Zertifizierter Experte für Gewaltprävention, Selbstverteidigung und Selbstbehauptung leitet Projekt bei den Zweitklässlern
Ein ganz besonderes Projekt durchliefen die Zweitklässler der Schlichemklammschule in Epfendorf. Sie setzen sich mit der Thematik „Gewalt“ auseinander und absolvierten ein praktisches Selbstbehauptungstraining. Anhand von Rollenspielen und dem Erlernen von Handlungskompetenz und Selbstsicherheitstechniken stärkten die Kinder spielerisch ihr Selbstbewusstsein und ihr Selbstvertrauen. Natürlich kam auch der Spaß bei der Begegnung mit sich und anderen nicht zu kurz.
Um den Eltern einen Einblick in das Projekt zu gewähren und sie für das Thema zu sensibilisieren, fand im Vorfeld für interessierte Eltern ein Elternabend statt. Hier veranschaulichte Herr Minder die Problematik des Themas Gewalt in Gesellschaft und Schule. Anhand einiger konkreter Beispiele verdeutlichte er die Aktualität des Themas. Außerdem erklärte er, wie die Projekttage ablaufen sollten.
An drei Vormittagen besuchte Herr Minder dann die Zweitklässler für jeweils eine Doppelstunde. Zuerst sprachen die Kinder über den Umgang miteinander und was es ausmacht, dass dieser Umgang als ‚Gut‘ wahrgenommen wird. Was bedeutet es für andere, wenn gedrängelt, geschubst oder geschlagen wird, und was macht es mit einem, wenn zu viel Nähe im Spiel ist. Natürlich wurde auch besprochen, dass es Grenzen gibt und man Mut haben darf, diese auch klar zu setzen. Selbst über die typischen „Spaßkämpfe“ wurde geredet, dass diese ganz schnell gefährlich werden können, weil die Unterschiede zwischen Spaß und Ernst nicht gleich erkannt werden. Während der dritten Einheit ging es dann um die Risiken durch die sozialen Medien und der Handynutzung. Auch das Thema „Erstellen und verschicken von Videos“ wurde behandelt. In allen drei Einheiten lernten die Kinder viel über Gewalt und den Umgang damit. Das Bewusstsein für ein gewaltfreies Miteinander wurde geschärft und wichtige Verhaltensregeln für das friedliche Miteinander aufgestellt.
Leider gehört Gewalt heute zu unserem täglichen Leben, doch durch die Projekttage an der Schule haben sich die Kinder intensiv damit auseinandergesetzt und erkannt, dass der richtige Umgang und das Bewusstsein für verschiedene Situationen entscheidend dafür sind, dass ein friedliches Miteinander gelingen kann und jedes Kind in einem sicheren Umfeld aufwachsen darf.
Dass dieses Projekt in Epfendorf realisiert werden konnte, verdankt die Schule der großzügigen Unterstützung des Katholischen Frauenkreis Epfendorf e. V.. Der Verein übernahm die komplette Finanzierung und ermöglichte so die Durchführung, die sonst schlicht nicht möglich gewesen wäre. Alle Zweitklässer werden sich sicher noch lange an diesen außergewöhnlichen Unterricht erinnern und zukünftig mit geschärftem Blick auf das Thema „Gewalt“ schauen.