Arbeitskreis Geschichte vor Ort
71277 Rutesheim
NUSSBAUM+
Kultur

Geschichtensammlung

Eine Geschichtensammlung über die Jahre 1932–2000, von Frieder Bolay Frieder Bolay, Jahrgang 1958, ist in Rutesheim bestens vernetzt und bekannt. ...
Foto: Frieder Bolay

Eine Geschichtensammlung über die Jahre 1932–2000, von Frieder Bolay

Frieder Bolay, Jahrgang 1958, ist in Rutesheim bestens vernetzt und bekannt.

Seit dem Jahr 2000 ist er Geschäftsführer im Familienunternehmen hagebau bolay und seit vielen Jahren fungiert er als Vorsitzender des Kirchengemeinderats der Evangelischen Kirchengemeinde. Aus Anlass des 20. Todestages seines Vaters Werner (25.12.2000) veröffentlichte er im Jahr 2020 eine bebilderte Geschichtensammlung über die Jahre 1932–2000. Viele Kindheitserinnerungen sind so dauerhaft festgehalten.

In einer losen Reihe dürfen wir einige dieser Geschichten veröffentlichen.

Weshalb wir in der Schillerstraße 69 gebaut haben

Anfang der 60er Jahre lebten vier Generationen im früheren Elternhaus in der Kirchstraße 28. Im Erdgeschoss waren es Ernst und Lydia Bolay (Oma und Opa), in einer Kammer wohnte noch die Ahne (Wilhelmine Grözinger). Im Obergeschoss wohnten die Eltern Werner und Elfriede Bolay mit den Kindern Martin, Frieder und Christina. Hätte es die nachfolgende Geschichte mit dem Trinkbecher nicht gegeben, würde man vielleicht heute noch hier wohnhaft sein. Und wer weiß schon, ob das Familienunternehmen in der Schillerstraße je gegründet worden wäre. Aber lesen Sie selbst:

„Im Alter von 3 Jahren kam es zu einer Machtprobe zwischen meinem Vater und mir: Beim Abendessen stellte ich meinen Trinkbecher am Rand des Tisches ab. Das gefiel meinem Vater nicht, und er stellte den Becher weiter in die Mitte. Das ließ ich mir nicht bieten und zog den Becher wieder an den Rand näher zu mir. So ging das ein paar Mal hin und her, ich war ja schließlich in der Trotzphase. Der Vater fragte ein letztes Mal mit hoher Stimme: „Wo kommt der Becher, na?“ Natürlich an den Rand. Der Vater packte mich und ich bekam so „den Arsch voll“, dass von dem Geschrei die Ahne aufgescheucht wurde, die Stiege rauf kam und Vater Werner derart in den Senkel stellte mit den Worten: „En meim Haus hausch du des Biable nemme!“ Ich war ja schließlich der Ahne ihr Liebling. Das ließ sich wiederum Werner nicht bieten. Er drängte seinen Vater Ernst und am nächsten Tag wurde auf dem Bürgermeisteramt die Wiese im „Schärleswald“ auf Werner Bolay eingeschrieben und bereits im Sommer begann der Bau des Wohn- und Geschäftshauses Schillerstr. 67-69. Das war der Startschuss des heutigen Firmenareals.“

Erscheinung
Stadtnachrichten – Amtsblatt der Stadt Rutesheim
NUSSBAUM+
Ausgabe 09/2025

Orte

Rutesheim

Kategorien

Kultur
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
Meine Heimat
Entdecken
Themen
Kiosk
Mein Konto