Die Feuerwehren in Deutschland – größtenteils freiwillige – leisten eine unvorstellbare Arbeit. Tag und Nacht. Ein Blick in die Statistik offenbart den Wert im Dienste des Nächsten: 4,4 Millionen Einsätze gibt es pro Jahr, davon allein 2,4 Millionen Notfallrettungen. Auch die in Summe 360 Ehrenamtlichen der Meßstetter Gesamtwehr haben wieder ihren wertvollen Beitrag zu dieser Leistung erbracht. Das zeigte sich jüngst bei der Hauptversammlung in der Festhalle.
Gesamtkommandant Ralf Smolle eröffnete die Sitzung der Gesamtfeuerwehr Meßstetten mit seinem Bericht. Auch hier dokumentieren die nackten Zahlen, welche Einsatzstunden die ehrenamtlichen Feuerwehrmänner und -frauen geleistet haben und insbesondere auch, wie groß das Spektrum an Einsätzen ist. Die in Summe 127 Einsätze der Gesamtfeuerwehr Meßstetten in 2024 haben wieder einiges abverlangt. An erster Stelle stehen natürlich Menschenleben: 15 Personen konnten laut den Ausführungen von Ralf Smolle aus verschiedenen Notlagen 2024 gerettet werden. Das ist rund doppelt so viel wie im Jahr zuvor. Trotz dieses imposanten Ergebnisses, gibt es eine traurige Nachricht: Für einen Mann kam leider jede Hilfe zu spät.
Ein Höhepunkt der Öffentlichkeitsarbeit war die offizielle Übergabe von drei Feuerwehrfahrzeugen mit anschließendem Festwochenende und einer Schlauchparty für die Bevölkerung. Bestens besucht war das Meßstetter Feuerwehrmagazin an diesen Juli-Tagen. Gerne nutzten die Gäste die Möglichkeit, die Fahrzeuge in Augenschein zu nehmen. Vor allem die drei neuen, die im Rahmen dieser Feierlichkeiten offiziell ihrer Bestimmung übergeben wurden. Das Fest führte auch vor Augen, dass sich Stadtverwaltung und Gemeinderat die Sicherheit der Bevölkerung einiges kosten lassen: Vorausrüstwagen, ELW und Kommandowagen haben einen Gesamtwert von über 400.000 Euro. „Mit dem Gerätewagen Logistik GWL2 für die Abteilung Tieringen konnte erst kürzlich eine weitere Beschaffung in Rekordzeit abgeschlossen werden“, verwies der Bürgermeister Frank Schroft in seinem Grußwort auf die jüngste Investition, um zu verdeutlichen, welch‘ hohen Stellenwert die Meßstetter Feuerwehren haben. „Für die Bereitschaft zu dieser kurzfristigen Anschaffung ist es mir ein wichtiges Anliegen, dem Gemeinderat zu danken. Immerhin mussten hierfür außerplanmäßig rund 550.000 Euro zur Verfügung gestellt werden“, lobt der Schultes sein Gremium. Ende 2025 erhält auch die Abteilung Meßstetten einen GLW2, was die Meßstetter Wehr noch schlagkräftiger macht.
Feuerwehrarbeit heißt aber nicht nur Löschen und Retten. Eine immer stärkere Bedeutung kommt dem Katastrophenschutz zu, nicht zuletzt durch vermehrte, menschengemachte Extremwetterereignisse. Hier herrscht laut Frank Schroft kontinuierlicher Handlungsbedarf. Für das Meiste gerüstet sei die Feuerwehr aber auch in dieser Hinsicht. Nicht zuletzt dadurch, dass seit 2024 jede Abteilung über ein eigenes 20 KVA-Notstromaggregat verfügt, die Abteilung Meßstetten sogar über ein 60 KVA-Aggregat. Dann richtete der Schultes seinen Blick in die Zukunft: Ein künftiger Investitionsschwerpunkt wird das Feuerwehrgerätehaus Heinstetten, das gegenwärtig die gemeinderätlichen Gremien durchläuft.
Die Wertschätzung der Feuerwehrarbeit in Meßstetten zeigt sich seitens Verwaltung und Gemeinderat aber nicht nur in Investition in Technik und Gebäude sowie lobenden Worten, sondern auch auf ganz persönlicher Ebene. So änderte die Verwaltung bei der WGV-Unfallversicherung fürs Feuerwehrwesen den Tarif für Feuerwehrangehörige in eine bestmögliche finanzielle Absicherung im Schadensfall. Dieser Tarif schließt sogar Leistungen an Hinterbliebene mit ein, sollte es – was hoffentlich niemals eintritt – zum schlimmsten Fall im Einsatz kommen. Außerdem gibt es seit 2025 mehr Geld für Einsatzstunden. Der Gemeinderat stimmte der Entschädigung für Feuerwehrleute von 14 auf 16 Euro pro Stunde zu. Auf lange Sicht sollte das aber in den Augen der Verwaltungsspitze die letzte Erhöhung gewesen sein: „Viel lieber investieren wir das Geld in Ausstattung und Infrastruktur der Feuerwehren vor Ort“, verkündete Bürgermeister Schroft.
Der Gesamtpersonalstand betrug am Stichtag 360 Angehörige. Erfreulich vermeldete Gesamtkommandant Ralf Smolle diese Rekordzahl. Neun Jugendfeuerwehr-Angehörige wurden in die aktiven Abteilungen übernommen. Fünf Löschkids traten der Jugendfeuerwehr bei. Von sechs Kameraden der Altersabteilung musste sich die Wehr verabschieden. Sehen lassen kann sich auch die Frauenquote der Gesamtwehr. Unter den 219 aktiven Feuerwehrangehörigen befinden sich mittlerweile 13 Kameradinnen.
Auch bei den Maschinisten macht sich der tatkräftige weibliche Einfluss bemerkbar. Von insgesamt 102 sind vier Frauen. Die gleiche Anzahl an Frauen gibt es bei den mittlerweile 85 Feuerwehr-Angehörigen mit Lkw-Führerschein. Führungstechnisch steht unter den 34 Gruppenführern eine Frau leitend zur Verfügung. Die Löschkids zählen gegenwärtig 28, die Jugendfeuerwehr 34, die Altersabteilung 79 und die aktive Abteilung 219 Mitglieder.
Es folgte der Bericht von Gesamtkassier Bernd Zahner. Die beiden Kassenprüfer Gerhard Roth und Bernhard Schempp bestätigten die korrekte Buchführung.
Die einstimmige Entlastung führte Bürgermeister Frank Schroft herbei. Er sprach bei der Feuerwehrarbeit von gelebter und praktizierter Menschlichkeit, die unsere Welt trotz allen Krisen und Konflikten besser mache und zusammenhalte.
(VB/WYS)
Für 10 Jahre: Tim Maier, Michael Nepple, Benedikt Raiber, Larissa Wagner, Tobias Link, Tobias Conzelmann und Josef Hartmann.
Für 15 Jahre: Andreas Hörter, Alexander Gentner, Valentin Angst, Niko Schuler, Marco Wäschle und Andreas Maurer. Für 20 Jahre: Janine Roth, Fabian Vögtle und Fabian Probst.
Für 25 Jahre: Raffael Doberstein, Andreas Link, Volker Bitzer, Roland Moser und Markus Sauter. Für 30 Jahre: Rainer Strobel und Fabian Mayer.
Für 40 Jahre: Hans-Peter Koch, Oliver und Reiner Merz, sowie Achim Trivigno.
Für 50 Jahre: Herbert Vögtle.
Ehrenmitgliedschaft: Heinz Strölin, Konrad Müller und Klaus Zahner.
Ehrenkommandant: Harald Stein, Abteilung Hartheim.
Befördert wurden zum Feuerwehrmann: Mike Stengel und Marius Höhne. Oberfeuerwehrmann/frau: Matthias Lebherz, Tobias Frankenberg, Stefan Frey, Angelina Neubruger, Johannes Sauter, Elia Schott, Timo Stier, Stefanie Stanger, Florian Fuoß, Erik Narr und Matthias Ruof. Hauptfeuerwehrmann/frau: Benedikt Raiber, Markus und Julia Kneer. Oberbrandmeister: Tobias Gauggel.
Manuel Streicher wurde in den Gesamtausschuss gewählt.