Wer am vergangenen Wochenende am malerischen Rhein auf Höhe des allseits bekannten Rheinhäuser Fähranlegers seinen gemütlichen Sonntagsspaziergang machte, staunte nicht schlecht, als um die Nachmittagszeit plötzlich mehrere Einsatzfahrzeuge zu Wasser von DLRG und THW auftauchten. Kein realer Einsatz, sondern eine gemeinsame Ausbildung und Übung auf dem Wasser waren der Grund der sonntäglichen Aktivität. Mit verschiedenen Fahrmanövern wurde die Zusammenarbeit auf dem Wasser zwischen DLRG und THW intensiviert und gestärkt, um im Fall eines Einsatzes effektiv zusammenarbeiten zu können.
Bereits am Vormittag durften wir die DLRG Durlach bei uns in der Unterkunft begrüßen. 13 engagierte und wissbegierige Kameradinnen und Kameraden des Wasserrettungsdienstes fanden sich an ihrem Team-Tag bei uns im Ortsverband ein und wurden herzlich mit Brezeln, kühlen Getränken und Kaffee begrüßt. Die Vorstellung unseres OVs und den Aufbau des Technischen Zuges übernahm unser Ortsbeauftragter Andreas Horn persönlich. Detailreich und verständlich erklärte er die Strukturen und die Besonderheiten eines THW-Ortsverbandes.
An diesem sonnigen Sonntag galt die volle Aufmerksamkeit dann aber der Fachgruppe Wassergefahren, in die der Gruppenführer Christoph Klahn einen tieferen Einblick gab. Von A wie Ausbildung einer THW-Bootsführerin bis hin zu P wie Ponton blieb keine Frage unbeantwortet, welche die interessierten Zuhörenden stellten. Ein Rundgang durch die Räumlichkeiten und die Fahrzeughalle mit einigen Ausführungen zur Grundausbildung durch unseren Zugführer Michael Webert rundeten die Vorstellung ab.
Bevor es dann am Nachmittag zum praktischen Teil überging, saßen DLRG und THW noch bei einem gemeinsamen Mittagessen zusammen. Rege wurden persönliche Erfahrungen und Erlebnisse rund um das Thema Wasserrettung ausgetauscht.
Ziel der Übung war es, die Zusammenarbeit der beiden Organisationen in der Wasserrettung zu stärken und die Fähigkeiten im Umgang mit Einsatzbooten zu optimieren. Sowohl mit der Arbeitsplattform bestehend aus unseren zwei Ganzpontons und des begehbaren Oberbaus aus Trägern und Fahrbahnplatten als auch mit unserem Rettungs- und Sicherungsboots startete die gemeinsame Übung mit dem Einsatzboot der DLRG aus Durlach im Hafen. Trainiert wurde vor allem das Anlegen der Boote an die Arbeitsplattform und die Übergabe von Verletzten und Material sowie das Übersteigen von Einsatzkräften. Um einen größtmöglichen Übungserfolg zu gewährleisten, wurden die Positionen am Steuer der Boote ständig durchgewechselt. Manöver, die im Hafen ohne Strömung und Wellengang reibungslos funktionieren, werden auf dem reißenden Strom zur Herausforderung. Mehrmals musste das Anlegen an ein in Fahrt befindliches Wasserfahrzeug abgebrochen werden, um keinen Schaden zu verursachen. Doch Übung macht bekanntlich den Meister. Nach und nach gelang den Bootsführenden das für einen Einsatz auf dem Wasser wichtige Manöver.
Am Ende des Tages versammelten sich die Einsatzkräfte zu einer kurzen Nachbesprechung im Hafen, in der die Erfahrungen und Erkenntnisse der Übung reflektiert wurden. „Es ist wichtig, dass wir regelmäßig solche gemeinsamen Übungen durchführen, um unsere Fähigkeiten zu verbessern und die Zusammenarbeit zu stärken“, betonte Andreas Horn.
Die gemeinsame Übung von der DLRG Durlach und dem THW Oberhausen-Rheinhausen war nicht nur gelungen, sondern auch ein wichtiger Schritt in Richtung einer effektiven und solidarischen Wasserrettung. Beide Organisationen zeigten, dass sie bereit sind, im Ernstfall Hand in Hand zu arbeiten, um Menschen in Not zu helfen.