Turmbergbahn Karlsruhe
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Vorbehaltlich der Förderzusage vom Land

Gemeinderat KA stimmt für Neubau der Turmbergbahn

Der Karlsruher Gemeinderat stimmt mehrheitlich für den geplanten Neubau der Turmbergbahn in Durlach.
Wenn das Land Baden-Württemberg wie geplant seine Förderzusage erteilt, kann im Frühjahr mit dem Rückbau der bestehenden Bahninfrastruktur begonnen werden.
Wenn das Land Baden-Württemberg wie geplant seine Förderzusage erteilt, kann im Frühjahr mit dem Rückbau der bestehenden Bahninfrastruktur begonnen werden.Foto: KVV

Vergangene Woche hat der Karlsruher Gemeinderat grünes Licht für den Neubau und die Verlängerung der Durlacher Turmbergbahn bis zur Bundesstraße B3 gegeben. Damit soll nun Deutschlands älteste Standseilbahn umfassend modernisiert, vollständig barrierefrei ausgebaut und in den bestehenden ÖPNV integriert werden.

Bereits Ende November 2024 hatte das Regierungspräsidium Karlsruhe im Zuge des Planfeststellungsverfahrens die Planungen bewilligt. Nun stimmte der Gemeinderat mit 30 Ja-Stimmen (dem gegenüber 13 Nein-Stimmen) für die geplanten Maßnahmen. „Durch das klare Votum des Gemeinderats wurden die Verkehrsbetriebe Karlsruhe beauftragt, das Projekt auf Grundlage der bestehenden Planungen und des bereits erteilten Planfeststellungsbeschlusses umzusetzen – vorbehaltlich der Förderzusage des Landes Baden-Württemberg über mindestens 50 Prozent. Der Entscheid des Gemeinderates schafft somit die notwendige Planungssicherheit, um die weiteren Schritte zur Realisierung des Projekts einzuleiten bzw. umzusetzen“, zeigen sich die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) zufrieden.

Tradition bewahren, aber zeitgemäß werden

Der Gemeinderat, der Ortschaftsrat Durlach und der VBK-Aufsichtsrat haben sich in den vergangenen Jahren umfassend mit der geplanten Verlängerung und Modernisierung der Turmbergbahn beschäftigt und damit auch mit der Frage, wie die Turmbergbahn als historisches Erbe dieser Stadt bewahrt und gleichzeitig an die Anforderungen der Zukunft angepasst werden kann.
Ende Dezember 2024 war die Betriebserlaubnis für die Bahn erloschen. Die letzten Fahrten der Bahn, die auch nach dem Umbau den Status als älteste Standseilbahn Deutschlands behalten wird, fanden am 29. Dezember 2024 statt. Bereits im Oktober 2022 hatten sich der Gemeinderat und der Durlacher Ortschaftsrat mit großer Mehrheit für das Projekt ausgesprochen.

VBK verteidigt den Neubau

Auch wenn es von einigen Seiten Kritik an diesem Projekt gab, sprechen sich die VBK dafür aus: „Im Zuge des Planungs- und Entscheidungsprozesses wurden sehr viele Varianten und Untervarianten zur weiteren Anbindung des Turmbergs untersucht. Durch den Neubau und die Verlängerung der Bahn bis zur Bundesstraße B3 wird die neue Turmbergbahn vollständig barrierefrei und in den Tarif des Karlsruher Verkehrsverbundes integriert. Der automatische Fahrbetrieb erlaubt eine Ausweitung der Betriebszeiten bei gleichzeitig niedrigeren Betriebskosten.“

Für Gesprächsstoff sorgte auch der fehlende Ersatzverkehr, um auf den Turmberg zu gelangen. Laut VBK wird es wohl auch dabei bleiben. Bis auf Weiteres sei hier kein Ersatzverkehr geplant, so die VBK.

Wie es jetzt weitergeht

Das jetzige Votum des Gemeinderates gilt vorbehaltlich der noch ausstehenden Förderzusage des Landes Baden-Württemberg über mindestens 50 Prozent der Baukosten von circa 32 Millionen Euro. Im Frühjahr 2025 soll, sobald die Förderungsbewilligung des Landes vorliegt, mit dem Rückbau der bestehenden Bahninfrastruktur begonnen werden.
Die Arbeiten zum Bau der neuen Bahnstrecke und der neuen Berg- und Talstation könnten dann in der zweiten Jahreshälfte anlaufen. Die Fertigstellung der modernisierten und dann vollständig barrierefreien Turmbergbahn ist bei optimalen Bauablauf circa zwölf Monate später vorgesehen.
Die modernisierte Turmbergbahn soll auch weniger Kosten verursachen. So belaufen sich die aktuellen Instandhaltungskosten der bisherigen Bahn auf 200.000 Euro pro Jahr. Für die neue Turmbergbahn rechnet man mit circa 120.000 Euro pro Jahr. (pm/haf)

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