Es war ein kleiner Antragsmarathon, über den der Gemeinderat in seiner Sitzung am 10.10.2023 tagen musste. Unter anderem standen drei Anträge unserer Fraktion auf der Tagesordnung.
Im ersten Antrag haben wir die Untersuchung der brachliegenden Nebenflächen des Freibades zur Warmwassererzeugung beantragt. Die Flächen sind von Dolinen durchzogen und anderweitig kaum nutzbar. Das Freibad wiederum ist die größte Gasverbrauchsstelle der Stadt Asperg – in Zeiten von Klimawandel und Energiekrise ein Umstand, den es zu ändern gilt. Einstimmig folgte der Gemeinderat unseren Argumenten und hat beschlossen, dass das Gebiet für eine Nutzung mit Solarenergie im Rahmen eines Gesamtkonzeptes für das Freibad Asperg mit untersucht wird. Das Konzept wird 2024 erstellt werden. Nach der Umsetzung wird unser Antrag wesentlich dazu beitragen, dass Asperg seine Klimaziele erreichen kann, die Energiekosten gesenkt und somit der Abmangel für das Freibad ebenfalls deutlich gesenkt wird.
Im zweiten Antrag haben wir uns dem Thema Mobilitätswende angenommen. Da Asperg schon seit vielen Jahren unter einem hohen Verkehrsaufkommen leidet, haben wir uns die Frage gestellt, wie wir den wenigstens gelegentlichen Umstieg vom Auto auf andere Verkehrsmittel attraktiver machen können. Fahrräder und der ÖPNV sind oft gute Alternativen, aber eben nicht für jeden. Wenn beispielsweise der Wocheneinkauf transportiert werden muss, ist ein normales Fahrrad für den Transport eher ungeeignet, da muss es dann schon ein Lastenrad sein. Doch wo stellt man diese am besten ab? Normale Fahrradständer sind dafür ungeeignet. Ähnlich ist das bei Motorrädern und Motorrollern – gerade letztere erfreuen sich in den letzten Jahren zunehmender Beliebtheit, sind doch Motorroller in den Fahrzeugklassen bis 45 km/h mit dem normalen PKW-Führerschein steuerbar, und als Leichtkraftrad (bis 11 kW / 15 PS) mit dem A1-Führerschein oder seit wenigen Jahren mit dem PKW-Führerschein mit Zusatz B196 steuerbar. Möchte man sie ordnungsgemäß abstellen, muss man dafür aber einen PKW-Stellplatz benutzen. Wir haben mit unserem Antrag deswegen vorgeschlagen, in der Neuen Mitte und am Bahnhof separate Stellplätze für Lastenräder und Krafträder zu schaffen, in dem PKW-Parkplätze entsprechend umgestaltet werden. Auf einen PKW-Stellplatz kann man so 4–5 Motorräder oder Lastenräder abstellen – dadurch wird knapper Parkraum viel besser genutzt! Mit deutlicher Mehrheit stimmte der Gemeinderat für unseren Antrag – es werden nun seitens der Stadtverwaltung jeweils zwei geeignete Stellplätze an den beiden Standorten zur Umnutzung vorgeschlagen.
Ebenfalls mit deutlicher Mehrheit hat der Gemeinderat unserem dritten Antrag zugestimmt. In diesem Antrag haben wir vorgeschlagen, auf dem Parkplatz Osterholz Stellplätze für Wohnmobile mit einer Parkzeitbegrenzung zu schaffen. Im Grundsatz hatte der Gemeinderat dem Antrag schon in der Februar-Sitzung zugestimmt, nun hatte die Stadtverwaltung nach Abstimmung mit dem Landratsamt einen konkreten Umsetzungsvorschlag erarbeitet und zur Abstimmung vorgelegt. Es werden nun zwei Stellplätze errichtet werden, mit einer Parkdauer von maximal 24 Stunden. Nach der Umsetzung wird Asperg somit Campingfreunden eine legale und praktikable Möglichkeit bieten, für Kurzbesuche in Asperg ihren Camper ordnungsgemäß zu parken – und das auch bei einer eventuellen Übernachtung.
Wir freuen uns sehr, dass wir für unsere Anträge auch von den Vertretern der anderen Fraktionen, Gruppierungen und Einzelvertretungen Zustimmung erhalten haben und sind überzeugt davon, dass sie nach der Umsetzung dazu beitragen wird, dass Asperg noch ein bisschen lebenswerter wird, als es das heute schon ist.