Besuch eines Gottesdienstes in der Kathedrale von Ouagadougou am 5. Januar
In deutschen Medien war und ist viel über die unsichere Lage in Burkina Faso zu lesen. Im Jahre 2024 wurde über die Angriffe auf Gotteshäuser mit zahlreichen Toten berichtet. In einer Moschee in der Kleinstadt Natiaboani im Osten des Landes, unweit der Grenze zum Niger, seien während des Morgengebets um 5 Uhr in der Früh mehrere Menschen ermordet worden, wie Augenzeugen laut französischer Medien berichten. Auch sollen burkinische Soldaten und freiwillige Kämpfer der Verteidigung des Vaterlandes angegriffen worden sein. Im Norden des Landes, in dem Dorf Essakane, unweit der Grenze zu Mali, wurden 15 Besucher eines katholischen Gottesdienstes getötet, wie der Generalvikar der Diözese Dori, Abbé Jean Pierre Sawadogo, mitteilte.
Als mich meine burkinischen Freunde am Sonntag, 5. Januar, fragten, ob ich zusammen mit ihnen den Gottesdienst in der Kathedrale von Ouagadougou besuchen wolle, konnte ich diese Einladung nicht ablehnen. Seltsam, dass es eine Frage der Sicherheit ist, einen Gottesdienst zu besuchen! Die Kathedrale inmitten der Drei-Millionen-Stadt Ouagadougou war bis auf den letzten Platz besetzt, und wir fanden gerade noch Plätze in einer der hinteren Bankreihen. Die Burkinabe sangen mit voller Hingabe und Begeisterung, was bei mir einen nachhaltigen Eindruck hinterließ. Ich wurde von zahlreichen mir unbekannten Menschen begrüßt, die mir für die Solidarität dankten, mit Ihnen gemeinsam den Gottesdienst besucht zu haben. Der Pastor betete zusammen mit den Gläubigen für den Frieden in Burkina Faso und für ein Fortbestehen des friedlichen Miteinanders mit den muslimischen Glaubensbrüdern.
Es trifft zu, dass es in einigen Regionen in Burkina Faso angeraten ist, vorsichtig zu sein, und es ist eindrucksvoll zu beobachten, wie sich die Bürger von Burkina Faso gegen den Terrorismus von außen verteidigen.
Während meines Aufenthaltes in Burkina Faso im Januar 2025 festigte sich mein Eindruck, dass die Burkinabe selbst ihr Schicksal in die Hand nehmen. Sie verteidigen sich selbst ohne große fremde Hilfe, statt ihre Familien und ihr Land zu verlassen, um in fremde Länder zu fliehen! Dabei wollen wir sie solidarisch unterstützen!
Die neuesten Informationen über den Besuch in Burkina Faso, über unser Projekt und über unseren Verein Menschen für Frauen e. V. finden Sie unter unserer Homepage: www.menschenfuerfareun.de