Am Samstag führte der Radsportclub Wiesloch seinen alljährlichen Radmarathon durch. In den letzten Jahren hatte man beobachtet, dass besonders gegen Ende der langen Fahrt bei einigen Sportlern die Kondition stark nachließ. Daher machten sich die Organisatoren vorab Gedanken und ersonnen eine neue Strecke, die in der zweiten Rennhälfte weniger Anstiege bereithielt.
Dieses Jahr ging es Richtung Bauland und Tauberfranken mit Boxberg als weitentferntesten Punkt. „Neue Wege“ durfte man darüber hinaus auch wörtlich nehmen. Seit Mitte März wird die schadhafte Fahrbahn der L2311 zwischen Eberbach und Gaimühle saniert. Wegen unerwarteter Schäden verzögerte sich die Fertigstellung und es kam zu einem Konflikt mit der Streckenplanung des RSC. Doch in Abstimmung mit der Baufirma war es für die Radfahrer möglich, über den fertig asphaltierten Abschnitt zu rollen. Die Begleitfahrtzeuge fuhren eine Alternativroute.
Um 7:00 Uhr in der Früh ging es pünktlich auf die Strecke. Über Eberbach fuhr man zum Fernmeldeturm Reisenbach, mit 581m ü. NHN der höchste auf Asphalt befahrbare Punkt im Odenwald. Bis zur ersten Pause in Mudau-Reisenbach hatten die Radsportler somit schon einen Großteil der Höhenmeter auf der 222km lange Schleife hinter sich gebracht. Nach einer Stärkung mit Kaffee, Obst und Gebäck ging es zügig weiter in Richtung Boxberg.
Der Bahnhof von Boxberg-Wölchingen bot die Kulisse für die nächste Pause. Die Sonne hatte sich inzwischen schon mächtig ins Zeug gelegt und ließ erahnen, was sie an dem Tag noch vorhatte. Die Temperaturen am Nachmittag sollten deutlich über 30 Grad Celsius liegen. An Getränken wurde nicht gespart und obendrein sorgten die belegten Brote für genug Energie auf dem nächsten Teilabschnitt. Es wurde idyllisch. Die Strecke führte hinunter ins Jagsttal.
Ein schöner Streckenabschnitt um zügig im großen Feld und mit viel Windschatten zu rollen. Bieringen, Schöntal, Berlichingen - ja, der Götz - und Jagsthausen. Dann der nächste Stopp in Widdern. Hinter der Laurentiuskirche direkt an der Jagst fand sich ein Bilderbuch-Plätzchen für die nächste Verpflegung. Von vielen sehnsüchtig erwartet, wurde hier auch Weizenbier zur Erfrischung angeboten – natürlich alkoholfrei. Die Wassermelonen waren auch sehr beliebt um den Flüssigkeitsverlust wieder auszugleichen. Daneben sorgten Foccacia, Pizzaschnitten und Quiche für eine Abwechslung im ansonsten er „süßen“ Ernährungsspektrum.
Wie gesagt, wir waren an der Jagst. Über Möckmühl führte die Strecke weiter bis Untergriesheim, bevor es Richtung Gundelsheim und über den Neckar ging. Der letzte größere Anstieg nach Hüffenhardt war an der Reihe. Der Parkplatz an der Grundschule bot sich für die letzte Pause an und die letzten Köstlichkeiten wurden serviert. Die Helfer vom RSC hatten wieder mal tief in die Trickkiste gegriffen um den Teilnehmern ein abwechslungsreiches und üppiges Buffet zu bieten. Nicht umsonst führt dieser Radmarathon den inoffiziellen Beinamen „Tour de Gourmet“. Das will immer wieder aufs Neue bestätigt werden.
Neckarbischofsheim, Waibstadt, Meckesheim… der Rhein-Neckar-Kreis hatte die Gruppe wieder. Die letzte Prüfung hinauf nach Oberhof und dann rollte es heim an die Helmut-Will-Halle. Eine willkommene Abkühlung mit den letzten Getränken und mit einer Dusche. Der Tag war geschafft. Ein Dank geht an alle Fahrer und Fahrerinnen, den Helfern und vielen Leuten im Hintergrund, die den Tag wieder einmal unvergesslich machten. Und wenn man die begeisterten Rückmeldungen hört, freut man sich schon auf die nächste Ausgabe. „Eine der besten Veranstaltungen, die ich kenne. Organisation, Verpflegung alles top! Jedes Jahr ein großer Spaß.“ Glückliche zufriedene Gesichter überall.