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Geriatrische Reha in Gefahr

Eine geriatrische Reha ist speziell auf die Bedürfnisse Älterer ausgerichtet und soll Pflegebedürftigkeit nach Erkrankung oder Unfall vermeiden. Doch...

Eine geriatrische Reha ist speziell auf die Bedürfnisse Älterer ausgerichtet und soll Pflegebedürftigkeit nach Erkrankung oder Unfall vermeiden. Doch es gibt immer weniger Reha-Plätze – dabei wird der Bedarf in der Zukunft stark steigen.

Nicht auf die Babyboomer vorbereitet

Die Generation der Babyboomer kommt in die Jahre. Etwa 1,2 Millionen Menschen jährlich werden bis 2030 das 65. Lebensjahr erreichen. Je älter die Bevölkerung wird, desto größer wird der Bedarf an medizinischen Leistungen. Doch die altersmedizinische Versorgung stagniert und geht in manchen Bereichen sogar zurück.

Unterfinanzierung und Fachkräftemangel

Dafür gibt es mehrere Gründe. Schon lange hat die geriatrische mit Unterfinanzierung zu kämpfen. Um Ältere wieder fit zu machen, arbeiten Ärzte/innen unterschiedlicher Fachrichtungen eng zusammen. Das ist personalintensiv und teuer, zumal es in den vergangenen Jahren mehrere Tariferhöhungen gegeben hat.

Im Moment arbeiten die meisten Anbieter nicht kostendeckend. In vielen Kliniken herrscht schon seit Jahren eine angespannte finanzielle Situation und ein deutlicher Investitionsstau. Manche Einrichtungen mussten bereits Betten abbauen oder sogar komplett schließen. Auch der anhaltende Fachkräftemangel in der Pflege macht den Kliniken zu schaffen.

Drei Viertel der Reha-Einrichtungen sind ausgelastet

Laut Bundesversorgungsgesetz sank die Zahl der belegten Betten in der stationären Reha von 2019 auf 2024. Die Ursache dafür sei nicht etwa ein Rückgang des geriatrischen Behandlungsbedarfs, so der Verband, sondern sinkende Versorgungskapazitäten. Denn fast drei Viertel der Einrichtungen sind fast oder voll ausgelastet.

Knapp 90 Prozent haben zum Teil lange Wartezeiten für die Aufnahme neuer Patientinnen und Patienten. In der ambulanten geriatrischen Reha blieb die Zahl der Behandlungsplätze in etwa gleich, wobei jedoch die Plätze für bundesweit 16,7 Millionen Menschen über 65 Jahre bei weitem nicht ausreichen.

Was fordert der VdK zum Thema?

Das Potenzial von geriatrischen Rehas wird derzeit kaum genutzt. Dabei haben ältere Patientinnen und Patienten einen Rechtsanspruch. Der Sozialverband VdK fordert, dass dieser auch umgesetzt wird. Zwar werden bei Betagten komplizierte medizinische Eingriffe durchgeführt, wenn sie aber im Anschluss eine Heilbehandlung benötigen, gibt es kaum Plätze. Sie fallen in ein „Reha-Loch“, das die Wiedergewinnung ihrer Fähigkeiten gefährdet.

Der VdK fordert, dass es klar erkennbar sein muss, welcher Kostenträger für die Reha zuständig ist, damit sich Patientinnen und Patienten im Behördendschungel zurechtfinden. Das geriatrische Reha-Angebot soll aufrechterhalten und ausgebaut, die ambulanten und mobilen Strukturen gestärkt werden.

Weiterhin fordert der VdK, die Trennung zwischen Geriatrie im Krankenhaus und geriatrischer Reha aufzuheben. Ziel ist eine flächendeckende, wohnortnahe Versorgung in der Geriatrie.

Ihr Sozialverband VdK Philippsburg

Erscheinung
Stadtanzeiger Philippsburg
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Ausgabe 17/2025

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Philippsburg

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Panorama
Soziales
von Sozialverband Vdk
26.04.2025
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