Zur Generalversammlung der Winzergenossenschaft Zeutern begrüßte Vorstand Andreas Schlicht im Fachwerkhaus in Zeutern die zahlreich erschienenen Winzer. Einen besonderen Willkommensgruß richtete Schlicht an das Ehrenmitglied Walter Knaus, den Geschäftsführer der Winzer von Baden eG Wiesloch, Matthias Göhring, und den Gemeinderat Jochen Kunz, der in seinem Grußwort die Grüße des Bürgermeisters und des Gemeinderates überbrachte. Darüber hinaus bedankte sich Kunz beim scheidenden Bürgermeister Tony Löffler, der stets ein offenes Ohr für die Belange der Winzer hatte.
Bei der anschließenden Totenehrung wurde insbesondere dem vor wenigen Tagen verstorbenen ehemaligen Vorstandsmitglied Richard Schleicher gedacht. Die üblichen Regularien arbeitete der Vorstand mit der Versammlung zügig ab, wobei ausnahmslos einstimmige Beschlüsse gefasst wurden. In seinem Rechenschaftsbericht beleuchtete Schlicht die derzeit nicht befriedigenden Auszahlungspreise an die Winzer. Er hatte jedoch auch Positives zu vermelden, denn das Qualitätsstreben der Zeuterner Winzer wurde vom Vermarktungsbetrieb in Wiesloch dadurch belohnt, dass wir nun wieder einen eigenen Ortswein „Zeuterner Auxerrois“ haben. Dieser steht wie eine breite Palette unserer heimischen Weine auch bei Getränke Bader in Weiher zum Kaufen und Genießen bereit.
Dass bei der Winzergenossenschaft Zeutern in der Vorstandschaft und bei der Herbstabwicklung in Zusammenarbeit mit dem Kelterpersonal ordentlich und zuverlässig gearbeitet wird, machen sich nun ein Großteil der Weingartener Winzer zunutze, indem sie zum nächsten Herbst unserer Genossenschaft beitreten möchten, da sie zukünftig, anstatt ihre Trauben nach Südbaden zu liefern, mehr auf eine regionale Verarbeitung und Vermarktung ihrer Produkte setzen. Gespannt waren die Winzer auf den Vortrag von Geschäftsführer Göhring. Dieser musste einräumen, dass die Winzer von Baden eG in Wiesloch sich nicht dem allgemeinen Trend von sinkenden Umsätzen in der Weinbranche entziehen konnte. Um dem zukünftig entgegenzuwirken, wurde in den letzten Monaten ein neues Vertriebskonzept ausgearbeitet. So will man in Zusammenarbeit mit Handelsagenturen den Markt in Norddeutschland bearbeiten und dort ein Vertriebsnetz aufbauen. Es konnten bereits Listungen in mehreren Hundert Märkten erreicht werden. So gesehen zeigt sich Göhring zuversichtlich, dass man die derzeitige Talsohle durchschritten hat, und es wieder aufwärtsgeht.
Er appellierte an die Winzer, in der gegenwärtigen Situation im Qualitätsstreben nicht nachzulassen, denn nur aus guten vollreifen Trauben lassen sich hochwertige Weine herstellen. Dies wurde in der anschließenden Diskussion in Detail noch etwas vertieft, sodass die Winzer motiviert, wenn im Frühjahr die Arbeit im Weinberg so richtig beginnt, ins Weinjahr 2025 starten können.