Gegen Ende der 1930er-Jahre entstanden in den heute Ortsteile von Neuweiler bildenden Gemeinden Breitenberg und Zwerenberg wie in weiteren Dörfern auf der Enz-Nagold-Platte sowie in der Umgebung von Calw sogenannte Flakhallen. Sie gehörten von Bruchsal im Norden bis an den Bodensee im Süden zu den Befestigungsanlagen der sogenannten "Luftverteidigungszone West". Im Ortsteil Zwerenberg wurde das alte Militärgebäude zur Wiege der Firma Veyhl. In Breitenberg gab es 1948/49 darin eine Batterieherstellung mit bis zu 30 Arbeitsplätzen, heute nutzt es der Spezialgeräte-Spezialist Hammann Nutzfahrzeugtechnik.
Der Heimatforscher Friedrich Wein aus Grünmettstetten beschreibt diese Einrichtungen als nach einheitlichem Schema errichtete Flugabwehrstellungen, die vor dem Zweiten Weltkrieg erbaut und in diesem genutzt wurden. In der Regel gab es vier betonierte Geschützstellungen, zwei betonierte Befehlsstellen und in der Nähe der Geschütze und eines Batteriebeständelagers Unterbringungsmöglichkeiten für das zuständige Personal. Die Lager bestanden aus einer Halle zum Abstellen von Fahrzeugen, Geschützen und sonstigem Material. Ein Teil der jeweiligen Halle besaß ein Obergeschoss. Darin befanden sich Aufenthaltsräume für die Soldaten. Die einst so ausgestatteten Flakhallen in Neuweilers Ortsteilen dienten gleich nach dem Krieg wie heute Gewerbebetrieben, das Gebäude in Breitenberg zwischendurch anderen Zwecken oder stand leer.
In Zwerenberg gründete nach Kriegsende in der Halle Johannes Bäuerle einen Wagenbaubetrieb, der 1951 von der Firma Veyhl übernommen wurde. Daraus entwickelten Hugo und Gertrud Veyhl mit zwei Mitarbeitern startend das Unternehmen, das ab 1963 Wolf Veyhl (1942-2000) nach dem Tod seines Vaters entscheidend prägte. Nach der früheren Produktion von Fahrzeuggestellen, Flaschenhalterungen und Bettgestellen bis hin zu Schalldämpfern oder Nähkörben, startet er mit dem Metallbaubetrieb in die Büro- und Möbelindustrie. Mit dem Scheibenwischermotor eines VW-Käfers tüftelten die Zwerenberger Erfinder des Schraubknotens einst an einer ersten höhenverstellbaren Schreibtischplatte.
Das Unternehmen machte sich unter Nutzung der Gasfedertechnologie im Bereich ergonomischer Sitz- und Stehlösungen international einen Namen. Es hat heute rund 360 Mitarbeiter. Vom Auszubildenden zum Geschäftsführer führte der Weg von Gerhard Wahl in der Veyhl-GmbH. Nach 40 erfolgreichen Jahren, in denen er das Produktionsfeld des Metallbaubetriebs pflegte und verbreiterte, wird er demnächst feierlich verabschiedet. Heute ist die Flakhalle ein in den großen Gesamt-Gebäudekomplex einbezogenes, modernes Empfangsgebäude, an dem Kenner den ehemaligen Zweck nur noch äußerlich ein wenig ablesen können.
Noch recht ursprünglich steht die Flakhalle in Breitenberg da. Genutzt und praktisch im ursprünglichen Zustand gepflegt sowie saniert wird sie von der Hammann Nutzfahrzeugtechnik, die in Calw-Wimberg ihren Sitz hat. Sie beschäftigt elf Mitarbeiter und zwei Auszubildende. Der Betrieb hat hier zusätzlichen Raum für die Großgeräte aus Landwirtschaft, Forst, Kommunal-Spezialfahrzeuge oder auch kleinere Spezialgeräte, die er repariert oder beschafft. Bereitwillig lässt der aus Breitenberg stammende, in Altburg lebende und dort als Ortschaftsrat wirkende Jens Hammann in die Räume schauen. Eindrucksvoll ist der Blick auf die hölzerne Dach- und Fachwerkkonstruktion der weiten Halle von den benachbarten Obergeschossräumen aus.
Das Unternehmen für Reparatur und Beschaffung von Spezialgerät ist nicht das erste, das die Halle nutzt. Das Schwäbische Tagblatt, das nach dem Krieg zeitweise Herausgeber des Calwer Tagblatts war, berichtet am 15. Dezember 1948: „Die aus Berlin kommende Firma Rosendahl hat nach längeren Vorbereitungen in der früheren Flakbaracke ihren Betrieb aufgenommen und beschäftigt schon in den ersten Tagen über zehn Arbeiter.“ Der Betrieb für die Fertigung von Taschenlampenbatterien wird als „erfreulich gut angelaufen“ beschrieben. Er wolle „später auch Radiogeräte herstellen“. Diese Produktion wurde allerdings nicht aufgenommen.
Fast auf den Tag ein Jahr später ist 1949 im gleichen, jetzt Calwer Zeitung überschriebenen Blatt zu lesen: „In der ehemaligen Luftwaffenhalle macht der Ausbau der Heros-Batteriefabrik bedeutende Fortschritte.“ Täglich würden in Breitenberg von 30 Personen teilweise in Heimarbeit 2000 Taschenlampenbatterien gefertigt, die in ganz Deutschland vertrieben würden. Bald danach in den 1950er-Jahren gab die Firma den Betrieb in Breitenberg auf. „Es fehlte leider an der Unterstützung durch den Gemeinderat“, erinnert sich ein älterer Breitenberger. Er weiß auch, dass die Halle lange leer stand, zeitweilig von der Bundeswehr als Lager genutzt wurde und dann wieder leer stand.