Mit der kalten Jahreszeit nimmt die Zahl der Atemwegsinfektionen, darunter die Grippe, deutlich zu. „Die Grippe gehört zu den Erkrankungen, vor denen man sich durch eine Impfung schützen kann, insbesondere vor schweren oder gar tödlichen Krankheitsverläufen“, erklärt Stephanie Keller, Ärztin beim Gesundheitsamt des Neckar-Odenwald-Kreises.
Seit Oktober wurden im Landkreis 48 Fälle gemeldet, eine Zahl, die nahe an der des Vorjahres liegt. Damals endete die Grippesaison mit über 500 Fällen. Keller betont, dass der Höhepunkt der Grippewelle meist nach dem Jahreswechsel liegt und eine hohe Dunkelziffer hinzukommt, da viele Infektionen nicht ärztlich abgeklärt werden.
Das Gesundheitsamt und die Kommunale Gesundheitskonferenz raten daher, auch jetzt noch eine Grippeimpfung in Betracht zu ziehen. Diese schütze nicht nur Einzelpersonen, sondern trage durch eine reduzierte Weitergabe des Virus zum Schutz der Gesellschaft bei. Besonders gefährdete Gruppen wie Ältere, Schwangere oder Menschen mit chronischen Erkrankungen profitieren von einer hohen Impfquote.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts empfiehlt die Grippeimpfung für Menschen ab 60 Jahren, Personen mit chronischen Erkrankungen, Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sowie medizinisches Personal und Personen mit Kontakt zu Risikopatienten.
Neben der Grippeimpfung rät die STIKO für Personen ab 60 Jahren auch zu Impfungen gegen COVID-19, Gürtelrose, Pneumokokken und Keuchhusten. Ab 75 Jahren wird zusätzlich die Impfung gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) empfohlen, bei bestimmten Grunderkrankungen oder für Pflegeheimbewohner auch früher. Für die gesamte erwachsene Bevölkerung gilt: Alle zehn Jahre sollte der Schutz gegen Tetanus und Diphtherie aufgefrischt werden.
Neben Impfungen sind hygienische Maßnahmen ein wirksamer Schutz vor Infektionen. Häufiges Händewaschen, Niesen oder Husten in die Armbeuge und die zügige Entsorgung von Einmaltaschentüchern können das Ansteckungsrisiko reduzieren. Risikogruppen wird empfohlen, Massenveranstaltungen zu meiden.
Weitere Informationen bieten die Internetseiten des Robert Koch-Instituts unter www.rki.de und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unter www.impfen-info.de. Der Impfkalender der STIKO steht in einer Mediathek unter www.impfen-info.de bereit.
Fragen zum Impfstatus oder zur Kombination von Impfungen können an Ärztinnen und Ärzte oder an das Gesundheitsamt Neckar-Odenwald unter der Rufnummer 06261/84-2446 oder per E-Mail an Gesundheitsamt@neckar-odenwald-kreis.de gerichtet werden.(pm/red)