum 1. April 2025 im Rahmen der Bedarfsanpassung im Abenteuerland eine Krippengruppe von 10 Kindern in eine Kindergartengruppe umzuwandeln.

Bei den Ü3-Kindern habe die Gemeinde derzeit insgesamt 559 Kindergartenplätze in verschiedenen Einrichtungen zur Verfügung. Mit der neuen Kindergartengruppe im Kinderhaus Wirbelwind und der bereits angesprochenen Umwandlung einer Krippengruppe zur Kindergartengruppe in der Kita Abenteuerland sei es gelungen, das Angebot für Kindergartenkinder in Sandhausen bedarfsgerecht auszubauen und der steigenden Kinderzahl wirksam zu begegnen, sagte Gellert.

Die Bedarfsplanung bei der Schülerbetreuung spiegele vor allem die Wünsche der Eltern nach einer Betreuung bis 15 Uhr wider. Der Hort erweise sich als das beliebteste Modell, da er das umfassendste Angebot mit Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung und Ferienbetreuung biete. Für das kommende Schuljahr 2025/2026 sei eine Erweiterung der Betreuung in der Kernzeit vorgenommen worden. Ergänzende Möglichkeiten würden derzeit geprüft, um den Bedarf auch gerade im Hinblick auf den Ganztagsbetreuungsanspruch ab 2026/2027 decken zu können.

Jonas Dietz (CDU) betonte, die gute Betreuungssituation in der Hopfengemeinde sei mit Blick auf den einen oder anderen Nachbarn alles andere als selbstverständlich. Auch wenn die Kosten bei der Kinderbetreuung nachrangig zu betrachten seien, so seien die zuletzt leicht gesunkenen Kosten dennoch erfreulich.

Moritz Konowalczk (SPD) lobte unter anderem die „sehr vorausschauende Planung“ der Verwaltung, wenn es um den Bedarf der Kinderbetreuung geht. Ferner sei es sehr wichtig, den eingeschlagenen Weg, dem Fachkräftemangel mit dem wertgeschätzten eigenen Nachwuchs zu begegnen, weiterzuverfolgen.

Philip Weiß (GAL) dankte Gellert für den ausführlichen Bericht und schloss sich seinen Vorrednern an.

Zustimmung signalisierte außerdem Heidi Seeger (FDP) für ihre Fraktion. Der verdeutlichte Anspruch sei und bleibe es, für jeden Bedarf auch einen Platz anbieten zu können.
Die Bürgervertreterinnen und Bürgervertreter votierten einstimmig für die präsentierte Bedarfsplanung.

Das Gremium fokussierte die weitere Vorgehensweise in Sachen Nahwärmenetz Baugebiet Große Mühllach I und II. Die Wärmeversorgung dort wird interimsweise für ein Jahr vom 1. August 2025 bis 31. Juli 2026 vom Gemeinderat als Betreiberin übernommen, wobei die Betriebsführung an die e3-Energieanlagen-GmbH übertragen wird. Der Rat beauftragte die Verwaltung, sämtliche für den Betrieb erforderlichen Verträge zu schließen. Und die hierfür nötigen finanziellen Mittel in Höhe von 1,5 Millionen Euro werden außerplanmäßig zur Verfügung gestellt. Die drei Beschlüsse hierzu wurden einstimmig bei drei Enthaltungen der FDP-Fraktion gefasst.

Bei der Sanierung der Turn- und Festhalle sowie Erweiterung zu einem Sport- und Kulturzentrum wird der Auftrag für die Teilabbruch-, Entkernungs- und Schadstoffsanierungsarbeiten an den wirtschaftlichsten Bieter, die Fa. AWR Abbruch GmbH, zur Angebotssumme von rund 383.000 Euro vergeben. Das entschied der Rat einstimmig. Die Grobkostenschätzung des Planungsbüros ITUS GmbH & Co. KG beläuft sich auf circa 446.000 Euro. AWR Abbruch bestätigte im Bietergespräch seine Leistungsfähigkeit und die Auskömmlichkeit des Angebots.

Der Antrag der GAL-Fraktion zur Aktion „Ausgabe von Obstbäumen“ an die Bürgerinnen und Bürger Sandhausens im Herbst 2025 – Hausbaumprojekt – wurde nach Beratung mit den Stimmen der CDU- und FDP-Fraktion abgelehnt. Die GAL hatte angeregt, dass durch Schenkung wurzelnackter Setzlinge (im ersten Schritt erst einmal Obstbäume) die Pflanzung von Hausbäumen unterstützt wird. Die Anzahl der Bäume auf privaten Grundstücken sei in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen, sagte Beate Würzer unter anderem zur Begründung. Es sei wünschenswert, dass die Tradition des Hausbaums wieder eine Belegung erfahre. Konkret machte die GAL den Vorschlag, dass die Verwaltung 30 wurzelnackte Obstbäume kauft, die dann den Bürgerinnen und Bürgern kostenfrei zur Abholung angeboten werden. Es sei von Kosten von maximal 1000 Euro auszugehen.

Erscheinung
Amtsblatt der Gemeinde Sandhausen
NUSSBAUM+
Ausgabe 27/2025
von Gemeinde Sandhausen
03.07.2025
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