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Geschichte der Astor-Gedenkorte - Teil 1

Das erste Denkmal für Johann Jakob Astor (1763-1848) mit einer Büste aus Bronze wird in einer kleinen Grünanlage auf dem Marktplatz vor dem katholischen...
Das erste Astor-Denkmal auf einer Zeichnung und als Foto aus den 1930er-Jahren
Das erste Astor-Denkmal auf einer Zeichnung und als Foto aus den 1930er-JahrenFoto: Repro: A. Herrmann

Das erste Denkmal für Johann Jakob Astor (1763-1848) mit einer Büste aus Bronze wird in einer kleinen Grünanlage auf dem Marktplatz vor dem katholischen Pfarrhaus aufgestellt. Der Steinsockel hat die Inschrift „Joh. Jakob Astor – Walldorf 1763 – New York 1848“ und unten am Fuß des Sockels „Dem edlen Wohltäter – die dankbare Gemeinde“. Auf der Rückseite des Marmorsockels sind die damaligen „Stadtoberen“, Bürgermeister und Gemeinderat, aufgelistet.

Am 22. Mai 1898 wird das Denkmal in Anwesenheit von Friedrich I., Großherzog von Baden, und seiner Frau Luise feierlich eingeweiht. Gleichzeitig begeht Walldorf den 50. Todestag Johann Jakob Astors.

Das Geburtshaus Johann Jakob Astors in der Walldorfer Hauptstraße wird 1911 wegen Baufälligkeit abgerissen. An seine Stelle tritt der Astorgarten, eine kleine Grünanlage am Astorgässchen. Sie soll an den Standort des Geburtshauses erinnern. Auf einer Gedenkstele finden sich folgende Inschrift: „Dieser Stein soll kommenden Generationen künden, dass an dieser Stelle das Haus stand, in welchem am 17. Juli 1763 Johann Jakob Astor, der berühmte Sohn unserer Stadt, der edle Wohltäter unserer Armen und Verlassenen, der hochherzige Stifter unseres Astorhauses, das Licht der Welt erblickte. Sein Andenken bleibe unter uns allzeit in Segen.“
Der Plan, das Gelände des Astorgartens an die Drogerie Egel zu veräußern, wird Ende der 1920er-Jahre nicht umgesetzt. Die Kaufinteressenten hatten geplant, an dieser Stelle ein Wohn- und Geschäftshaus zu errichten. Der Journalist und Schriftsteller Konrad Litterer wendet sich 1931 in Presseorganen gegen den Verkauf, woraufhin der Gemeinderat das Kaufgesuch ablehnt.
Im Zweiten Weltkrieg wird 1943 die Bronze-Büste Astors als „kriegswichtiges Metall“ entfernt und eingeschmolzen. Es bleiben lediglich ein paar Bronze-Blätter der Verzierungen des Denkmals erhalten. (Fortsetzung folgt …)

Erscheinung
Walldorfer Rundschau
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Ausgabe 29/2024

Orte

Walldorf

Kategorien

Kultur
von Vereinigung Walldorfer Heimatfreunde e. V. 1965
20.07.2024
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