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Gemeinsame Veranstaltung mit der Galerie Timbuktu am 22.11.25

Zu einer gemeinsamen Veranstaltung aus der Reihe Literatur und Geschichte luden die Galerie Timbuktu und das Dossenheimer Forum Nachhaltige...
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Foto: Dfnw

Zu einer gemeinsamen Veranstaltung aus der Reihe Literatur und Geschichte luden die Galerie Timbuktu und das Dossenheimer Forum Nachhaltige Welt in die sehenswerten Räume der Galerie für afrikanische Kunst und Literatur in der Hölderlinstr.14 in Dossenheim ein.

Zahlreiche Gäste waren gekommen, um die Romane der afrikanischen Autoren Chinua Achebe „Alles zerfällt“ sowie „Kleines Land“ von Gael Faye kennen zu lernen. Die beiden Referentinnen Ulla Kammerer und Pia Keßler vermittelten mit vorgelesenen Textpassagen, Videosequenzen und einem Liedtext von Faye, der in Frankreich ein bekannter Rapper ist, einen anschaulichen und berührenden Einblick in beide Werke.

So unterschiedlich beide Bücher schon allein aufgrund ihres Erscheinungsjahres sind, so viele Gemeinsamkeiten haben sie, die auch in der anschließenden Diskussion zur Sprache kamen. In beiden Büchern wird der Wertezerfall einer Gesellschaft und der Verlust der Heimat beschrieben.

In Alles zerfällt (Erscheinungsjahr 1958) geht es um eine vorkoloniale traditionelle Dorfgemeinschaft in Nigeria und deren schleichende Zerstörung durch die christliche Missionierung und das koloniale, britische Rechtssystem. Jerry Bedu-Addo, der Leiter des Timbuktu-Verlages, betont, die Lektüre von Alles zerfällt habe ihn in verschiedenen Lebensphasen immer wieder neu inspiriert und stolz gemacht auf seine afrikanische Herkunft.

Im Jahr 2016 wurde der Roman Kleines Land veröffentlicht, in dem der Autor seine Kindheit in Burundi und die tragische Geschichte seiner Familie verarbeitet. Er schildert darin die fröhliche Kindheit und die Schatten des aufziehenden Bürgerkrieges aus der Sicht eines Kindes. Die Flucht nach Frankreich rettet ihm und seiner Schwester das Leben. Der Roman von Gael Faye wurde in die Sternchenthemen für das Abitur aufgenommen – das berichtet die Referentin Pia Keßler, die in der Lehrerfortbildung tätig ist.

Beide Bücher gehören zu den Klassikern der Weltliteratur. Sie helfen uns, unseren eigenen Horizont zu erweitern und andere Kulturen besser zu verstehen. Dieser Nachmittag wird sicher viele Besucher angeregt haben, sich tiefer mit den Themen „kulturelle Identität“ und „gesellschaftlichem Zusammenhalt“ und deren Gefährdung zu beschäftigen.

(Ursula König)

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Ausgabe 48/2025
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