Am 06.05. wurde die neue Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD unter der Kanzlerschaft von Friedrich Merz (CDU) vereidigt. Zum neuen Kabinett zählt seither auch Nina Warken (CDU) aus Tauberbischofsheim als Bundesministerin für Gesundheit. Warken ist direkt gewählte Bundestagsabgeordnete des Mosbach umfassenden Wahlkreises Odenwald-Tauber. Dieser Tage unternahm sie ihre Sommertour, welche sie u.a. in die Große Kreisstadt des Neckar-Odenwalds führte.
Zahlreiche Stationen standen dabei auf dem Programm, die keineswegs nur mit Themen der Gesundheitspolitik zu tun hatten. So ging es am Vormittag des Donnerstags (17.07.) in Begleitung von Landrat Dr. Achim Brötel zunächst zur Straßenmeisterei und danach ans Nicolaus-Kistner-Gymnasium (NKG), wo eine Aktion der Kommunalen Kriminalprävention unter dem Titel „Respekt. Echt. Jetzt!“ lief. Willkommen geheißen wurden die Ministerin und der Landrat dort von Schulleiter Jochen Herkert sowie dessen Stellvertreterin Elvira Horvath.
Referent war mit Ignazio Cacciatore ein 28-jähriger, ehemaliger Intensivstraftäter. Was die Schülerinnen und Schüler der beiden sechsten Klassen im Publikum zu hören bekamen, konnte phasenweise die Sprache verschlagen. Cacciatore erzählte in ruhiger Tonlage, aber mit unbeschönigter Klarheit aus den Abgründen seines früheren, von Gewalt und Hemmungslosigkeit geprägten Lebens. Dreimal hat er Messerstechereien nur knapp überlebt.
Nach der Jugendhaft in Adelsheim gelang ihm der Ausstieg und er wirkte sogar an einer Buchveröffentlichung mit, die unter dem Titel „Wo Zukunft wachsen kann“ erschien. Geblieben ist jedoch ein acht DIN-A4-Seiten langes Vorstrafenregister: „Weil ich sehr vielen Menschen sehr weh getan habe“, wie er selbst zusammenfasste. Die Angst anderer mit Respekt ihm gegenüber verwechselt zu haben, sei ein zentraler Ausgangspunkt seiner Geschichte gewesen, so Cacciatore.
Eine offene Fragerunde zum Thema moderierte Polizeihauptkommissar Marius Müller. Ebenso führte er zusammen mit Marko Egenberger vom Fachbereich Jugendhilfe des Landratsamts durch die begleitende Wanderausstellung. Letztere ist Bestandteil der Initiative des kommunalen Trägervereins „Sicherer Neckar-Odenwald-Kreis“ und war direkt im großen Musiksaal des NKGs in Form von Stellwänden zugänglich.
Zur Kampagne gehört ferner ein großer Würfel, auf dem Gedanken zum Thema „Respekt“ notiert werden sollten – was auch Nina Warken gerne tat, die sich von der Kampagne beeindruckt zeigte. Ebenso wurden die Autogrammwünsche einiger Schülerinnen und Schüler erfüllt, bevor es für die Bundesministerin zum nächsten Termin weiterging. (frh)