Gesundheit & Medizin

Gesundheit im heißen Sommer: Ab wann wird Hitze für Menschen gefährlich?

Der Körper kann sich an hohe Temperaturen anpassen – aber gerade für Kinder, alte und kranke Menschen ist das deutlich schwieriger. Sommerwetter sehnen...

Der Körper kann sich an hohe Temperaturen anpassen – aber gerade für Kinder, alte und kranke Menschen ist das deutlich schwieriger. Sommerwetter sehnen viele herbei, doch zu hoch sollten die Temperaturen nicht sein: Bei Hitzewellen droht dem Körper Gefahr. Besonders lange Phasen mit heißen Tagen und Tropennächten können zum Problem für die Gesundheit werden. Der Juli bringt den Hochsommer nach Deutschland. Dank der heißen Luft aus Nordafrika wird an diesem Dienstag fast in der ganzen Bundesrepublik die 30-Grad-Marke erreicht – perfektes Badewetter. Doch heiße Tage und Tropennächte sind Wissenschaftlern zufolge auch eine ernst zu nehmende Gesundheitsgefahr. Der Körper kann sich zwar in Grenzen akklimatisieren. Für Kinder sowie kranke und alte Menschen ist das aber deutlich schwieriger als für gesunde Erwachsene.

Ab wann wird Hitze für Menschen gefährlich?

Eine Faustregel heißt: Gefährlich wird es, wenn der Körper mehr Wärme aufnimmt, als er wieder abgeben kann. Denn dann gerät die Körpertemperatur außer Kontrolle und steigt rasch an. Diese Grenze ist sehr individuell und hängt mit Lebensalter, Gesundheitszustand, Aktivität und Gewöhnung zusammen. Bei über 30 Grad hat der Körper vieler Mitteleuropäer deutlich mehr Stress, sich selbst wieder herunterzukühlen, als bei niedrigeren Temperaturen. Eine Gewöhnung an hohe Temperaturen dauert meist mehrere Tage.

So erkennt man Hitzenotfälle

Hitze bedeutet für den menschlichen Körper Schwerstarbeit. Denn der Organismus ist bemüht, seine Temperatur konstant um die 37 Grad zu halten. Die meisten Zellen, Enzyme, Proteine und das Immunsystem arbeiten dann optimal. Bei extremen Schwankungen sind all diese Prozesse gestört. Steigt die menschliche Körpertemperatur auf über 42 Grad oder sinkt sie unter 32 Grad, kann das tödlich sein.

Wie funktioniert die Klimaanlage des Körpers?

Um Organschäden entgegenzuwirken, fährt der Körper seine Kühlung bei Hitze hoch und setzt Flüssigkeit und Salze frei – den Schweiß. Das kühlt die Haut durch Verdampfen ab. Hohe Luftfeuchtigkeit verlangsamt diesen Prozess, deshalb ist Schwitzen bei schwülem Wetter weniger effizient. Wenn der Körper wärmer als die Umgebung ist, kann er Hitze auch abstrahlen – wie eine Glühlampe ihre Umgebung erwärmt. Bei großer Hitze erweitern sich die Blutgefäße, wodurch der Blutdruck sinkt. Das Herz erhöht seine Pumpleistung, auch die Atmung kann sich beschleunigen. Die Gehirnleistung kann wegen verminderter Sauerstoffzufuhr abnehmen. Die Lufttemperatur liegt an sogenannten heißen Tagen bei 30 Grad oder mehr. 2022 gab es in Deutschland zum Beispiel 17 heiße Tage, bis zu 20 wurden in den Vorjahren gezählt. In einer Tropennacht fällt das Thermometer nicht unter 20 Grad. Für das Umweltbundesamt sind Hitzewellen Phasen, in denen sich heiße Tage und Tropennächte über einen längeren Zeitraum abwechseln. Diese Kombination gilt als gesundheitlich äußerst problematisch, da Menschen nicht nur tagsüber extremer Hitze ausgesetzt sind, sondern der Körper sich auch nachts wegen fehlender Abkühlung nicht ausreichend gut erholen kann. Hohe Außentemperaturen können das Herz-Kreislauf-System stark belasten. Menschen mit chronischen Vorerkrankungen in diesem Bereich sollten deshalb besonders vorsichtig sein. Mit steigendem Lebensalter verlangsamt sich die Regulierung der Körpertemperatur und es gibt weniger Schweißdrüsen. Da ältere Menschen außerdem seltener Durst verspüren, besteht die Gefahr, dass sie austrocknen (dehydrieren). Schon ein bis zwei Prozent zu wenig Wasser im Körper können nach Angaben des Malteser-Hilfsdienstes zu Kopfschmerzen, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und Schwindel führen. Bei Kindern ist unter anderem die Schweißproduktion geringer. Vor allem Babys und Kleinkinder leiden deshalb schneller unter Hitzebeschwerden – ein Risiko ist auch hier das Dehydrieren. Auch Menschen, die im Freien schwer körperlich arbeiten, sind bei großer Hitze gefährdet. Ebenso Menschen, die sich schwerer selbst helfen können, wie zum Beispiel Pflegebedürftige, psychisch Kranke, Drogenabhängige und Obdachlose.

Der nächste VdK-Besprechungstermin ist am 9.10.2025 (Sommerpause) in Ellhofen, Gemeindehalle, Hauptstr. 21, von 18.00 bis 19.00 Uhr. Ihr OV-Vorsitzender Gerhard Sell, Tel. 07134/15256, E-Mail: gerhard.sell@deflate.de.

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Sulmtal.de das extrablatt im Weinsberger Tal - fusioniert mit der Sulmtaler Woche
Ausgabe 35/2025
von Sozialverband VdKRedaktion NUSSBAUM
25.08.2025
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